Man begebe sich nach Saugendorf, das nicht unbedingt als
solches erkannt werden kann, parke dort auf der einzigen freien beparkbaren Fläche,
auch Bushaltestelle genannt, wehre den bissigen einheimischen Schäferhund ab und
begebe sich dann ca. 120 m den Berg hinauf. Nur wer sich genau an die Anweisungen
des
hält und gleichzeitig den 45°-Anstieg überlebt, gelangt an
das verborgene Höhlenportal.
Die Saugendorfer Höhle besitzt zwei Eingänge, die sich
aber im gleichen Hauptschacht wieder vereinen. Nimmt man den Eingang in der Felswand,
so führt ein 10 m langer Schluf durch mehrere Kammern zum Hauptschacht. In den Kammern
kann man hier und da verschiedenfarbige Sandsteineinschlüsse finden. Es lässt sich
zudem erahnen, dass es hier einmal schönen Sinter gegeben haben muss, bevor das Wasser
versiegte und Vandalen ihr Unwesen trieben. Am Ende des Schlufs trifft man auch wieder
auf die Kameraden, die den anderen Eingang benutzt haben. Dieser befindet sich oberhalb
der Felswand.
Aufgrund der zahlreichen durchbrochenen Höhlenwände und bereits
vorhandener, neuwertiger Haken ist das Einseilen leicht gemacht. Hängt man einmal
am Seil, landet man zunächst nach 2 Metern auf einem weiteren Absatz, um sich dann
die übrigen 6 Meter am Felsen entlang auf eine ca. 40° abfallenden Schrägfläche abzulassen.
Von hier aus geht es noch einmal 5 Meter die Schräge und eine kleinen Absatz hinab
auf den Grund der Halle. Zunächst meint man mit einem Blick alles erfassen zu können,
aber weit gefehlt.
Der Grund der Haupthalle war schnell erkundet, darum begab
man sich durch einen Felsdurchbruch zurück auf die Schräge.
Von hier aus konnte man in etwas 5 Metern Höhe auf einem schmalen Pfad in den nächsten
Hohlraum vordringen. Hier lassen zahlreiche Löcher und Öffnungen das wahre Potential
der Höhle erkennen. Rechterhand führt ein breites Tor in einen weiteren Raum, der
vor allem aufgrund seiner unerwarteten Höhe von 5 Metern und den zaghaften Sinterläufen
an den Wänden überrascht.
Begibt man sich weiter bergauf, gelangt man in eine weitere
Kammer, auf der einen Seite geht es über eine 3 Meter hohe Wand weiter Richtung Höhlendecke,
auf der anderen Seite befinden sich zwei weitere Löcher in der Felswand. Benutzt
man das linke Loch, etwa 2 Meter über dem Boden, so gelangt man in eine feuchte,
schön versinterte Röhre, die bergauf führt und auf einem Sattel endet. Von dort aus
kann man wieder in die Halle oberhalb der Schräge blicken.
Das rechte Loch führt über eine schlammige Rampe 2 Meter nach oben, dann tun sich über
einem zwei senkrechte Röhren auf. Die rechte Röhre führt durch einen senkrechten,
sehr engen, ca. 1,5 Meter langen Schluf in die Schatzkammer der Höhle. Hier findet
man so einige Schönheiten. Weiße Sinterläufe, Blumenkohl und Excentrics schmücken
die kleine enge Kammer und bilden den krönenden Abschluss eines lohnenswerten Höhlenbesuchs.
Fazit: Abwechslungsreiche Höhle.