Der Räuberfelsen befindet sich im Donaudurchbruch bei Kelheim
und wird im Sommer täglich von tausenden Touristen vom Donaudampfer aus bestaunt.
Der Zustieg zu den Höhleneingängen ist allerdings alles andere als einfach. Den oberen
und zugleich schönsten Teil der Höhle erreicht man durch eine kleine Schlucht oberhalb
des Räuberfelsens. Eine unscheinbare Spalte bildet den Eingang, dahinter befindet
sich ein ca. 7m langer enger Schluf.
Hat man den Schluf bewältigt steht man in einem größeren
Raum, in dem lustig umhergeklettert werden kann. Allerdings erkennt man schnell dass
hier leider eine besondere Art von Räubern tätig war. Trotz der extrem versteckten
Lage sind leider sämtliche größeren Tropfsteine aus der Höhle entfernt worden! Trotzdem
findet sich noch einiger recht schöner Altsinter, auch ein kleiner Sinterwasserfall
kann bestaunt werden.
Die Höhle ist die meiste Zeit des Jahres extrem trocken und
die noch vorhandenen Tropfsteine größtenteils nicht mehr aktiv. An den Wänden finden
sich bei genauerer Betrachtung zahlreiche Höhlenkreuzspinnen von respektabler Größe.
Die Fortsetzung der Höhle bildet eine, wohl nur für extrem magersüchtige und zwergenwüchsige
Menschen passierbare, versinterte Spalte, die in die restlichen Teile der Höhle mündet.
Um als normaler Mensch trotzdem noch etwas von den restlichen
Höhlenteilen sehen zu können, muss man sich komplett zum Fuß des Räuberfelsens am
Donauufer begeben. Der Weg dorthin führt durch steil abfallendes Gelände, das nur
mit richtigem Schuhwerk und bei trockener Witterung begangen werden sollte. Nach
einer recht anspruchsvollen Kletterstelle auf den Räuberfelsen hinauf, steht man
vor einem weitern Eingang in die Höhle.
Man sagt, hier hätten früher Donauräuber ihr Unwesen getrieben und vorbeifahrende Schiffe überfallen. Auf dem Plateau um die Höhle kann man tatsächlich noch die Reste einer alten Wehr- oder Befestigungsanlage bestaunen. Kriecht man durch den Eingang, geht es steil bergauf in eine große Halle, die jedoch fast keinen Sinter aufweist.
Fast direkt über dem Eingang kann man einen großen Gang erkennen,
der von hier aus nur mit einer Leiter erkommen werden kann. Man kann diesen Gang
allerdings auch von oben erreichen, indem man auf dem Plateau vor dem Höhleneingang
im rechten hinteren Eck die Felsen hochklettert. Dort oben mündet auch wieder die
brutal enge Spalte von der andern Seite des Felsens her. Hier ist allerdings besondere
Vorsicht angebracht, da an einer Stelle der Boden durchgebrochen ist und somit zwei
Löcher entstanden sind, die aufgrund des Überhanges senkrecht bis zum Fuß des Räuberfelsens
ca. 20m tiefer führen.
Die Höhle wurde unter dem Namen Räuberhöhle 2007 vom Speleoclub Berlin komplett vermessen und ist seitdem mit zahlreichen Vermessungsmarken ausgestattet.