Hinter einem verschlossenen Tor im Fels auf dem Weissenstein in der Schweiz befindet sich die tiefste Höhle des Schweizer Juras, das Nidlenloch.
Der Schlüssel kann im nahe gelegenen Gasthof gegen eine Gebühr und eine Kaution abgeholt werden, wenn man bereit ist das Formular zu unterschreiben mit dem man sich verpflichtet keine Tote, Verletzte, oder gar verstreute Teile der selben zurückzulassen. Eigentlich gegen das Motto der CaveSeekers für Auslandseinsätze, aber was macht man nicht alles in Hoffnung auf ein korrektes Loch...
Nach den Formalitäten kann man dann den zur Höhle gehörenden Umkleideraum nutzen. Im Winter ein Luxus und definitiv das Schönste was wir hier sehen durften.
Mit 7500 Metern vermessener Länge hört sich das Nidlenloch nicht nur für den CaveSeeker interressant an. Hier ist richtig was los! Der "vordere Teil" der Höhle wird als Schauhöhle genutzt, hier kann sich der Tourist im Alleingang austoben. Der Schauhöhlen-Bereich ist ausgestattet mit Ketten als Geländer, Stahlseilen und Leitern, damit der Höhlentourist auch ohne Erfahrung und große Ausrüstung bis zum Höhlenbuch gelangen kann, in das er dann seine Erfahrungen über das Loch schreiben kann. *Der CaveSeeker schreibt natürlich die Wahrheit!*
Nach dem Einstieg erkennt der CaveSeeker schnell die Spuren der jährlich rund 5000 Besucher. Das Gestein ist so speckig und abgegriffen, das man nur den Spuren folgen muss, wenn man zum Höhlenbuch gelangen will. Der CaveSeeker schafft es trotzdem sich im Labyrinth zu verlaufen, damit er später alle Wege kennt.
In der Höhle gibt es leider nicht viel zu sehen. 0815-Alpenhöhle. Ansehnliches sucht man hier vergebens. An fast jeder Wand Pfeile in bunten Farben, Karbidspuren, oder Namen von Besuchern die sich hier verewigt haben. Hin und wieder Müll, schimmelnde Essensreste und nahe des Höhlenbuches von Besuchern die es nicht mehr zurückhalten konnten. Beeindruckend ist hier maximal der technische Ausbau mit massig Anschlagpunkten für die Rettung.
Für uns unvorstellbar, aber angeblich gibt es hier auch Interessanteres zu sehen.
Nicht ohne westdeutsche Entrüstung an den Tag zu legen, müssen wir des Weiteren davon berichten, auch im Loch kein Minarett vorgefunden zu haben. Totaler Dschihad geht also voll in Ordnung.