Konfuzius sagt: "Behandle eine hunglige Mann wie eine Ei die ist loh". Recht hatte er! Dazu später mehr.
"Da wor noch kanner drin!" waren die Worte, die die Kameraden zur Mission lockten. Dass der Wahrheitsgehalt dieser Aussage gerundet 0% betrug, erkannte man spätestens am Eingang der Höhle, an dem die Reviermarkierung eines einschlägig bekannten Höhlenvereins prangte. Der nächste Gedanke, der sich einem aufdrängte war, ob man das 25-Meter-Seil nicht vielleicht doch umsonst den Berg hinauf geschleppt hat. Nach Begutachtung und Ablichten der ersten Hohlräume, kam man jedoch endlich zu der vorhergesagten Abseilstelle. Die Stimmung stieg. Auf dem Weg dahin entdeckte man noch ein gemeines E-Vieh, das dort ein geräumiges Loch zu bewohnen schien. Es blieb weitestgehend friedlich, klagte jedoch über kalte Füße.
Als alle wieder auf ihren Füßen standen, wurde sich erst einmal gleichmäßig im Raum verteilt. Herr Wolfram verschwand innerhalb eines Augenblicks im ersten Loch, jedoch erfolglos. Die erste Ebene der Haupthalle schien nicht sehr viel Potential zu haben. So begab man sich durch einen kleinen Schluf auf die nächste Ebene, die sandige Schrägfläche. Von hier aus hatte man gleich eine ganz andere Perspektive und es eröffneten sich weitere Räumlichkeiten. Voller Enthusiasmus machte man sich auf zur dritten Ebene, um dort die weitere Dimension der Höhle zu erforschen und abzulichten. Bald war jeder Seeker in einem Loch verschwunden.
Weit entfernt hörte man, wie sich Frau Hehenberger durch enge Löcher kämpfte. Einzig Herr Weiss lies sich wie immer nicht zu unnötigen Aktivitäten antreiben. Doch irgendwann langweilte ihn sogar seine Langeweile und er machte sich auf, den Hohlraum jenseits der 3-Meter-Felswand zu erforschen. Nach anstrengenden Überlegungen darüber, wie man die Wand am besten schmerzfrei überwinden könnte, brach er völlig erschöpft zusammen und gab sich wieder der Lethargie hin.
Während Herr Härtl schnell ein für sich passendes, wohnliches Loch gefunden und es sich dort bequem gemacht hatte, kämpften in der Nachbarröhre noch immer die Herren Heumann und Wolfram mit dem eigenen Ranzen. Hätten sie mal den guten alten Bauchweg-Gürtel eingepackt. So musste jegliches unnötiges Gerödel abgelegt, die Sauerstoffzufuhr gestoppt und alle Kraftreserven reaktiviert werden, um sich durch den äußerst engen Schluf in die Schatzkammer zwängen zu können. Die Mühen haben sich jedoch auf jeden Fall gelohnt. Die vorgefundene Kammer beeindruckte Herrn Heumann derart, dass er dies - eventuell auch bedingt durch den schlufbedingten Sauerstoffmangel im Gehirn - ungefähr 100-Mal wiederholte.
Zurück zu Konfuzius, denn von da an verschlechterte sich die durchschnittliche psychische Verfassung rapide. Die schwarzen Löcher in den Bäuchen der männlichen CaveSeekers forderten ihren Tribut: Zunächst versuchte Herr Härtl seine in mehr als 2 Metern Höhe liegende Wohnhöhle zu verlassen. Normalerweise kein Problem, aber diesmal fehlte einfach der Tritt. Bald beteiligten sich alle übrigen Missionsteilnehmer mit schlauen Ratschlägen, was dem Auffinden des vermissten Tritts und somit auch der Stimmung des Herrn Härtl nicht unbedingt zugute kam. Herr Härtl beendete die ganze Situation mit den Worten "I kumm etz glei runder un wenn da a Tritt is hau i ois zam". Während Herr Weiss wie ein Gebet die Worte "Hunger, keinen Bock mehr, alles doof" vor sich hin murmelte, versuchte nebenan Herr Bugelmüller seiner Berufung gerecht zu werden und die oberste Sinterkammer abzulichten. Zuvor musste er jedoch den engen Senkrechtschlot bezwingen.
Mehrmalige Fehlversuche seinen Ranzen durch das enge Loch zu zwängen steigerten seine Frustration derart ins Unermessliche, dass er wild fluchend alles hinschmiss und davonstürmte. Somit übernahmen Frau Hehenberger und Frau Krannich pflichtbewusst die Aufgabe der Höhlenfotografie, während die Herrschaften eine Etage tiefer durch lautstarke Rumnörgelei und Gemotze negativ auffielen.
Schließlich gab man dem Drang die Grundbedürfnisse zu stillen nach und trat den Rückzug an, um der Nahrungsaufnahme zu frönen.