Bei manchen Löchern fällt das Gestalten der Hohlraum- als auch der Missionsbeschreibung
schwerer als bei anderen. Die Griža Jama fällt ganz klar in die Kategorie 'sehr schwer
zu beschreiben' - denn außer der Enttäuschung über ihr Inneres will einfach Nichts
von auch nur halber Relevanz einfallen.
Das Loch liegt in Spürweite einer slowenischen Hochgeschwindigkeitszugtrasse. Hier
brausen die Züge mit bis zu 50 km/h vorbei und lassen die hohle Erde beben. Hätte
es am Austragungstag nicht unverschämt geregnet, hätte man vermutlich die Location
als 'schön' beschrieben - wenn man die vereinzelt vorbeifahrenden Züge vernachlässigt
hätte. Herr Wipplinger fabulierte - vermutlich aus Red Bull-Mangel - von einer idealen
Camping-Location.
Nun zum Loch selbst: Ein Schacht wie 1000 andere. Ca. 40 Meter tief. Oben schön.
Ziemlich erdig in der Mitte. Dann korrodierter Fels. Ganz unten steht man im Dreck
eines Spalts, der nach wenigen Metern nach unten in einer Halle endet. Diese Halle
ist nicht mehr ganz so dreckig, aber völlig ohne optische Reize, dafür voller Verbruch
und gerade noch dazu geeignet, mit einem Campingkocher etwas Fertigsuppe zuzubereiten.
Am Ende der Halle findet sich ein kleines Loch, welches direkt nach unten führt.
Hier kann schon beinahe spannend abgestiegen werden. Ohne Seil - wegen der Spannung.
Leider ist ca. 15 Meter tiefer erstmal Schicht. Ein bereits abgebrochener Tropfstein
versperrt den Weiterweg.
Wieder zurück in der Halle kann dann der zweite Weiterweg - welcher vielversprechend aussieht - befahren werden. Aber nur, wenn man genug Seil dabei hat. Der CaveSeeker hat leider selten genug Seil dabei, so auch hier. Es muss zum wiederholten Male auf den Einheimischen verwiesen werden, der sich beim Einschätzen von eigentlich bekannten Schachttiefen gerne um Größenordnungen ver-erinnert.
Fazit: Die Güterzüge vor dem Loch sind spannender.