Wer den Todsburger Schacht sucht, findet oft zunächst die am selben Hang auf den CaveSeeker wartende Todsburger Höhle. Das ist nicht weiter schlimm, denn die Höhle ist auch ganz korrekt - sofern man in der Lage ist ihre Tür zu öffnen. Aber:
Der Todsburger Schacht
ist um einiges spannender: Daher kursieren diverse resthaarsträubende Gerüchte bezüglich
des Schwierigkeitsgrades des Hohlraums, die allesamt durchaus nicht völlig frei erfunden
sind. Allerdings kommt man mit zwei 20 Meter Seilen bereits ohne Probleme zur Tropfsteinkammer,
zur Seeigelhalle und zum guten Kameradenschacht
. Um bis ganz nach unten zu gelangen - was das Ziel jedes aufrechten CaveSeekers
sein sollte - genügt ein weiteres 60 Meter Seil. Auch ein 53 Meter
Seil soll schon ausgereicht haben. Allerdings ist bereits bei Ansteuerung der angenehmsten
Engstelle bereits gehörig der Bierbauch einzuziehen.
Zurück zum Eingang: Hat man endlich
den Einstieg gefunden - man halte nach einem freistehenden weissen Schild am Hang
Ausschau - und die Verschlusseinrichtung mit Hilfe des mitgebrachten Schlüssels (siehe
oben) geöffnet, kann mit dem Seileinbau begonnen werden. Zunächst wird für den ersten
kleinen Abstieg direkt am Eingang ein 20 Meter Handseil eingebaut. "Handseil" heißt
hier: Der fränkische CaveSeeker braucht hier kein Seil, der oberbayerische
CaveSeeker hingegen sogar zwei - eins für sich und eins für seine
große Angst.
Ohne es zu merken findet man sich einige
wenige Meter tiefer in der erste größeren Halle. Hier nun gilt es sich zwischen allerlei
Möglichkeiten zu entscheiden. Am besten wählt man einfach den Schluf / das Loch,
welches einem am besten gefällt. Nach mehr oder weniger anstrengender Abseilerei
- je nach eingeschlagenem Weg - befindet man sich in der in der nächsten 'Halle'.
Weite Teile können nun ohne Seil begangen oder gar bekrochen werden. Kurz bücken
- und weiter. Vorallem die gute Tropfsteinkammer kann begutachtet
werden. Hat man über einen kleinen Umweg auf einen Verbruchberg den Abstieg zum Kameradenschacht
gefunden, kann man sich dessen Anziehungskraft nicht mehr entziehen. Also
Vorsicht!
Der Kameradenschacht scheint am Einstieg eher eng, aber wer seinen Abseiler geschickt verlängert, stellt fest, dass der Schein trügt. Dennoch bleibt die Angst vor dem Wiederaufstieg. Diese Angst ist allerdings auch völlig unnötig. Weiter unten gibt es zwei Wege um weiter vorzudringen. Der eine ganz unten am Schacht, der andere zweigt im unteren Drittel im Schacht horizontal ab. Beide sind eng, der obere allerdings ist der, der erheblich einfacher zu überwinden ist. Auch für die dickeren.
Hat man es bis ganz nach unten geschafft,
stellt man fest, dass es nicht nur in Slowenien ansprechend versinterte große Hallen
gibt - nein auch in Schwaben. Die Halle fällt leicht schräg nach unten ab. Es stehen
allerlei prächtige und extrem feuchte Speläotheme herum, die ausgiebig fotografiert
werden können - ja sogar müssen. Im unteren Teil findet sich eine schon beinahe
schon als See zu bezeichnende mit Wasser gefüllte Pfütze, hinter der ein
geheimnisvoller Schluf aus der Wand lugt. Dieser muss bekrochen werden...
Historisches: Im inzwischen
geschlossenen Eseleck hingen seinerzeit ein paar "gut" ausgeleuchtete Bilder der
Höhle aus. Man hatte Spass dort. Daneben gab es dort allerlei tolle Forellen zu verspeisen.
Heute findet der ausgemergelte Höhlengänger dort ein "Ess-Stäbchen" - es existieren
keine weiteren fundierten Informationen dazu.
Zusammenfassend muss von einer extrem ansprechenden Höhle geschrieben werden, die weitgehend großräumig, stark versintert und anständig tief ist. Besonders wertvoll ist der ernstgemeinte Hinweis des Autors: "Dou kamma zwamol ah nei. Odda dreimol." - mehr Lob kann einem Loch nicht ausgesprochen werden. Das Gesamtpaket stimmt.
Die Warnung auf dem Schild am Einstieg sollte aber auf jeden Fall ernst genommen werden: "Fundierte Höhlenkenntnisse dringend erforderlich."