Der Katholik wäre unnütz? Nein! Denn einer von ihnen hat es sich nicht nehmen lassen, die Steinberghöhle zum ersten mal urkundlich in einer seiner zahlreichen Kirchenchroniken zu erwähnen - neben Hexenverbrennungen und Hochzeiten.
Irgendwann danach hat ein antiker Höhlenfreund das Loch gründlich mit einer Felsplatte verschlossen. Gut so. Erst der Schneidermeister Appel aus dem namensgebenden Nachbarort riss die Felsplatte wieder vom Loch, und ersetzte sie 1887 durch eine Mauer mit Tür. Auch in der Oberpfalz geht man mit der Zeit.
Die Lage der Höhle - und das darin vorgefundene Wasser - inspirierte dazu, eine Kegelbahn plus Wirtshaus über dem Loch zu errichten. Herrlich am Hang gelegen - sicherlich sehr schön.
Im schlimmen Jahre 1930 hatte jemand die sinnige Idee, die Höhle als Schauhöhle zu Geld zu machen. Dazu wurden einige Betonierarbeiten im Loch verrichtet, ein paar Leitern eingebracht, und einige Holzkonstruktionen installiert. Gegen Kriegsende - für die Nachkriegsgeborenen: 1945 - wurde der Schauhöhlenbetrieb wieder eingestellt. Der Amerikaner hatte nur Augen für die anderen Naturschönheiten Restdeutschlands.
Insbesondere an der interessantesten Stelle der Höhle ist der ehemalige Schauhöhlenbetrieb anhand sehr zahlreicher Sinterbeschriftungen in schöner Schrift und an leichten baulichen Veränderungen an der Höhlensubstanz noch immer leicht zu erkennen.
Heute steigt man über zwei fest installierte Stahlleitern ca. 15m ab. Der Absatz zwischen den beiden Leitern ist in Form einer Betonplatte kunstvoll in den Eingangsspalt eingefügt.
Auf Grundwasserebene (?) angekommen, befindet man sich in der Haupthalle, welche wiederrum aus zwei, durch eine mäßige Engstelle verbundene, Hallen besteht. Zuerst fällt aber ein optisch nur sehr schlecht an die Höhle angepasstes, sehr preiswertes Schlauchboot negativ auf. Direkt vor einer Wasserpumpe ähnlicher Dimension. Welchem Zeck die Pumpe dient ist ungewiss - der Zweck des Bootes läßt sich nur erahnen.
Dem Konopac vor dem Herren fallen hier sofort viele kleine dunkle Ringe an den Wänden auf. Ringe mit einem Durchmesser von ca. einem Zentimeter. Schnell wird ihm klar, dass es sich dabei um die verschimmelten Überreste von Stechmücken handelt. Oder noch genauer: Nur um die Schimmelränder. Der Rest der Mücken fiel einst von der Wand - daher die leeren Kreise.
Ein wenig weiter ins Loch eingedrungen, fällt der Blick auf eine gemauerte Brunnenkonstruktion. Richtig schön mit Treppe und allem was dazu gehört. Hier wird das Wasser gezapft.
Wer sich dazu durchringt, bis zum Ende des Lochs durchzuhalten, wird nass. Ein sportlicher Schluf führt knapp über dem Wasser in einen weiteren mit Wasser gefüllten Raum. Vielleicht gehts hier weiter. Vielleicht auch nicht. Man weiß es nicht.
Fazit: Ansprechendes Loch ohne viel Sinter. Dafür aber Wasser und wenig Komplikationen.