Schauhöhlenbeschreibung ÖFFENTLICH
Höhle:

Batu Caves

Lage: Malaysia, Kuala Lumpur
Koordinaten: N3°14.289' E101°41.069' [110m]
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Typ: Berg voll tropischer Höhlen.
Länge: 200 m
Bewertung: 55
Anspruch: 2
Material: Wasser
Getier: nichts
Verschlossen: Nie - der Inder schläft nicht.
Gesamtzeit: 6:38 Stunden
Bekriecher: Jürgen Wipplinger
Spektakuläres: Batu CavesBatu Caves
Missionen:
Beschreibung:

Achtung: Dieser Text ist nicht für den (zurecht) freudig erregten Kuala Lumpur Touristen gedacht. Er soll keinen Touristen vom Besuch der Batu Cave(s) abhalten. Die Batu Cave(s) ist/sind gar herrlich und müssen von jedem gesehen und natürlich auch fotografiert werden - auch wenn das unter Umständen im folgenden Text nicht so erscheinen mag. Der Autor würde jeden Tag dort sein - wenns denn ginge.

Anfang: Der Premium-Tourist sieht von seinem Hotelzimmer im 26sten Stock nicht nur die beiden Petronas Towers - welche, wie er erst nach Handauflegen wahr haben will, mit Edelstahl verkleidet sind -, sondern auch einen kleinen Berg am Horizont. Wird dieser Berg mit der Premium-Kamera ins Visier genommen, kann er ihn sehen: Den goldenen Höhlenkaspar am Eingang der Batu Cave, der vermutlich böse Geister, nicht aber böse CaveSeekers abhält.

Batu Caves - Tempel im

Also fährt man mit einem guten Premium-Großraum-Taxi (wichtig wegen der eigenen Körperfülle und auch wegen der Strahlung aus Japan) relativ zügig zum anständig dimensionierten Parkplatz direkt vorm Loch. Sofort wähnt man sich in Indien. Batu Caves - Die Wahrheit über den

Am Ende des Parkplatzes erwarten den Naturfreund einige Erlebnisse, die alle bisher bekannten Auswüchse aktiver Höhlenzerstörung nichtig erscheinen lassen - selbst wenn man diese mit der Größe der vorgefundenen Löcher in Relation stellt. Und diese Größe ist beachtlich.

    Einschub: Der Autor hat einige leidvolle Erfahrung in Sachen (Nord-) Indien und bezüglich dessen Jeder, dem es ähnlich geht, wird wissen, dass sich alles, was vom sofort in Müll verwandelt - sofern es nicht schon vorher Müll gewesen ist, denn dann verwandelt es sich direkt in
Schnell wird versucht, sich vor Ort einen Überblick über die Batu Caves - Mehrzahl - zu verschaffen. Dieser Versuch scheitert zunächst kläglich, weil die Höhlen als solche niemanden zu interessieren scheinen. Stattdessen gibt es schlechte Musik, Hitze, Fische, Affen, einen Tempel neben dem anderen, Geschrei und künstlich angelegte Schauerlichkeiten, die wohl dem ursprünglichen Interior der irgendwo versteckten Höhlen nachempfunden zu sein scheinen. Man wendet sich angewidert ab, und schreitet den Berg bei stetig schlechter werdender Musik an dessen Fuß systematisch von links nach rechts ab.

So findet man

    Batu Caves - Der Berg.
  • Höhle #1: Name vergessen. Egal, weil, trotz Kassenhäuschen am Eingang, verschlossen. Es scheint eh sehr unwahrscheinlich zu sein, dass sie sich in anständigem Zustand befindet - schließlich befindet sich ihr Eingang direkt auf Parkplatzhöhe. Es muss also schon mindestens ein im Loch gewesen sein. Mit den bekannten Konsequenzen. Stichwort: Müll / .

  • Höhle #2: Name vergessen. Kulturhöhle. Unfassbar. Die deutsche Sprache reicht nicht aus, um die Greuel zu beschreiben, die hier am Hohlraum verrichtet wurden. Man denkt kurz an das Wort ' ' - natürlich nur ganz kurz - und besinnt sich dann politisch korrekt und natürlich richtiger auf die Worte "vollständige Zerstörung, Frevel, Unkenntlichmachung, Vernichtung." - oder kurz: Kultur .

    Batu Caves - Indischer Pferdekaspar mit vier Händen. Der Von der Architektur her ein durchaus schönes Loch. Mit Wasserfall am Eingang - und kleinem Bächlein. Im leicht zugänglichen inneren dann eine große, nicht allzu hohe, Halle. Schön. Leider aber auch mit vollständig betoniertem Boden, durchgehend äußerst geschmacklos gestrichener Höhlenwände und - als Krönung des Schreckens - zugestellt mit ca. 100 bunter fast "lebensgroßer" Figuren mit vier Armen und Frauen-, Männer-, Affen-, Elefanten- oder gar Pferdegesichtern in allerlei posen. Immerhin: Kein Vergleich mit der stark eingeschränkten Vielfalt der Figuren unseres ehemaligen Kulturkreises.

      Zur Vertiefung: Unser Schöpfer war nicht damit zufrieden gewesen, einfach nur ein paar Jesus-Statuen in eine frisch gestrichene Höhle zu verbringen. Stattdessen mussten massive Gebäude errichtet und das heilige Land befreit werden. Auch bescheuert. Aber anders. Irgendwie sympathischer.

  • Höhle #3: Name vergessen. Schauhöhle im etwas weiteren Sinn. Hier wird der Eingang von zwei Plastikelefanten bewacht. Zu deren Verstärkung stinken dem Besucher drei oder vier teilweise noch lebende Affen in einem Käfig neben den Elefanten entgegen.

    Batu Caves - Frau im Festsinterselbstversuch. Der aufmerksame Betrachter erkennt unter ihren Händen ihr aufgespartes Haar. Teilweise sogar in Farbe.Im Inneren, dann das selbe wie in Höhle 2. Nur noch schlechter. Diesmal muss mit grottigen Bildern von schlimmen Figuren vorlieb genommen werden. Die Höhle ist zu diesem Zeitpunkt 8 Meter breit, 3 Meter hoch und 50 Meter lang. Überwindet man seinen angeborenen Impuls beim Anblick der Bilder zu erbrechen, und kämpft sich bis ans Ende des Ganges, befindet man sich in einer relativ großen Halle - die nun wieder mit Figuren vollgestellt ist. Spätestens hier wenden sich 90% aller Besucher ab, und versuchen das Loch schnellst möglichst wieder zu verlassen. Denn es stinkt nach Nilpferd.

    In dieser Situation fragt sich der CaveSeeker, was wohl die Ursache des Gestanks sein mag, überwindet seine Abscheu, und dringt in einen weiteren Hohlraum vor, der treffend nur mit "kleines Konzentrationslager für Reptilien aller Art" beschrieben werden kann. Bei 100% Luftfeuchtigkeit, ca. 35° und schlechter Beleuchtung harren allerlei Schlangen, Echsen und sonstiges Getier - jedes für sich - in fast durchsichtigen Terrarien und Aquarien aus. Einige bewegen sich sogar noch. Vermutlich im Todeskampf. Auf der Flucht versucht der Höhlen-Inder noch, dem Touristen eine halbtote Schlange über die Schultern zu legen. Weg.


  • Höhle #4: Dark Cave. Schauhöhle im etwas weiterem Sinn. Hier wird mit viel Enthusiasmus versucht, dem Höhlenfreund allerlei Aspekte des Lochs im speziellen und der Forschung in Uralthöhlen im Allgemeinen beizubringen. So wird über sein Alter doziert, über die Architektur des Lochs - anhand eines Höhlenplans (!) -, über Fledermäuse, deren Kot und den darin umherspringenden Insekten. Da dieses Loch für den Höhlengänger tatsächlich interessant ist, wurde es in eine eigene Hohlraumbeschreibung auf CaveSeekers.com ausgelagert. Guckst du "Dark Cave".

  • Höhle #5: Batu Cave . Tempel-, Beton- und Schauhöhle. Vor geraumer Zeit fanden sich einige Inder am Eingang zum Loch ein und entschieden, eine gründliche Umgestaltung wäre notwendig, um wem-auch-immer huldigen zu können und sich anständig die Backen mit rostigen Nägeln durchstechen zu können.

    Batu Caves - Die Wahrheit über den Also wurde ein 40 Meter hoher Höhlenkaspar - und in diesem Fall wird selbst im Kontext von CaveSeekers.com von einem echten Kaspar geschrieben - aufgestellt. Zusätzlich wurde eine - zunächst einspurige, später zwei - jetzt dreispurige Treppe mit (vermutlich 272) Stufen in den Berg gehauen. Die Vermutung, der Kaspar wäre genauso hoch wie die Treppe, hat sich als unkorrekt erwiesen. Zuviel Konsequenz schadet - ebenso wie Logik. Hauptsache alles ist schön bunt, laut, und

    Sieht man von den baulichen Veränderungen im Inneren der Höhle ab, findet man einen sehr großen Durchgang zum Boden einer immer noch sehr großen und tiefen Doline vor. Jede der vielen und sehr großen Versinterungen ist selbstverständlich seit langer Zeit verstorben. Dennoch kann man hier getrost einige Zeit verweilen, und die Blicke schweifen lassen. Insbesondere der nahtlos ins Loch integrierte Regenwald bereitet Freude. Aber auch der omnipräsente Inder macht sich ständig unfreiwillig zur Lachnummer. So bleibt die Stimmung gut.

Ende: Nicht verschwiegen werden soll noch das generelle Leiden, dass man auf sich zu nehmen hat, um hier ein paar Bilder zu machen: Unmenschliche Luftfeuchtigkeit und eine ebenso grausame Hitze - beides nimmt im Loch noch eher zu als ab.

Erzeuger: Autor: Jürgen Wipplinger 31.05.2011 - 21:07:37
KOORDINATEN REAKTOR DREI VERSION 0.44 - HIRNMACHT
CAVESEEKERS
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