Es begab sich zu einer Zeit, als plötzlich über ganz Bayern eine bittere Eiszeit hereingebrochen war. Neben die zahlreichen Allwetter-Burakträgerinnen gesellten sich überall im Land weitere eigenartig und dick vermummte Gestalten. So auch in der nördlichen Oberpfalz.
Bei geschätzten -20 Grad fanden sich einige unverfrorene CaveSeeker am Bunker ein - wie immer fast pünktlich.
Sofort nach dem Öffnen der Bunkertüren wandelte sich das Klima merklich: Geothermische Luftströme entwichen dem Hohlraum und trugen so zur Erderwärmung bei. Für einige eine Katastrophe - für den CaveSeeker eher ein Anlass zur Freude .
Die Bierdosen knackten. Die Gletscher schmolzen. Hauptsächlich in Österreich. Zum Glück.
Um der Natur etwas auf die Sprünge zu helfen und auch zur Erhaltung des körpereigenen Speckgürtels - welcher bei Frost Leben retten kann - wurde noch vor dem Anlegen der Arbeitskluft ein lustiges Grillfeuer entfacht, auf dem bald allerlei tiefgefrorenes Tierfleisch verbrannte .
Kamerad Krautmann bot einen Schnaps zum Aperitiv. Von den warmen Luftmassen und dem leckeren Geruch des Gegrillten angelockt, erschien schon bald Herr Schweitzer, froh, endlich wieder einmal vernünftige Menschen um sich zu haben. Sichtlich gerührt nahm dieser unser Weihnachtsgeschenk - eine Portraitaufnahme seiner letzten Höhlenbefahrung - entgegen. Dieses Bild wird sicher einen Ehrenplatz in seiner guten Stube - gleich neben dem Eckenkreuzkasper - erhalten.
Während sich die Kameraden Wipplinger und Bugelmüller noch angeregt mit Herrn Schweitzer über von uns noch nicht bekrochene Hohlräume im Bunker und über zukünftige Parkplätze für die Massen unterhielten, suchte der Rest der anwesenden Truppe die wohlig warmen Eingeweide des Berges auf. Ziel dieser Mission war das ordentliche Verlegen diverser Telefon- und Stromkabel.
Am Schachtgrund angekommen, gestaltete sich die Orientierung angesichts der beim vorhergehenden Einsatz bereits unsichtbar verlegten Kabelstränge etwas schwierig. Bunkerhausmeister Kreil ließ sich jedoch nicht beirren und strebte zielsicher auf den Kabelsalat zu, um sogleich mit Unterstützung durch Kameradin Heidenreich die Operation Kabeltarnung fortzusetzen. Derweilen komplettierten die Herren Krautmann und Klampfl halb fertiggestellte Steckdosen, auf dass bald Strom und Licht die heiligen Hallen fluten würden. Noch sichtbare Leitungen wurden gekonnt mit Lehm und kleinen Steinen kaschiert.
Nach geraumer Zeit und nachdem alle Kabel im Hauptgang versteckt waren, beschloss der Untertagetrupp zu den zwischenzeitlich vermutlich dem Kältetod zum Opfer gefallenen Kollegen Übertage auszufahren. Erleichtert wurde festgestellt, dass noch Gegrilltes vorhanden war. Dem Wunsch von Kameradin Krannich, auch endlich einmal in das sagenumwobene Neuland vorzustoßen, wurde angesichts der frostigen Temperaturen und nach Beschlagnahme der letzten Würstchen gerne Folge geleistet. So begaben sich die Kameraden Krautmann und Klampfl mit weiblichem Gefolge nochmals hinab in die Tiefe, um abermals das Neuland zu besuchen. Dort angekommen, waren die Augen ob der vorhandenen Sinterpracht groß. Und weils auch grad so schön warm war, entschied man sich, auch dem momentan nicht aktiven Höhlenbach samt Höhlenbuch einen Besuch abzustatten, um den ersten Eintrag des neuen Jahres zu tätigen.
Beendet wurde diese durchaus erfolgreiche Mission - wie so oft - bei Currywurst und Red Bull in Öd.