Wer in Sachsenmühle im Biergarten des Wirtshauses mit Strand hockt, kann mit viel Glück ein paar CaveSeekers beobachten, die sich ängstlich angeseilt, hoch an einer Felswand, zu einem weithin sichbaren Loch tasten.
Dort empfängt den Höhlengänger eine derart massive Verschlußeinrichtung, dass die Vermutung nahe liegt, es müsse sich bei dem Loch um etwas ganz Besonderes handeln.
In den Sommermonaten ist ein Stab aus dem Eisengitter entfernt, und man kann problemlos eindringen. Das Loch führt senkrecht in den Berg hinein, und endet dort abrupt nach ca. 50 unansehnlichen Metern.
Die Gesichter werden lang und man macht sich bereit zum Rückzugsgefecht: Jedes noch so kleine Loch muß untersucht werden. Dabei fällt dem Auge ein unendlicher Spalt auf, der parallel zur Felswand angelegt ist. Offenbar wird die komplette Front in einigen hundertausend Jahren in die schöne Wiesent brechen und zusätzlich auch das Wirtshaus begraben.
In Ermangelung an motiviertem Menschenmaterial gelang es nicht, den Spalt einer anständigen Untersuchung zu unterziehen. Selbst schlüssige Theorien über einen wahrscheinlichen Anschnitt modernerer oder gar aktiver Höhlenteile, konnten niemanden dazu bewegen, sich in einen Schlaz zu werfen.
Der dennoch kurzfristig in den Spalt geschickte Krüppel verschwand zügig ausser Sicht- und Hörweite, kam aber mit schmerzverzerrtem Gesicht ebenso bald mit der Nachricht wieder, dass von ihm kein Ende gesichtet werden konnte.
Diese Information, zusammen mit der massiven Verschlußeinrichtung, könnten auf etwas Ansprechendes im Spalt hinweisen. Dagegen spricht allerdings, dass es sich bei der Helenenhöhle um ein Naturdenkmal handelt, und diese meißt uninteressant sind.
Sollten einst alle bekannten 5000 Löcher im Netz stehen, und nicht gerade die Lindenstrasse laufen, kann es sein, dass sich nochmal jemand um den Spalt kümmert. Vorher nicht.