Loch mit extremem Potential in alle Himmelsrichtungen.
Länge:
350 m
Bewertung:
66
Anspruch:
7
Material:
alles
Getier:
Schnecken, massig Schnecken
Verschlossen:
schon
Gesamtzeit:
184:28 Stunden
Bekriecher:
Auszeichnungen:
Spektakuläres:
Missionen:
Beschreibung:
Seit Menschengedenken erzählte man sich - in teilweise unverständlichem Dialekt -
von einer Felsspalte mit starker Bewetterung, die - versteckt und unauffällig - irgendwo
in der Oberpfalz ihrer Entdeckung harrte.
Eines Tages wurde er dann endlich geboren: . Er weihte
sein Leben der Suche nach eben dieser Felsspalte - und wurde nach ca. 85 Jahren fündig.
Der Bauer, auf dessen Grundstück die Höhle liegt, ergänzte die zahlreichen Mythen
und Märchen um den Hinweis, dass während der Schneeschmelze im "Boden vor der Spalte
das Wasser verschwindet".
Gemeinsam machte sich unser Held - unterstützt durch eine Gruppe anderer vom Wunsch
nach Neuland beseelter Personen - daran, den vielversprechenden Fakten auf den Grund
zu gehen. Durch konventionelles Graben mit bloßen Händen wurde schließlich 1983 ein
Schacht freigelegt - zunächst noch auf Umwegen. Nach 4 Wochen war dieser Schacht
bereits beeindruckende "12 Meter" tief.
Als das Potential des Lochs erkannt wurde, entschied man sich dazu, das Objekt mit
einer massiven Tür vor den neugierigen Blicken anderer Helden der
Nacht zu schützen.
Daraufhin geriet das Loch in Vergessenheit. Ein Krieg kam, ein anderer ging, bis
sich im Jahr 2007 ein aufrechter CaveSeeker im Eingangsbereich der Höhle einen Nagel
in den Fuß trat und damit ungewollt ein neues Kapitel der internationalen
Höhlenforschung aufschlug. Zunächst wurde die historische Verschlußeinrichtung
entfernt, und in monatelanger Arbeit durch etwas anständigeres ersetzt.
Hinweis: Obwohl das Loch für vor ihm stehende Personen stark verschlossen
erscheint, darf jeder talentierte Held die Rostnagelhöhle - nach Anmeldung - besichtigen,
und seine Arbeitskraft gewinnbringend einbringen. Wir warten.
Auf Stacheldraht wurde mit Absicht verzichtet. Für solcherlei Blüten des Höhlenschutzes
sind andere zuständig.
Aktualisierung: Im Augenblick existieren fünf Rundwege
im Loch. Alle sind nicht aufrecht zu begehen. Der eine ist eng. Der andere ist enger.
Der dritte ist eigentlich unbezwingbar. Der vierte ist noch unbezwingbarer. Und so
weiter... Zusammen mit dem Kohlenkeller können wir nun stolz davon berichten, dass
zukünftig in der Rostnagelhöhle die CaveSeekers - Schlufprüfungabgelegt werden kann:
Schlufmeister : Überwinden des Kohlenkellers.
Schlufmeister in Bronze : Überwinden des Rundweges im
Neuland 1.1.
Schlufmeister in Silber : Überwinden des Rundweges am
Finalen Verbruch.
Schlufmeister in Gold : Überwinden des Rundweges an der
Kreuzspalte.
Für Freunde des perfekten teilweise vollendeten Höhlenplans
findet sich ganz, ganz unten auf dieser Seite ein relativ aktueller Rostnagel-Plan.
Für Freunde des perfekt geschnittenen Kurzfilms, hier das historische
Werk "Ein Tag an der RNH":
Erster Tag, erste Messung: Am Vortag war es noch nur der Studentenkeller in Altdorf
gewesen: Heldenhaft warfen sich die Herren Härtl und Wipplinger ins Loch, um neue,
hochaktuelle Technik einem ersten Test zu unterziehen. Mit umwerfendem
Erfolg.
Und dann kam ein Audi mit Seeleitner nach Nürnberg.
11:00 am Loch. Ein wenig , ein paar Konflikte mit umherirrenden
. Dann ins Loch.
Zunächst störte die RNH-Stahlleiter die Technik - und damit den Vortrieb
Danach störte Übernächtigung den Geist - und damit den Vortrieb.
Dann störte die nicht verstandene Akku-Technik - und damit wieder
den Vortrieb. Nach vielen Stunden der immer größeren Erfolgsmeldungen,
dann endlich der Abbruch. Immerhin war der Eingangsbereich, die
große Halle, der Raum der Excentrics, der Kohlenkeller
und der erste Ringschluss im unangenehmen Verbruch gestaltet.
Dann kurze Pause vor Teil 2. Wieder mit verbotenen . Aber auch
mit Zigarre. Und zahlreichen Zecken.
RNH Verplanung 2
Erster Tag, zweite Messung: Die Vormittagsmannschaft hatte sich weitgehend verflüchtigt.
Nur noch die Herren Seeleitner und Wipplinger hatten nichts besseres zu tun - und
so ging es weiter. Ohne Rücksicht auf eigene Zipperlein - zahlreiche Zipperlein.
Ziel war der zweite Ringschluss: Kohlenkeller / Raum des
schwebenden Blocks und zurück. Danach dann noch ein paar Meter in Richtung
altes Neuland. Der unerwartete Erfolg des zweiten Hochpräzisionsringschlusses
hielt die Motivation hoch. Auch in der Kälte des Sommers 2011.
Herr Arendt hatte sich für Sonntag angekündigt. Die Vorfreude war groß.
RNH Verplanung 3
Zweiter Tag, dritte Messung. Verquollen fand man sich mit BMW vor der RNH. Wettersituation:
arschkalt, regnerisch, generell beschissen.
Man begab sich direkt in Richtung altes Neuland, hatte kalte Extremitäten,
und hörte plötzlich merkwürdige Geräusche. Merkwürdige Geräusche die beständig lauter
wurden. Und dann wurde ein Blaumann sichtbar. Und war nicht nur der
.
Zusammen mit Herrn Arendt wurden dann die Aktivitäten in Richtung Bachspaltenring
verlegt. Und dort gelang unter widrigsten Umständen der dritte Ringschluss, während
ein seit vielen Jahren Erleuchteter endlich mal wieder durchlebte,
wie sich ein Hohlraum mit einer Petzl Duo anfühlt: Spannend, mit viel Kontrast und
generell irgendwie dunkel.
Dritter Tag, vierte Messung: unerwartet großer Andrang am Loch.
Da es sich bereits im Vorfeld gezeigt hat, dass drei Menschen durchaus genug sind,
ergab sich für die Herren Bugelmüller und Kreil unerwartet die Möglichkeit, wie die
im Verbruch umherzukriechen, um nach neuem Neuland Ausschau zu halten.
Der vierte Ringschluss gelang im alten Neuland. Während hinter jedem
Verbruchblock jemand anderes um Hilfe zu schreien schien, ließen sich die Herren
Pfister und Wipplinger nicht vom gesetzten Ziel abbringen: altes Neuland komplett
aufnehmen.
Das dabei entstandene Werk verblüffte mit weiteren aufgedeckten Spalten, die exakt
parallel zur Bachspalte verlaufen. Und damit anders als vermutet.
RNH Verplanung 5
15:00 Uhr. Wolfram und Wipplinger körperlich leicht angeschlagen, aber geistig aufrecht
am Loch. Da aber sonst niemand vor dem Loch steht, muss versucht werden, ein Telefongespräch
abzusetzen. Funklochbedingt also kurzerhand 5km (!) quer durch die Oberpfalz gefahren,
um festzustellen, das sich die Gegenstelle in einem ähnlichen Funklug zu befinden
schien. Klar: In einem Land ohne Atomkraft ist auch ein Mobilfunknetz weitgehend
obsolet.
Im Loch wurde dann der luftlose Wurmfortsatz in Angriff genommen,
und - trotz schlimmer Enge und unter erheblichen Schmerzen - mit 105 weiteren Messzügen
verplant.
In der Zwischenzeit trug sich vor dem Loch folgendes Drama zu: Frau Rost und Herr
Pfister fanden sich vor einer verschlossenen RNH-Tür wieder, hinterließen einen Zettel,
dessen Aufschrift sich später nicht mehr rekonstruieren ließ, und fuhren unverrichteter
Dinge wieder zur Burg.
Als die Verplanungshelden wenige Stunden später wieder aus dem Loch stiegen, ging
an der Oberfläche gerade ein gar gewaltiger Wolkenbruch nieder. Schön, wenn man eine
Hütte vorm Loch hat. Blöd, wenn ein hinterlegter Zettel dennoch in einer Pfütze versinkt.
Ein Loch, vier Männer - aber nur einer passt durch. Und das mit
erschütternder Eleganz: Kurz die Luft angehalten - und durch.
Dieser Zustand war - und ist - unbefriedigend. Daher wurden zwei Neugräber angesprochen,
und mit angeblich vorhandenen gar herrlichen Tropfsteinen in die Rostnagel gelockt.
Dies gelingt eigentlich immer. Auch hier wäre der, der lesen kann im Vorteil.
Die alte Taktik: "So, etz simmer doa. Blos nu doa durch. Ferddich.". Jeder kuckt
kurz und stellt fest: "Unmöglich!". Schön, dass in solchen Situationen - zufällig
- immer schweres vorhanden ist.
Also stürzen sich die Herrschaften mit blossen Händen auf den Fels und schlagen und
kratzen am Schluf, auf dass es ihnen möglich werde, sich zu den fantastischen Tropfsteinen
zu bewegen, die der Schöpfer dort hinten für sie bereitgestellt hat.
Guter Trick. Viel Spass. Und danach funktionierte zwar der Generator noch immer nicht
- jetzt bereits im zweiten Jahr in Folge - aber wenigstens der Grill war voll.
Heisser Stein
Der Bart wurde etliche Male gestutzt. Und es war gut. In der Zwischenzeit wurde der
dauerdefekte Aldi-Generator von Nürnberg Süd nach Nürnberg Süd verbracht. Ca. 2km
Luftlinie. Doch die daraufhin ausgebrochenen Jubelschreie verstummten ungehört -
und der Generator verweilte weitere 2 Wochen unberührt.
Doch dann kam Herr Härtl - und legte die Hand auf. Das Gerät sprang an und - oh Wunder
- erzeugte elektrischen Strom!
Endlich stand das Gerät eines Sonntags im vorgesehen Loch am Hüttenrand. Und funktionierte.
Die Gunst der Stunde wurde umgehend dafür benutzt, um Gerät
der Firma in die Große Halle zu schaffen. Mit diesem Entstand im
Schein einiger preiswerter 230V Lämpchen ein erschaffen, welches
unter größter Angst mit gutem verfüllt wurde.
Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit weigerte sich Herr Warnick nicht
einen direkten Befehl Herr Wipplingers' sofort auszuführen. Darum kam er auch ohne
schwerwiegende davon, weil Unmengen an
Eisen exakt dorthin wo er sich kurz zuvor - mit dem Blitz in
der Hand - relaxt hat.
Gelernt wurde: Vor der hat das anständig verschlossen
zu werden. Zum einen wegen gesteigerter Sicherheit, zum anderen wegen erheblich gesteigerter
Chancenverwertung.
Vor der Abreise zeigte Reisegruppenführer Kreil, an welcher Stelle im "Bachbett"
als nächstes weitergeforscht werden muss. Einige waren allerdings zu korpulent, um
das Bachbett auch nur im Ansatz zu erreichen.
Stattliche Körper
Schwerer Niederschlag vor der Rostnagelhöhle. Die Kohle im Grill will ohne Brandbeschleuniger
- wegen sehr starkem Flüssigkeitszufluss von oben - nicht zünden. Der darum eilig
zum Oberpfälzer Benzindealer geschickte Vollbartträger O. Arendt musste bei seiner
entnervten Wiederkunft dann auch noch Zeuge werden, wie bereits sechs Würste vorschriftsmäßig
unter einem von der Maus zerfressenen Rest-Sonnenschirm über rot glühender Grillkohle
Farbe annahmen. In den unüberschaubaren Mengen an Alt-Material im Bauwerk hatte sich
noch ein wenig Grillkohlenanzünder gefunden.
Der - wie immer - nicht anspringende Generator wurde zunächst im Biergarten umhergetreten,
bis er dann doch ein paar Töne von sich gab. Überrascht wurde er daraufhin ins "Generator-Haus
ohne Dach" verbracht - nur damit Herr Wipplinger beim Versuch ihn wieder anzulassen
zunächst die Fingerkuppe der linken Hand im Gras verlor und danach wutentbrannt das
Anlasserseil zum x-ten Mal abriss. Völlig unerwartet wurde eine praktikable - und
hoffentlich ENDGÜLTIGE - Lösung gefunden: Ein Edelstahlseil im dünnflüssigen Bodensatz
der Hütte.
Vorher erschien der Verkünder - zunächst noch gut gelaunt. Dann aber wurden Klagen
ob der Qualität des Generators laut - und er verschwand. Schade eigentlich.
Dann ansatzlos wieder unglaubliches: Man begab sich tatsächlich ins Loch - und es
wurde das Primärziel der Mission erreicht. Nun liegt ein Kabel von der Halle des
schwebenden Blocks bis ins Bachbett. Teilweise schon ordentlich verdrahtet.
Wie gewöhnlich kam auch der Spass nicht zu kurz, als der Warnicker zum zweiten mal
verzweifelt versuchte, seinen stattlichen Körper in die Bachspalte zu quetschen.
Erfolglos.
Wassereinbruch
Donnerstag Nacht: 5 hochmotivierte Männer wurden in der bereits grosszügig mit Holzboden
ausgestatteten Sandsiphonblase von einem massiven Wassereinbruch ausgebremst. Es
wurde lange gekämpft - aber nach exzessiven Unterwassergrabungsarbeiten musste durchnässt
aufgegeben werden. Tiefste Stelle im Sandsiphon nun mindestens 2 Meter tiefer als
der Boden der Wasserspalte. Nahezu kein Platz mehr für weiteren Abraum.
Wo ist BUNK wenn man ihn braucht?
Lagebericht
Frischlingsbericht an die daheimgebliebenen: Hatte am die Gelegenheit
den CaveSeeker in seinem natürlichen Habitat anzutreffen - der Rostnagelhöhle. Ein
original Höhlenangler im knapp noch zeugungsfähigem Alter und ein in anscheinend
ungefähr allen Höhlen anzutreffender Wipplinger offenbarten sich unter gefährlichem
Versturz.
Hier trennt die Natur den Mops vom CaveSeeker mittels der doch teilweise recht engen
Löcher und Spalten - und spricht: Du kummst hier net nei - ausser du leidest!
Folgende Erkenntnis nehme ich mit zurück in die Provinz: Ein Minimum an dreckbeständiger
Ausrüstung muss sein. Andernfalls "schmierts dir n' Dreeg ind Hoosn nei und rauswärds
bisd nacherd schwer wie Blei!".
Ansonsten hiess es, dass der Zustand am Siphon zum Glück noch immer unverändert sei
- und dass sich dies in Bälde zu ändern hat.
Sauerstoffarmut
An einem weiteren Sonntag, den der Herr für seine CaveSeekers hat werden lassen,
wurden mittels labilen Eimern und genügend Helferschaft gefühlte 1.2 Tonnen feuchter
Dreck aus dem Siphon zur großen Nagel um wenige Meter H-verlagert. Wieder einmal
konnten sich die neu zum Loch zitierten Kameraden nochmals - bzw. erstmals - beweisen
und in die bunte - aber streng nach Bauchumfang organisierte - Gemeinschaft einfügen.
Es waren zwölf Gesichter vor Ort. Acht davon gleichzeitig am Sandsiphon
- um eine bisher noch nicht dagewesene Eimerkette zu bilden.
Ergebnis der Sauerstoffarmut: Der Siphon scheint nun überwunden zu sein. Hinter diesem
erblickt das Auge eine völlig glatte, waagerechte Decke. Hier kann und muss noch
gewaltig gegraben werden.
Es wurde vermutet, es handele sich um eine Sinterplatte, über der die große Nagel
rauscht.
Die kleine Blase vor dem Siphon ist inzwischen gross genug, um vier ausgewachsene
Gestalten aufzunehmen. Allerdings ist dann davon auszugehen, dass alle vier umgehend
versterben. Denn der Schluf zur Blase lässt nicht genug Luft für vier durch. Egal.
Alles fürs Loch.
Scheisshausbelüftung
Eine ohne besonders viele Tränen von der Gärtnerfraktion beschaffte
Belüftungshilfe wurde erfolgreich im vor und im Siphon verbaut und ihre Alltagstauglichkeit
- gegen jede Erwartung und zur allgemeinen Zufriedenheit - sehr zügig hergestellt.
Es weht nun ein laues Lüftlein im Siphon.
Danach wurde mit sieben Mann versucht, das Projekt 'Grosse Nagel'
wieder einige Millimeter weiter voranzutreiben. Die dabei erreichte Performanz lässt
sich schön anhand einer kurzen Szene aus dem Loch beschreiben:
Wipplinger - von vor der Bachspalte: "Hauselt! Frag' das
faule Pack mal, warum da nix vorwärts geht!"
Hauselt vor dem Schluf zum Siphon - leitet die Frage ein
wenig entschärft weiter: "Wenn euch schwindelig wird, oder ihr Kopfschmerzen bekommt,
dann dürft ihr rauskommen."
Distler im Siphon: "Nein, nein, alles in Ordnung. Vortrieb!"
Henschker im Siphon: "Alles OK. Aber ich werd' langsam
a bisserl geil."
Während das noch ungestählte Fleisch der Greenhörner im Siphon unter kompetenter
Anleitung des frühaufstehenden Alt-Gärtners anständig geschunden wurde, konnten einige
weitere Kubikdezimeter der hartnäckigen Verstopfung entfernt werden. Diesmal auch
mit Seil und Rolle.
Ein plötzlicher Ausfall der Stromversorgung wurde von der Kameradschaft an vorderster
Front im Siphon dazu genutzt, eine Kerze anzufordern, und mit deren
Hilfe den Sauerstoffgehalt im Siphon zu überprüfen. Unfassbar. Es weiss doch jeder,
dass der Tod durch CO2 Vergiftung einer der schönsten überhaupt ist.
Ebenso plötzlich entglitt Herrn Wipplinger die Führungsgewalt, und einer nach dem
anderen machte sich leise Fluchend auf den Weg zum Ausgang. Solchermaßen im Loch
zurückgelassen, wurde die Chance genutzt, um den Gärtnern für die nächste Grabung
mal so richtig in den Siphon zu scheissen.
Asphyxieblase
'Der Dreck muss weg - Iteration 4/14' - die Helden der Unterwelt fanden sich gewohnheitsmäßig
viele Stunden vor dem Aufwachen am Eingang zur großen Nagel ein,
um wenig erbauliche Hinterlassenschaften der Natur und eines nahen Schweinestalls
zu entfernen.
Und schon wieder zwei neue Menschen im Loch - und wieder niemand,
den das Loch endgültig zerbrechen konnte: Petra und Florian vom fernen Dorf - qualifizierten
sich als Helfer im Takte der knallenden Verbalpeitsche des Wipplingers, beim Verlagern
von über 70 Eimern übelster Versandung für ein leises - aber durchaus ernst gemeintes
- 'Danke' des Herren. Soetwas wird selten gehört.
Baggernetzbetreiber Dr. S. Hauselt - einige Stunden produktiv im Loch tätig - musste
um 11:30 mit Gewalt aus dem Loch entfernt werden. Es galt Versauerungen zu vermeiden
und anderswo zum anderswelchen Essen pünktlich vorstellig zu werden. Nicht leicht,
wenn der Grabrausch brennt.
Pünktlich - wenn auch ca. 2 Stunden zu spät - löste Herr Weiss den ausgefallenen
Herrn Hauselt zeitgleich ab.
Die bewährte Belüftungsanlage nahm durch fliegende Eimer in Form eines Schlauchleitungsrisses
im Schluf erheblichen schaden. Ohne ausreichend Sprit im Tank veränderte dies jedoch
die Sauerstoffarmut in der Asphyxieblase nicht einmal unwesentlich.
Merke:
Ohne Sprit - kein Strom - und somit keine Luft im Loch. Wiederkehrendes
Fachpersonal aus dem Neuland sollte zukünftig Sprit nachfüllen.
Das Papierlüftungsrohr im Schluf muss durch Plastik ersetzt sein.
Der Starter der 9 Euro Leuchtstoffröhre muss ausgetauscht werden.
Eine Solaranlage muss her.
Kurz nach Abschluß des Leidens im Loch und ebenso kurz vor dem geselligen Teil in
der anständig befeuerten Verschlusseinrichtung trat unangemeldet ein weiterer neuer
Mensch aus dem ausserfränkischen Ausland auf, und sorgte mit Biermitbringseln
in hoher Qualität für noch bessere Stimmung als es nach einem Neulandbruch
von mehreren Zentimetern zu erwarten gewesen wäre.
Alles fürs Loch!
Verschlusspflege
Etwas ausgeschlafener als gewohnt trafen sich zwei kerngesunde ('Ich bin doch noch
gar nicht tot!') Caveseekers zur Alternativmission 'Frühjahrsputz' vor der Rostnagelhöhle.
Die mitgeführten Werkzeugmassen hätten einer Pyramidenbaumannschaft ausgereicht um
in wenigen Tagen das Deutsche Stadion zu vollenden - allerdings hatte sich eine solche
Mannschaft nicht angesagt. Und war folgerichtig somit auch nicht vor Ort..
Der drei Punkte Plan:
Punkt 1: Zügig und fachgerecht wurde der ausgediente,
Fensterstutzofen aus kommunistischer Produktion entfernt und zur Entsorgung verbracht.
Punkt 2: Eine von Henneparts angefertigte Sonderbauart,
Typ 'Einkaufswagenscheisshausdeckelsitz' ergibt jetzt neue Möglichkeiten in der nun
noch mehr optimierten Verschlusseinrichtung.
Punkt 3: Die abgehangene Decke erhielt Erweiterungen in
Form von Holzstangen, bzw. minderlasttauglichen Besenstielen, um mäusesicher Kleidungsausrüstungen
nach mediterraner Art Luftzutrocknen.
Regen, Sonnenschein, Hagel, Wind und weitere bisher noch nicht erlebte Wetterarten
lösten sich gegenseitig ab und zeigten Übertage den nahenden April.
Fernbleibenderweise musste Ebola-Patient Wipplinger auf Grund seines maroden Gesundheitszustandes
das Bettchen hüten. Diesem - und allen anderen Fernbleibern - werden sich durch fehlende
Beweisbilder (Casio-Foto wieder defekt), wohl vor Neugier die Zehennägel hochrollen.
Höhlenangler und Henneparts in Arbeitsschürze gaben der Hütte neue Würze !
Apropos Würze: diverse Saucen für künftiges Grillgut sind nun wieder vorhanden.
Genetische Disposition
Wikipedia: Eine genetische Disposition bezeichnet
die aus der Struktur oder Zusammensetzung von Erbgut bestimmte außergewöhnliche Veranlagung
eines Individuums, der Mitglieder einer Familie und insbesondere des CaveSeekers.
Die Natur ziert den Heimfelsen mit strahlender Blütenpracht und die Trauerweide am
Blickschutzwall mit sprießenden Knospen, während die arbeitswillige Menge an freiwilligen
Zwangs- und Lustarbeitern orientierungslos vor verschlossener Verschlusseinrichtung
herumlungert.
Torwächter Wipplinger erscheint, und zur Steigerung der generellen Motivation offenbart
er den Anwesenden, dass er heute nicht in der Lage sein wird, die Verschlusseinrichtung
zu öffen: Schlüssel vergessen.
Es breitet sich Erleichterung bei allen Anwesenden aus. Endlich ein Sonntag ohne
Dreck, Schweiss und Atemnot - aber auch ohne Ehre, ohne Fortschritt, ohne gegrilltes
und ohne gerauchte Zigarren.
Notdienstleister Weiss erscheint nicht - wie üblich - zwei, drei oder vier Stunden
zu spät am Loch, sondern nur eine, schließt die Tür auf, und nur wenige Minuten später
vergisst er die neuen Eimer in der Verschlusseinrichtung und verschwindet im Loch.
Einer nach dem anderen überwindet seinen Ekel, und klettert die Leiter hinab. Auch
ein weiterer Langhaariger - Auszubildender bei Henneparts im 9ten oder 12ten Lehrjahr
- locker bekleidet mit einer nagelneuen Ponchohose und einer mit einer 3C CR2032
Knopfzellenminibatterie bestromten LED Kopflampe kämpfte sich ins Loch.
Bereits nach dem Kohlenkeller hängt die Baywa-Hose in Fetzen, und die unsägliche
Erotik nackter Männerhaut knistert durch die Rostnagelhöhle. Das ganze glücklicherweise
nur sehr spärlich von der Kopflampe beleuchtet.
Durch viel gutes Zureden endlich an der Bachspalte angekommen, werden abermals über
69,7 Eimer Versandung aus der Asphyxiekammer verlagert, um das stets wachsende Volumen
in Erwartung auf den bevorstehenden Durchstoß an weitere Höhlenteile anzukoppeln.
Hernach fallen fettester Schweinebauch, Würstel und Geflügelteile gegrillt ihrer
Bestimmung zum Opfer - zusammen mit diversen Bierspezialitäten. Rege Fachsimplereien
zum 'Früher war alles besser'-Thema entstehen aus der Synthese angesungener Soundtracks
von 'Captain Future', 'Herrn Rossi', 'Gina Wild 1-6' und dem 'Gockel Konstantin'.
Um dem Tag noch unvergesslicher zu machen, wird das ewige Gemeckere um eine leidig
zwickende Stahltür kurzerhand mit gezielten Hackenschlägen auf die Türbänder abgestellt
- nur um festzustellen, dass auch das Türschloss nach Schmierstoff und Zuwendung
schreit.
Maulwurftaktik
Mittwoch Nacht: Die Herren Henschker und Weiss treffen sich am Loch,
um zusammen mit Herrn Wipplinger - also zu dritt - in der Asphyxieblase
für ein wenig Vortrieb zu sorgen und nebenbei die stark beschädigte Luftungsanlage
wieder in einen brauchbaren Zustand zu versetzen.
Generell herrscht Konsens darüber, dass das absolute Minimum für weiteren konventionellen
Vortrieb bei 7 Mann liegt. Daher der Plan, dem aktuen Menschenmaterialmangel damit
zu begegnen, nun das Material nicht mehr aus dem selbst gegrabenen Bereich abzutransportieren,
sondern stattdessen mit Umlagerung in diesem zu beginnen. Dem Maulwurf gleich.
Allerdings bescheren neue Krisen im gelobten Land Herrn Wipplinger eine um 3 Stunden
verzögerte Anreise. Auf der verspäteten Fahrt ist genug Zeit, um sich in bunten Farben
auszumalen, wie schön es wäre, wenn die anderen beiden Kasperaden sich schon bis
zur Erschöpfung aufgearbeitet hätten, und nun schon bei der Grillphase angelangt
seien. Eine sofortige Nahrungsaufnahme wäre möglich - der Schlaz könnte im Faß bleiben.
Dort wo er hingehört.
Leider aber haben sich die Herren Weiss und Henschker dazu entschieden, die Grillphase
vorzuziehen - und so ist beim Erscheinen des Wipplingers ausser ein paar noch lauwarem
Restwürsten aus billigster Produktion kein Mensch mehr in der Verschlusseinrichtung
zugegen, der seine Anwesenheit hätte bejubeln können.
Wenig später trifft man freudig an der Asphyxieblase aufeinander.
Die Belüftungsanlage ist bereits wiederhergestellt - aber die beruhigenden Geräusche
von bedienten Schaufeln und rasselnden Lungen war nicht zu hören.
Einen kurzen - aber heftigen - Anschiss später fliesst endlich der Schweiss. Und
weitere zwei Stunden später erschallt der Ruf: 'Schicht! Mehr Platz ist nicht.'
Fazit: Grob ein halber Kubikmeter Dreck wurde bewegt. Die Blase ist
noch grösser. Eine klare Richtung, in welche es in Zukunft weitergehen kann, is noch
immer nicht erkennbar. Stattdessen gräbt man. Egal wohin.
Landschaftsbau
Zieldefinition: Der Verschlussbiergarten muss schöner werden.
Daher wird allerhand am Loch vorgefahren: Spitzhacke, Schaufel, Kelle, Schubkarre
- für grobes Terrarforming und filligrane Planierungsarbeiten - Zement, Wasser, Sand
- für erotisierenden Blümchenbewuchs - und die komplette mobile Edelstahlschlosserwerkstatt
- für die endgültige Bank.
Beim Betrachten der Materialflut im Biergarten ist sofort klar: Diesmal wirds besonders
gut. Hinter jedem Eimer Sand oder Zement liegt gut versteckt irgend ein verschwiesstes
Grillgut und zittert seiner Verspeisung entgegen.
Zunächst wird der vor über einem Jahr von Herrn Weiss im Biergarten abgelagerte Abraumhaufen
auf den blickdichten Schutzwall verbracht - unter den bekannten erschwerten Bedingungen
mit 'Bierflasche in der Hand und Kippe im Maul'. Parallel dazu wird versucht, den
Grill zur Mitarbeit zu bewegen.
Henschkers - Katrin, Ulrich mit jungem, aber doch erschreckend großem Hund - mauern
derweil in Rekordzeit zahlreiche Gewächsbehausungen an den Fels - natürlich um den
weiteren Verfall des Felsens zu verhindern. Und auch ein wenig zur Erbauung des zufällig
vorbeischreitenden Wanderers. Denn hübsche Blümchen an Verschlusseinrichtungen werden
generell gern gesehen. Fehlt noch ein Opferstock.
Der Hund entzieht sich immer und immer wieder den Anäherungsversuchen Herrn Wipplingers
durch überhastete Flucht. Auch der Einsatz von unlauteren Lockmitteln - eingesetzt
von Herrn Weiss - führen nicht zu Körperkontakt.
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit wird endlich entschieden, wo die lange herbeigesehnte
Bank platziert wird: Direkt im Bereich der durch potentiellen Steinschlag sehr spannend
für den Sitzenden ist. Eine Minute später ist dann auch klar, wie die Bank im Terrain
befestigt wird. Herr Hauselt gestaltet - unter Verwendung neuester Klebstoffe aus
der Weltraumforschung - eine sichere Fixierung der deutschen Eiche am Fels.
Strahlend vor Glück wird dann noch eine freischwebende Rückenlehne erdacht - aber
aufgrund fehlendem Materials nicht mehr gestaltet. Als letzter Gehirnfurz wird noch
ein in die Bank integriertes Wurst-Schneide-Brett erdacht bevor endlich bei Whiskey,
Zigarre und Grillgut das epochale Schinken-Käse-Brot von Frau Henschker verzehrt
wird.
3 Verweise - 13 Eimer
Herr Hauselt biegt mit gewohnheitmäßig stark überladenem Gross-KFZ nach
ein. Über dem Ort prangt eine ca. 100 Meter hohe Rauchsäule und preisst Allah.
Etwas näher am Loch wird klar, woher der Qualm stammt. In strahlendem Sonnenschein
wurde der Grill ausgepackt.
Wer weiss, dass im sagenumwobenen steht, dass
generell zu unterlassen ist, ist ein wenig überrascht über so viel Mangel an
Direkt am Loch kann dann auch Herr Weiss bei gestenreichen Verhandlungen mit dem
beobachtet werden.
Verweis 1 : Anheizen des Grills mit feuchten Früchten des Waldes.
Einige Stunden des Grillens am Strassenrand und dem Lauschen der Riesending-Heldengeschichte
Herrn Hennschkers später, wird der Grill wieder vor die Hütte verbracht. Dort wird
festgestellt, dass die Glut nicht mehr so richtig gut sei. Also nimmt die
Person den guten flüssigen Grillanzünder zur Hand und schüttet grob einen
Liter in die glühenden Kohlen.
Die Stichflamme wärmt die Augenbrauen Herrn Wipplingers, der 5 Meter über dem Grill
gerade versucht seine unter Kontrolle zu bekommen.
Verweis 2 : Nochmaliges Anheizen des Grills unter Gefährung des Lebens
aller friedlich umherstehenden MitCaveSeekers.
Dann wird endlich ein wenig für weiteren Vortrieb im Loch gesorgt.
Immerhin 13 Eimer Abraum werden aus der Blase entfernt
Dann übernimmt die schon zweimal verwarnte Person schuldbewusst die
Aufgabe, ein paar Männer ins Neuland zu geleiten. Damit neben der Freude am Graben
auch mal was fürs Auge getan wird. Die Person verlässt die Grabungsstelle
mit den Worten "Ich warte am Kohlenkeller". Als der Rest der Mannschaft aber - nach
wenigen Minuten der Freude in selten bekrochenen Spalten - am Kohlenkeller ankommt,
ist die Person - quasi selbstverständlich - nicht auffindbar.
So übernimmt Herr Wipplinger die 'Führung'. Zum tausendsten Mal. Und zum letzten
Mal.
Verweis 3 : Verschwinden im Loch aus niederen Beweggründen.
Endlich endet so ein weiterer Tag an der Rostnagel. Mitten im Hochsommer - bei 8
Grad. Danke Frau Merkel!
Elendsbeschau
Die Herren Weis, Kessler und Henschker treffen sich am Loch, um mal wieder nach dem
Rechten zu sehen. Das Einschlufen findet extra vorsichtig statt, um nicht beim zu stören. Es werden gezählt - ganz Höhlenforscher.
Der zur tiefen Spalte führende „Bodenbelag“ ist so dreckig wie immer, wobei hier
und da geringste Mengen an Wasser einige Steinchen freigewaschen hat. Der schlammige
Boden der Spalte zeigt sich erhöht und die Vermutung, dass die enge waagerechte Zugangsröhre
zum Teil mit Schlamm verfüllt sein muss, bestätigt sich bei der folgenden Beschau.
Nach der Entfernung von etwa 11 Eimern feinstsämigen Rostnagelschlamm, ist der Zugang
vorerst wieder frei und die Herrschaften schlufen von brauner Farbe in die Röhre.
Ein grausiges Bild bietet sich: Einbruch des vorletztjährigen Grabungsbereiches!
Vordringen dorthin unmöglich.
Die in den Jahren 2014 bis 2016 zum Teil ausgeräumte Blase, wurde mit einem nach-dem-Siphon-Volumen
von etwa 1,15m² verlassen. Nun kann der hintere Bereich nicht mehr Befahren werden
- da wohl etwa 0,65m² Sediment mit Feinkiesel den Raum verfüllen. Vermutlich stammt
das Material aus den oberen Lagen der durch Teilfreilegung geschwächten Sedimentbank.
Die somit offene Frage, ob die finale Blase nun nach dem „Einbruch“ den Weg in weiterführende
Bereiche frei gab, bleibt bis nur nächsten Grabung offen.
Erkenntnisse: Es floss wohl Wasser – wenn auch nur geringste Mengen.
Das fliesende Wasser, staute sich nicht augenscheinlich im Grabungsbereich. Die etwa
10-15cm hohe Schlammschicht in der Röhre wurde von der Spalte und deren Einlagerungen
gespeist. Aus sämtlichen angrenzenden, verfüllten Bereichen drückt der Schlamm heraus.
Ein weiterer Grabungseinsatz ist unumgänglich um endlich zur Großen Nagel vordringen
zu können. Die zum Ausbau verwendeten Fichtenholzbretter stinken schlimm vor sich
hin und verderben dadurch die wenige vorhandene Atemluft.
Die Große Nagel ist nah!
Wassereinbruch mit 22
Herr Keßler hat Geburtstag! Was liegt da näher, als sich da mal wieder in der Rostnagel
umzusehen? Schließlich ist bestes Wetter angesagt. Und man munkelt, es stände dort
noch eine leckere Flasche Öttinger.
Was dann aber im Loch beobachtet werden muss, ist neu. Bereits beim Öffnen der inneren
Verschlußeinrichtungstür hören die Helden starkes Wasserrauschen. Die Geräusche werden
umgehend schnell fließendem Wasser am Schachtboden zugeordnet.
Ist endlich die Große Nagel durchgebrochen?
Um dies zu klären, will man sich zur Blase durchschlagen - muss aber bereits am 180
Grad-Schluf feststellen, dass das Wasser im Loch ca. 5 Meter über normal steht. Heisst:
Kein Weg zur Blase.
Die Freude bei Herrn Wipplinger ist - so kann man sich umgehend dem Grillgut zuwenden.
Nachdem in Mission 20 erheblich Neuland gemacht werden konnte, riss die Serie in Mission 21 kurz ab. Jedoch nur um in Mission 22 von einem weiteren kreilschen Vorstoss in unberührte Weiten überschattet zu werden. Man ist durchaus stolz.