Der vorgezeigte Ausweis des Taxifahrers entlarvte ihn. Hinter dem Wort 'Rasse' (freie - aber natürlich falsche - Übersetzung des Wortes 'Race') stand unzweifelhaft "Inder". Freilich hätte man das auch ohne Ausweis festellen können, aber so war es amtlich. Und er offenbar bestens qualifiziert, zwei dicke Europäer zu den Batu Caves zu kutschieren.
Und das tat er.
Direkt vor dem Batu Cave Eingang des Fahrzeuges verwiesen, war nun erst einmal ein ca. 80 Meter langer Parkplatz zu überwinden. Ohne Schatten - quasi in der prallen Sonne. Unerträglich.
Zunächst wurden ein paar Riggidiggi beim Inder am Eingang zum "Cave Land" - oder so ähnlich - hinterlegt. Und der Schrecken begann. Da dieser Schrecken in der Hohlraumbeschreibung schon ausreichend zu Internet gebracht wurde, wird dies an dieser Stelle mit Vorsatz versäumt. Es handelt sich um die Löcher 2 und 3.
Weiter mit dem Einfall in die Batu Cave : Kopfschüttelnd steht man vor dem 40 Meter hohen Höhleneingangskaspar, und fragt sich nicht etwa "Was soll das?" oder ruft gar freudig erregt "Hurra! Dieser Kaspar ist aber super!". Nein, man kann nicht umhin "Kaum zu glauben, welchen Bullshit die Menschheit in der Lage ist hervorzubringen" oder "How often did i say: 'I don't like India' today?".
So beginnt man die Stufen hinauf zu steigen. Völlig automatisch beginnt man zu büßen. Zu büßen für das verwegene Ansinnen, zumindest irgendein Loch in Malaysia fotografieren zu wollen. Aber man gibt nicht auf. Links und rechts fallen zahlreiche Affen über Kinder her, uralte Frauen brechen bewußtlos aber bunt gekleidet auf den Stufen zusammen, während der Tourist damit kämpft, nicht am eigenen Schweiss zu ertrinken.
Irgendwann ist es dann soweit: Nach ca. 100 Bildern von den Affen und nochmals 100 Bildern vom 40 Meter Kaspar steht man im Loch. Zunächst fallen äusserst labile - aber dennoch stilecht indisch gestaltete - Viegatter auf. Diese sollen den Besucher sicher durchs Loch geleiten. Vorbei an Müll und einigen Geschäften, die selbigen Verkaufen, geht man lächelnd auf die nächsten Stufen zu, schwitzt noch ein wenig mehr, und steht nach 100 Metern Höhle in der End-Doline.
Auch hier hat es der Schöpfer offenbar gewollt, dass ein Tempel - in diesem Falle ein besonders schäbiges Exemplar - die Höhle verunstaltet. Noch vor dem Bau dieses Tempels, wurde aber zunächst der Boden der Höhle rollstuhlgerecht und kompetent mit brüchigem Beton versiegelt. Tip: Richtet man den Blick starr nach oben, so riecht man den Tempel zwar noch, aber er ist dann nicht mehr zu sehen.
Auf dem Rückweg noch kurz über eine türkische (!) Fahne an einem indischen Feinkoststand erschrocken - wohlgemerkt in Malaysia - und schon war man wieder auf der Treppe - hin zum Taxi und damit dann zurück in die 18 Grad warme, heile Welt der 5 Sterne.