„Stellen Sie sich bitte vor... vor ihnen liegt ein warmes
flaches Meer, das mit vielen kleineren und auch etwas größeren Riffen aus Schwämmen
durchsetzt ist. Kalk und Sedimente lagern sich über einen langen Zeitraum am Meeresboden
ab und bilden eine dicke Schicht. So in etwa sah die Fränkische Schweiz vor rund
150 Mio. Jahren aus. Damals, im geologischen Zeitalter des Juras im Thiton, wurde
das Riffgebiet rund um die Teufelshöhle dann durch tektonische Bewegungen angehoben
und in dem nun zum Festland gewordenen Karstgebiet setzte die erste Höhlenbildung
ein.
Kohlensäurehaltiges Grundwasser laugte die vorhandenen Risse
und Spalten im Dolomitgestein aus - die Höhle entsteht. Durch das Vertiefen des vorgelagerten
Weiherbachtals, sank der Grundwasserspiegel so sehr, dass die Höhle dann größtenteils
trockengelegt wurde. Lange danach erst setzte die weitere Höhlenbildung durch kohlensäurehaltiges
und von oben eindringendes Regenwasser ein, diese Verkarstungsphase hält auch heute
noch an!
Trotz der gewaltigen Eingangsöffnung, zeigte die Höhle bis
zum Beginn der Erschließungsarbeiten im Spätherbst 1922 nur einen Höhlengang der
etwa 80 m in das Berginnere reichte und sich dann in niedrigen Abzweigungen verlor.
Nach dem Durchbrechen eines rund 9 m langen Felsversturzes durch Dr. Hans Brand (Erschließer
der Höhle), wurden die ersten Tropfsteinformationen entdeckt, die an Pracht und Schönheit
alle Erwartungen übertrafen. Im ersten Ausbauabschnitt wurden durch seine treuen
Mitarbeiter aus der näheren Heimat in 8-monatiger harter Arbeit die oberen erreichbaren
Hohlräume miteinander verbunden, elektrisch beleuchtet und für den Höhlenbesuch einst
freigegeben.
Tiefere im unteren Stockwerk liegende Hohlräume und zahlreiche
Schluchten mit ausgedehnten Galerien wurden dann im zweiten Ausbauschritt mit erheblichem
technischen Aufwand in weiteren 8 Jahren von seinen Mitarbeitern unter Verwendung
eines elektrisch betriebenen Kompressors erschlossen. Originalgeräte vom Ausbau finden
Sie im ersten Raum der Höhle. Am Pfingstfeiertag 1931 wurde das über einer Länge
von ca.1500 m ausgebaute und über mehrere Etagen verlaufende Höhlensystem der Allgemeinheit
zur Besichtigung übergeben, geradeso wie es der Besucher von heute noch vorfindet.
Im Verlauf der gesamten Höhlenerschließung und des weiteren Ausbaus wurden zahlreiche
Knochenfunde des Höhlenbären in den Sedimenten und Nischen der Höhle aufgefunden.“
Dies von der offiziellen Webseite der Teufelshöhle, nun zum Hohlraum an sich:
Vorbei an der höhleneigenen Kino-Einrichtung im geräumigen
Eingangsbereich, gelangt man auf einem bequemen und breit ausgebauten Betonweg in
die tatsächliche Höhle. Im ersten Raum ist nicht viel zu sehen, ein paar Arbeitsgeräte
und Sintersteinchen sind hier für den gemeinen Touristen ausgestellt. Schließlich
führt die Teufelshöhle zu Hochzeiten ca. 2.000 Besucher am Tag.
Da heißt es klotzen. Nach und nach tauchen auf dem Weg ins
Innere die einzelnen, mehr oder weniger aktiven Versinterungen auf, die allesamt
mit hochmoderner bewegter LED-Technik gezielt in Szene gesetzt werden. An Formenreichtum
fehlt es der Teufelshöhle nicht, vom klassischen Stalaktiten über Sinterfahnen und
Makkaronis bis zum Excentrique ist alles vertreten. Der über einen Kilometer lange
Weg führt scheinbar willkürlich über mehrere Ebenen durch die verschieden großen
Hohlräume. Orientierungslose haben hier keine Chance.
Lässt man den Höhlenbären und die Atemwegs-Therapiestation
hinter sich, gelangt man in das Prunkstück der Höhle, den Barbarossadom, mit seinem
prachtvollen Sinterschmuck.
Trotz der schönen Ecken, wird der anspruchsvolle Höhlenbesucher sicherlich die dicken schwarzen Kabelstränge sowie die zahlreichen ehemaligen Licht-Halterungen, die kreuz und quer durch die Höhle verlaufen, sehr unattraktiv finden. Auch die Besuchermassen machen sich hier leider negativ bemerkbar, da einige ihren Müll scheinbar nicht bis zum nächsten Abfalleimer bei sich behalten können. Schade!
Die Teufelshöhle ist trotz allem zu Recht eine der schönsten Höhlen der Fränkischen Schweiz und auf jeden Fall einen Besuch wert.