Es pressierte mal wieder, und diesmal wirklich, denn es wartete
nämlich jemand, der wahrscheinlich nicht lange warten würde. Man hatte vor sich in
die Weltstadt der Höhlerei zu begeben - Streitberg. Ziel war es dort um Punkt achtzehnhundertdreißig
einen Kontaktmann des Alpenvereins zu treffen, der uns zu der Höhle im alten Graben
führen sollte. Das Ziel war zwar klar, aber der angeborene Hang zur Unpünktlichkeit
wurde den CaveSeekers wieder mal zum Verhängnis.
Zunächst mussten alle Teilnehmer wohlbehalten am Treffpunkt
ankommen, gar nicht so leicht. Während Herr Bunk mit seinem arg gebeutelten fahrbaren
Untersatz die komplette Fränkische unsicher machte, musste die Fahrgemeinschaft Krannich-Wipplinger
erst einmal Herrn Härtl einsammeln. Herr Bugelmüller, der wie so oft Jüngstes Gericht
spielen musste und somit spät dran war, wollte nachkommen. Um achtzehnhundertdreiundfünfzig
fand man sich gemeinsam im Zielgebiet ein, musste jedoch feststellen, dass kein DAV-Kontaktmann
mehr da war. Scheinbar hatte dieser mehr Wert auf Pünktlichkeit gelegt. Mehrere Kontaktversuche
scheiterten kläglich.
Ohne Ziel tat man sich nun schwer die Motivation der Missionsteilnehmer
aufrecht zu erhalten. Die Meinungen über die weitere Abendgestaltung gingen weit
auseinander. Während ein Teil sich schon wieder in der eigenen Wohnhöhle sah, wollte
ein anderer erst einmal den knurrenden Ranzen beschäftigen und ein weiterer Teil
unbedingt in diese Höhle. Frau setzte sich schlussendlich durch und so kehrte man
erst einmal zünftig ein.
Nach dem Auffüllen der Mägen und des Bestäubers, versuchte
man mithilfe der fachmännischen Kenntnisse des Herrn Heumann besagte Höhle nun eben
ohne Kontaktmann ausfindig zu machen. Mit zwei Karten und sechs Meinungen machte
man sich auf in den fränkischen Urwald und irrte dort erst einmal gepflegt von einem
Zwergenschloss zum nächsten. Doch dank der scheinbar unkaputtbaren Antriebskraft
einiger CaveSeekers fand man schließlich doch bald das gesuchte Loch, dort wo es
halt schon immer war.
Die Enttäuschung war groß, als man die ersten Hohlräume erkundete.
Mit einem Blick konnte alles erfasst werden und der nächste Schluf versprach auch
nicht viel mehr Potential. Doch schließlich fand man dann doch noch die Kammer mit
den Sehenswürdigkeiten. Man entschloss sich zu bleiben. Während ein Drittel der Kameraden
sofort hektisch hin und her rannte, überfiel den Rest die Höhlenmüdigkeit. Man schaute
nur noch, dass man den Fotografen nicht im Weg lag.
Herr Wipplinger trieb den Kameraden Bugelmüller mit wüsten
Beschimpfungen zu fotografischen Höchstleistungen an. Die Blitzschlampen ergaben
sich ihrem Schicksal und krochen gemäß Anweisungen in alle Löcher und Spalten und
verweilten geduldig in unbequemen Postitionen bis der perfekte Schuss gelang. Auch
der Bestäuber durfte auch mal wieder richtig zum Einsatz kommen, nicht zuletzt, um
nach getaner Arbeit die zuletzt aus der Höhle kriechenden CaveSeeker nass zu spritzen.
Fazit: Die Bilder sprechen für sich!