Es empfiehlt sich die Höhle bei Tag aufzusuchen - dies erhöht die Chance sie in weniger
als einer Stunde finden zu können. Hat man einen Eingeborenen dabei, mag sich die
Zeit auf unter 20 Minuten verkürzen. Hat man einen Bunk dabei, ist die Tages- oder
Nachtzeit egal. Blind bleibt blind - da hilft auch ein Lichterdom nicht. Hat man
jedoch einen Heumann dabei, so ist zumindest klar, wer von der ersten Minute an gewußt
hat, wo das Loch schon immer gewesen war.
Nach einem kräftigen Aufstieg auf einen doch sehr fränkischen Berg, findet man sich
- bei korrekter Navigation - schnell vor einem großen Felsenportal wieder. Dieses
muss jedoch noch nicht das gesuchte sein, denn die Auswahl an solchen ist hier ist
groß. Das gesuchte Höhlenportal, wurde in mühsamer Handarbeit auf eine kleine, bequem
bekriechbare, quadratische Öffnung verkleinert, die mit einer Eisenklappe verschlossen
werden kann. Flattermänner haben einen separaten Ein- und Ausgang. Welch ein Luxus.
Das Laub der umliegenden Bäume sammelt sich vor dem Höhleneingang wie in einem Trichter
- so hoch, dass man fast den gesamten Eingang darin verstecken kann.
Der erste "Schluf" führt leicht bergab, besitzt eine überschaubare Größe, jedoch
keinerlei Versinterungen. Von diesem Raum zweigen zwei Gänge in Kriechhöhe ab. Hält
man sich an den Gang geradeaus, stellt man schnell fest, dass hier Schicht im Schacht
vorherrscht. Also bekriecht man beseelt den linken Gang. Man gelangt in eine kleine
Kammer, in der Stehen durchaus möglich ist, und die ein paar kleinere Versinterungen
beherbergt. Das Fotografen-Herz bleibt hiervon jedoch relativ unberührt. Von hier
aus gelangt man über einen weiteren Schluf,
, in den größten Raum der Höhle.
Ob der tristen Eindrücke in den ersten Bereichen des Lochs, erwartet man nichts weiter
als weitere Tristesse. Doch die Höhle hält noch eine Überraschung bereit: Sinter in
allen Formen und Variationen. Der Raum zieht sich lang und schmal etwa 20m eine Steigung
hinauf und verliert sich in einer Sinterspalte. Die gesamten Wände sind hier mit
Stalaktiten und Stalagmiten, Makkaronis, Sinteradern und Excentriques verziert. Eine wahre
Pracht! Hier schlägt das Fotografen-Herz eindeutig höher. Während andere in tiefen
Schlaf versinken.
Fazit: Kleine Höhle mit großem Charakter.