Kallmünz
Von einem Hohlraum zum anderen hetzend, war kurz Zeit, sich einen Überblick über
Kallmünz - kurz vor Regensburg - zu verschaffen. Und so schön die fränkische Schweiz
auch sein mag - in der Oberpfalz gibts auch korrekte Ecken. Z.B. in Kallmünz. Wer
Kallmünz noch nicht gesehen hat, der kann sich da ruhig mal hinbegeben. Immerhin
läßt sich eine als Haus getarnte, zugemauerte Höhle im Ortszentrum bewundern. Beweißfoto
liegt bei.
Mission 199: Der Kaffeekranz 19:11-02:52 [21:26-1:12]:
Mancher kann nicht verstehen, welche geheimnissvolle Kraft Menschen antreibt, die
nach einem 12 stündigen Arbeitstag noch freiwillig ins tiefste fränkische Hinterland
reisen, um sich in einem dunklen, engen und kalten Loch mit Kaffeetrinken
zu beschäftigen.
Mission 198: Peinlich vermessen 10:00-21:00 [11:00-20:10]:
Alles war super durchorganisiert. Zur Hohlraumvermessung wollten
sich 11 Höhlenforscher in 3 Gruppen um 10 Uhr am Eingang des Hohlraumes treffen.
Was in der Theorie einfach, ist in der Praxis doch tatsächlich kompliziert. Der erste
Seilbahn sollte um 9 Uhr fahren, verschwiegen wurde jedoch, dass der Anschluss, eine
zweite Seilbahn, welche zum Gipfel fährt, erst um 9:30 Uhr abfährt. Trotz riesiger
Schilder auf denen die Abfahrzeiten der Bahn stehen, wurde das geplante Treffen vermasselt.
Mission 197: Der Steckenbleiber 7:15-20:35 [14:12-16:21]:
Ohne Hirn steht man wieder auf dem Parkplatz. Als obs erst gestern gewesen wäre.
Schnell mal in Räuberzivil in die Höhle eingefahren. Holla: Bis zum ersten Siphon
gar kein Wasser. Auch der Wasserstand im Siphon ist verdammt niedrig. Dafür steht
man jetzt direkt vor dem
Unterwasserschluf. Hr. Schneider meint, die beiden anderen
belieben zu Scherzen: Da durch? Unterwasser? Mit dem ganzen Gerödel?
Mission 196: So solls sein 7:15-20:35 [11:34-12:57]:
Die direkte Aufforderung von Frau Fitzner an ihren holden Gatten, doch was zu unternehmen,
während sie sich am Samstag bis 20:00 Uhr die Füße in der Apotheke plattsteht, kam
ein bißchen überraschend. Und es war nicht die Steuererklärung oder der Garten gemeint!?
Mission 195: 800MB in 55 Minuten 18:00-00:34 [19:42-21:39]:
Die mit großem Abstand schönste Höhle in Franken, die bisher
gesucht - und wie unschwer zu erraten - auch gefunden wurde. Es gibt wohl nichts
korrekteres.
Das Finden an sich gestaltete sich wie immer ein wenig schwierig: Ca. 50 Zecken im
Larven- und eine im Nymphenstadium wurden aus dem Wald und anschließend aus der Haut
gezogen, mehrere Liter Schweiss vergossen und eine Dose Autan und zwei Dosen Red
Bull aufgebraucht. Nachdem auch noch eine tolle Tarnvorrichtung vom Höhleneingang
entfernt worden war - ließ man sich ins Loch gleiten, um direkt am Eingang bereits
merkwürdige Sinterformen zu erblicken.
Suche der Anton Völkl Grotte
Da man in der Nähe weilte reifte die Idee, alte Druckmaschinen aus dem Beginn des
Dritten Reiches zu suchen. Widerständler hatten in der Grotte Flugblätter gedruckt.
Per GPS ging es ins Unterholz und nahezu auf Anhieb wurden wir fündig. Die Grotte
verfügt über einen Schacht und dieser machte es erforderlich nochmals zu kommen.
Also kein Punkt, aber die Gewissheit nochmals anreisen zu müssen. Der Rückweg führte
uns durch die Schelmbachsteingrotte, welche über ein eindrucksvoles Portal verfügt.
Da mittlerweile sehr spät im Tag wurde ein Bilderaufnahmeverbot erlassen und so blieb
es beim Bild des Hintereingangs.
Breitenstein und Bäuerin
Eine nächtliche Aktion in der vergangenen Woche offenbarte Defizite in der Abstimmung
der einzelnen Bestandteile der Aufseilausrüstung. Blind solle man mit den Geräten
umgehen können. Um dieses zu erreichen und das hohe Können noch zu verbessern wurde
eine Übungsmission nach Breitenstein angesetzt.
Die örtlichen Anwohner sind noch nicht auf die kletternden Massen eingestellt, eine
Getränkeausgabestelle wurde vermisst. Ansonsten passte alles. Bei bestem Wetter wurde
stundenlang Umsteigen und Umbauen geübt. Frau Heidenreich wollte gar nicht mehr herunter
und wurde gewaltsam geborgen. Eine kleine Durchgangshöhle wurde auf den Weg zum Gipfel
des Breitensteins entdeckt. Sehr schön. Nach Kaffee und Kuchen und auch einer Leberknödelsuppe
wurde das Gelernte im Quergang der Breitensteiner Bäuerin umgesetzt.
Schauhöhlen
Die erste Schauhöhle ist im Netz. Besonderes Lob gebührt uns diesmal wegen der fantastischen
Integration einer Satellitenkarte mit Pin auf der Osterhöhle. Die Karte kann beliebig
verschoben und der Zoomfaktor nach gutdünken eingestellt werden.
Warum das Ganze?
Bedingt durch den sehr regen Zuspruch, den www.CaveSeekers.com nun schon seit 2 Jahren
hervorruft, reifte die Idee - neben der schonungslos öffentlichen Höhlendokumentation
- nun auch Schauhöhlen aus dem Dunkel zu reißen und einer breiten Öffentlichkeit
durch das Internet zugänglich zu machen.
Wir hoffen damit den Ansturm an Fragen zu Schauhöhlen aus der ganzen Republik ein
wenig eindämmen zu können, und dazu beizutragen, dass viele Interessierte ihre ersten
Höhlenerfahrungen in einer der hier präsentierten Schauhöhlen sammeln können, bevor
sie zum CaveSeeker werden. Die Veröffentlichung ist für die Schaubetriebe vollkommen
kostenfrei. Einer Idee eines Herrn Preu zufolge, ist das Einzige was wir dafür erwarten,
einmaliger, freier und vollständiger Zutritt zu allen Höhlenteilen. Wir fertigen
professionelle Bilder von den besten Motiven der Höhle und machen diese der Öffentlichkeit
- optisch ansprechend - zugänglich.
Sollte dies die wirtschaftliche oder politische Situation des jeweiligen Betriebes
nicht ermöglichen, so mag er im Dunkel verbleiben.
Mission 194: Todesschreie 10:15 - 18:00 [11:30 - 15:30]:
Dieser Text entstand als sich Herr Schneider über die fehlende Augustmission verwundert
zeigte. Wohlgemerkt mehr als ein halbes Jahr nachdem er als verantworlicher Texter
einen Bericht hätte liefern sollen. Damit nun nicht noch weitere Zeit verstreicht
wurden die Geschehnisse von vertraulichlink anhand der Bilder rekonstruiert.