Ihren interessanten Namen verdankt die Höhle der schönen Sage vom Raben : Eine 1729 (!) verstorbene, hartherzige Bäuerin aus Breitenstein wurde nach ihrem Ableben mit Hilfe christlicher Bräuche in einen Raben verwandelt - weil sie zeitlebens Knechte und Mägde schikaniert hatte. Zur Abrundung der Strafe wurde das böse Weib hernach in den nahegelegenen Felsschlund verbannt - heute hätte man sie vermutlich einfach dazu gezwungen einen Tag mit der Nürnberger U-Bahn zu fahren.
Noch immer muss man hier und da "An Fronleichnam jedoch ist ihr Tag - da kommt die schwarze Krähe. Und wehe dem, der sich zu dieser Zeit am Schacht aufhält..." lesen. Vermutlich packt die Krähe an Fronleichnam die Mollies (1/3 Heizöl, 2/3 Benzin) aus, und geht auf Menschenjagd. Wir haben völlig zurecht furchtbare Angst. Insbesondere weil mehrere menschliche Schädel im Loch gefunden wurden - etliche davon mit Schlagverletzungen. Wer gräbt kann vielleicht noch weitere Schädel finden und damit Spass haben.
Die Höhle hat alles zu bieten, was anspricht - bis auf Tropfsteine oder Versinterungen: Zwei für den Laien doch recht spannende Abseilstellen, für hiesige Verhältnisse durchaus große Hallen, ein Höhlenbuch, eine Bierbank, Fledermäuse in Massen, nasse Lehmlöcher, von der Decke tropfendes Wasser und vermutlich mehr als 20 Geocaches. Neben den vielen Fledermäusen finden sich einige Eichhörner und Kröten. Zahlreiche Überbleibsel von allerlei Getier, welches hier - ohne viel Aufruhr in den Medien verursacht zu haben - sein Ende gefunden hat, können bestaunt werden.
Am Eingang seilt man sich zunächst auf einen 6 Meter tiefer gelegenen Vorsprung ab, von dem aus weitere 6 Meter abzuseilen sind. Damit ist der erste Schacht bezwungen. Im Inneren der Höhle findet sich ein großräumiger Schlund der ca. 25 Meter tief ist. Insgesamt also etwa 40 Meter unterhalb des Einstiegsniveaus. Sehr empfehlenswert.
Am oberen Rand dieses Schlunds existieren einige von Menschhand angelegte Auffälligkeiten. Hier kann nach Herzenslust über dem Abgrund hin- und hergeseilt werden. Derjenige, der nicht genügend Restalkohol intus hat, wird sich allerdings einfach direkt abseilen, kurz stolz sein, weiter nichts finden, und wieder aufseilen.
Anmarsch: Parken, Wanderweg Rinnenbrunn folgen, nach einem umzäunten Loch direkt am Wegesrand Ausschau halten, einsteigen.