Eine Leiter am Höhleneingang führt ca. 8 Meter in einen großen, am Boden mit französischem Schutt übersähten Schacht. Man überwindet daher die ersten Meter eher bequem - aber dennoch in Angst. Schon manches rostige Bauwerk ist unter dem Gewicht heranstürmender Deutscher zusammengebrochen. Insbesondere und gerade in Frankreich.
Ein paar stark verwitterte Stufen weiter unten dann das gänzlich Unerwartete: Eine "Bückstelle"! Und das quasi noch im Tageslichtbereich. Hier bringt der ängstliche Mann ein 20 Meter langes Handseil an, und schlittert weiter voran. Irgendwann schaltet er dann auch seine Helmbeleuchtung an.
Bei Sichtkontaktverlust zum Tageslicht stellt sich zunächst Ernüchterung ein. Man steht schief in einem keiner Erwähung werten Raum. Kein Sinter - nur Verbruch. Man wohnt dem stillen Sterben des Hohlraumes bei und wünscht sich Nahrung. Und Red Bull.
Zwei oder drei größere Kammern später: Die nächste Bückstelle. Und schon hockt man im letzten erreichbaren Raum. Hier hat sich die Dorfjugend vieler Generationen mittels wichtiger Schriften am Sinter verewigt. Der CaveSeeker fragt sich an solchen Stellen schon immer: Mit welchem Schreibwerk der Laie immer wieder überall in der Lage ist, sich und seine Gedanken - meisst um den eigenen Namen kreisend - zu verewigen. Bleistifte? Kohle? Smegma? In diesem Falle hat sogar jemand Hammer und Meissel dabei gehabt. Beeindruckend.
Zwischen dem Ende und der ersten trostlosen Halle finden sich aber durchaus ansprechende Formationen in großen Hallen. Stellenweise muss - und kann - sogar ein wenig geklettert werden. Ungeklärt bleibt der unnatürlich starke Schweissfluss bei allen Beteiligten. Kann dies an zu hohem CO2-Gehalt im Loch liegen? Man weiss es nicht. Dennoch: Sollte geplant werden danach noch ein weiteres Loch zu begehen: Wechselunterschlaz mitführen - oder nur mit Tanga einfahren.
Fazit: Als Loch am Tag einer beschwerlichen Anreise durchaus geeignet. Ansonsten eher nicht.