Wie gewöhnlich wurde zunächst die obligatorische Verspätungsstunde
auf der Landstrasse verbracht. Aber nicht so wie sonst bei ca. 150 km/h, sondern
bei vorsichtigen 80 km/h. Schließlich mussten die beiden guten Müllverbrennungsanlagenfeuerschutztüren
zum Loch transportiert werden ohne Schaden zu nehmen. Nach einer Stunde bei achtzig
fragt man sich, warum die Selbstmordrate bei LKW-Fahrern nicht bei 100% liegt.
Bei der fachmännischen Entfernung der alten Verschlußeinrichtung wurde festgestellt, das trotz der kumulierten Inkompetenz aller Teilnehmer das nötige Wissen zur Überwindung einer Trafohausstahltür nicht fehlte. Nach wenigen Stunden war die schon völlig durchrostete Tür entfernt.
Nun schlug die Stunde des Generators. Hatte man am Tag vorher
noch einen Generator-Testlauf durchgeführt, war man sich sicher, dass dessen abgegebene
Leistung für diverse Schweissereien ausreichen würde. Bis dato war unbekannt, dass
ein Schweissgerät mehr Strom zieht, als zwei Abbruchhämmer gleichzeitig. Nachdem
das härtlsche Schweissgerät - welches rein optisch aus einem oberpfälzischer Hochtechnologietempel
entstammen mag - zum Ort des Geschehens transportiert worden war, folgten bange Minuten
des Probierens und Fluchens. Doch es half nichts.
Glücklicherweise hatte die Frankenfraktion das wipplingersche Schweissgerät dabei - zwar nur vom Baumarkt, dafür aber prinzipiell funktionsbereit und mit magischem Helm.
Nach einigen Fehlversuchen, bei denen jeweils nach kürzester
Zeit der Überlastschalter am Generator ansprang, setzte sich Meister Weiss - vermutlich
zum ersten Mal im Leben - hin, und dachte. Zunächst dachte er darüber
nach, wie er wohl ans nächste Bier gelangen könne. Ihm fiel nichts ein. Dann dachte
er darüber nach, ob es Sinn macht, sich Nachts von 23 bis 3 Uhr an einem Fluß zu
setzen, an dem flußaufwärts bereits 733 Kläranlagen ihr 'Wasser' eingeleitet haben,
um dort zu versuchen mittels Angel einen Fisch zu fangen. Auch dazu fiel ihm keine
sinnbringende Antwort ein. Doch dann widmete er sich dem Thema Strom. Die sprichwörtliche
Faulheit des deutschen Handwerkers kam ihm in den Sinn. Ein paar Synapsen feuerten
amok, Alkohol behinderte den Harndrang, bisher unbenutzte Neuronen wurden angeregt
und sein verschleierter Blick fiel hinter sich. Auf der anderen Seite des Ackers
erkannte er einen
. Strom in unmittelbarer
unerschöfplicher Menge.
Dann wurde geschweißt, mit der Wasserwaage vorgetäuscht man
würde in der Lage sein sie bedienen zu können, geflucht, geflext, geschweißt, 84
Bratwürte gegessen und - was wichtig ist - gesoffen. Aus 1.5l Aldi-Flaschen.
Dann wurden 5 Sack Betonestrich angemischt, und direkt ins Loch gekippt. Das dies ein Fehler war, wurde erst später bemerkt. Egal, denn jetzt war es an der Zeit, die Tür in den eingeschweißten Rahmen zu heben.
Drei Buben - ein trauriger Anblick. Als die
Tür eingehängt war, passierte das, was eigentlich von vornherein klar war: Die Tür
ließ sich nicht schließen. Klar, die Wasserwagenposer hatten nicht damit gerechnet,
dass es in einer dreidimensionalen Welt nicht aussreicht, sich nur einer der drei
zu Widmen.
Also: Rahmen großzügig wieder wegflexen, Abstandsstahl vorbereiten einschweißen, Spass haben.
Nach weiteren zwei Stunden fiel die Tür dann zum ersten mal mit einem satten Geräusch ins Schloss. Mit stolz geschwellter Brust und weiteren 3 Sack Betonestrich wurde der Rahmen noch kurz einbetoniert. Und fertig.
Beinahe zeitgleich dazu brach ein gar garstiger Regenschauer
los, und unterbrach die eigentlich angesetzt Party.
Lustig: Bei der Abfahrt wurden ca. 240 Nacktschnecken zertreten. Man unterschätze nie die Rutschgefahr, die von der massenhaft zertretenen Nacktschecke ausgeht.
Bemerkung: Herr Wüstner erhielt einen Hochleistungsbonuspunkt wegen extremem Einsatz. Herr Heumann hätte auch einen solchen Punkt verdient, bekam aber keinen. Auch Herr Weiss ging leer aus. Denken wird nicht subventioniert. Ein weiteres bewegendes 1080p Werk des Zyklus Rostnagelhöhle wurde geschaffen, auch wenn es erst in Zukunft gewürdigt werden wird.