Die Esperhöhle präsentiert sich schon von weitem eingerahmt in einen prächtigen Hof aus mehreren mannshohen Löchern. Steht man zentral im Hof, fällt der Blick direkt auf den Eingang zum Klingloch. Ringsum lauern dunkle - aber nicht wirklich weiterführende Löcher. Man fühlt sich wie auf einer Freiluftbühne. Sehr schön. Hier sind bestimmt schon einige fränkische Frauen mit roten Haaren verbrannt worden.
Das Areal eignet sich prächtig für den Naturfreund - oder eben auch den Hexenverbrenner. Hier kann er oder sie ohne Probleme den einen oder anderen Zecken ziehen, sich an der Pracht der umstehenden Bäume ergötzen, Wagner hören und - unerlaubterweise - 'Lagerfeuer' entzünden.
Entgegen den in vielen Büchern dargestellten Höhlenplänen, ist das tiefe Loch der Esperhöhle nicht etwa 10m, sondern eher 25m tief. Es sollte vorsichtig agiert werden - besonders dann, wenn kein Abstieg geplant ist.
Im Winter ist der Einstieg - zusätzlich zu seiner natürlichen Steilheilt - extrem vereist, was den Abstieg vermutlich sehr erschweren würde. Der echte Höhlenfreund, überlässt das Loch im Winter aber lieber Eis und Schnee - schließlich will er nicht Zeuge seines eigenen Absturzes werden.
Die Parkplatzsituation ist in der Nähe des Lochs sehr angespannt - wer versucht, den frisch renovierten Schotterweg mit einer Geschwindigkeit von über 5 km/h zu befahren, wird sehr schnell von einem Mofa-Fahrer eingeholt, der offenbar eines der gefürchteten Mitglieder der lokalen Karst-Schutzstaffel sein muss. Wüste Beschimpfungen ausstoßend und Gift und Galle speiend, kann er jedoch mit Hochdeutsch schnell in die Flucht geschlagen werden. Als besonders wirkungsvoll hat sich dieser Satz erwiesen: "Was willst du? Hast du Hunger?" Wer niemanden am Start hat, dem diese Art von Deutsch leicht von der Lippe geht, der sollte doch lieber in Leutzdorf am tollen Dorf- und Feuerwehrweiher parken.
Daumen hoch!