Relativ unauffällig an einem Platz im Stadtgraben, wo
sich
austoben dürfen, liegt der in
gefasste Zugang zu dieser städtischen Unterwelt. Ein 12 m tiefer, in hübscher Ziegelmauerung
gehaltener Schacht führt den Besucher hinab auf die Sohle des 1867 begonnenen Tucher`schen
Wasserabzugsstollens.
Dieser führt 8-12 m unter dem nordöstlichen Stadtgraben
von der Wachsbleiche und dem Maxtor kommend zum Laufer Torturm, um sich hier mit
dem Henninger`schen Wasserabzugsstollen zu vereinigen. Diese Wasserabzugsstollen,
welche große Teile der unter der nordöstlichen Altstadt gelegenen und teilweise schon
im 14.Jahrhundert gegrabenen Felsenkeller verbindet, hatten die Aufgabe, anfallendes
Sickerwasser aus den Kellern abzuleiten.
Der Tucher`sche Wasserabzugsstollen ist ein in den
anstehenden Sandstein gehauener Gang, dessen Breite nur 60 cm und stellenweiser Höhe
bis zu 3m beträgt. Im Jahre 1939 wurde damit begonnen, die unter der nördlichen Altstadt
gelegenen Felsenkeller zu Luftschutzzwecken miteinander zu verbinden. Es entstanden
auch neue Zu- und Ausgänge in den Stadtgraben, auch der Tucherstollen wurde in diese
Maßnahmen mit einbezogen und stellenweise bis zu 2 m verbreitert.
So besteht heute ein zusammenhängendes System von Felsenkellern
und Stollen, welches vom Paniersplatz über das Maxtor bis zum Rathenauplatz reicht.
Eine in
Zeiten angedachte Verbindung mit dem anderen großen Kellersystem
zwischen Kettensteg, Albrecht-Dürer-Platz und der Kaiserburg kam aufgrund getrennter
Zuständigkeiten durch Hoch- bzw. Tiefbauamt sowie ungünstigen geologischen Verhältnissen
und auch mangels Baumaterialien nicht zur Ausführung.