Wirklich viel zu beschreiben gibt es nicht. Nur eines: Das Loch ist TIEF, so in etwa 250m. Und diese 250m müssen direkt am Einstieg überwunden werden.
Wenn sich die tollkühnen Anwärter auf nicht enden wollendes Heldentum in den Einsturztrichter wagen, gelangen sie zunächst an ein betoniertes Treppchen. Hier kann der Selbstmörder mit ein wenig Anlauf links den 200 Meter Direktschacht versuchen, oder aber er springt einfach nach rechts und schlägt auf drei bis vier kleinen Terrassen auf, bevor er auf weiteren 70 senkrechten Metern nochmal richtig Schwung holt, um ganz unten endlich als Brei rückstandsfrei ins Erdreich zu sickern. Schön!
Wer nicht von der Todessehnsucht ans Loch getrieben wird, nimmt linker Hand das Drahtseil zur Selbstsicherung und hangelt sich auf eine Terrasse. Hier finden sich links drei Fixpunkte für den Direktschacht. Oberhalb liegt - stark absturzgefährdet - der traurige Rest eines Automobiles minderwertiger sozialistischer Machart.
Rechts ist ein Bäumchen, von dem aus es zunächst recht locker ca. 40 Meter in die Tiefe geht. Hier kann auf der ersten Terrasse noch ein wenig entspannt werden, bevor es nochmal weitere 40 Meter abzuseilen gilt. Schon hockt man auf der nächsten Terrasse, in deren Boden ein gar fränkisch anmutendes 80x120 cm großes Loch zu finden ist. Der Eingang zum berühmten Fuchsbau .
Der Fuchsbau ist nichts anderes als ein relativ enger (5x5 Meter) Schacht, der wieder ca. 40 Meter tief ist. Irgendwann sieht man - sofern man sich umzudrehen traut - hinter sich eine kleine Naturbrücke in 5 Metern Entfernung. Durch geschicktes Überwinden der eigenen Angst ist es möglich, sich auf die andere Seite des Schachtes zu schwingen, und auf einer nur wenige Zentimeter breiten Naturbrücke zum stehen zu kommen. Links und rechts unten: undurchdringliche Schwärze.
Der erste hier jemals vorbeischwebende CaveSeekers Spähtrupp verpasste diese Abzweigung - natürlich - und fand sich frei hängend in der Eingangshalle wieder, schiss verständlicherweise ein und ließ ein paar tonnenschwere Gesteinsbrocken von der Decke fallen.
Von der kleinen Naturbrücke aus nochmal gefühlte 40 Meter nach unten, und man schwebt vor der letzte Terrasse ein. Hier noch ein wenig gependelt - nur noch 70 Meter bis zum Boden und umgeben von undurchdringlicher Schwärze - und schon hat man sicheren Boden unter den wackeligen Füßen.
Der Rest ist beinahe langweilig: Entlang einer senkrechten Wand seilt man sich zum letzten Mal ab. Diesmal nicht 40, sondern 65 Meter. Dann ist alles gut.
Unten entwickelt sich ein ausgedehntes Höhlensystem mit über 12 Kilometern Gesamtlänge. Die slowenischen Kameraden graben an einem zweiten Eingang zu den neuen Teilen.
Die in der Nähe des Schachtbodens liegenden Gräber einiger italienischer Soldaten sollten - aus Pietät - nicht geschändet werden. Die Umstände ihres Todes waren sicher Bestandteil eines Experiments ihrer Gegner auf Basis der Erkenntnisse von Sir Isaac Newton.