Elendsbeschau
Die Herren Weis, Kessler und Henschker treffen sich am Loch, um mal wieder nach dem
Rechten zu sehen. Das Einschlufen findet extra vorsichtig statt, um vertraulich link nicht beim vertraulich link zu stören. Es werden vertraulich link gezählt - ganz Höhlenforscher.
Der zur tiefen Spalte führende „Bodenbelag“ ist so dreckig wie immer, wobei hier
und da geringste Mengen an Wasser einige Steinchen freigewaschen hat. Der schlammige
Boden der Spalte zeigt sich erhöht und die Vermutung, dass die enge waagerechte Zugangsröhre
zum Teil mit Schlamm verfüllt sein muss, bestätigt sich bei der folgenden Beschau.
Nach der Entfernung von etwa 11 Eimern feinstsämigen Rostnagelschlamm, ist der Zugang
vorerst wieder frei und die Herrschaften schlufen von brauner Farbe in die Röhre.
Ein grausiges Bild bietet sich: Einbruch des vorletztjährigen Grabungsbereiches!
Vordringen dorthin unmöglich.
Die in den Jahren 2014 bis 2016 zum Teil ausgeräumte Blase, wurde mit einem nach-dem-Siphon-Volumen
von etwa 1,15m² verlassen. Nun kann der hintere Bereich nicht mehr Befahren werden
- da wohl etwa 0,65m² Sediment mit Feinkiesel den Raum verfüllen. Vermutlich stammt
das Material aus den oberen Lagen der durch Teilfreilegung geschwächten Sedimentbank.
Die somit offene Frage, ob die finale Blase nun nach dem „Einbruch“ den Weg in weiterführende
Bereiche frei gab, bleibt bis nur nächsten Grabung offen.
Erkenntnisse: Es floss wohl Wasser – wenn auch nur geringste Mengen.
Das fliesende Wasser, staute sich nicht augenscheinlich im Grabungsbereich. Die etwa
10-15cm hohe Schlammschicht in der Röhre wurde von der Spalte und deren Einlagerungen
gespeist. Aus sämtlichen angrenzenden, verfüllten Bereichen drückt der Schlamm heraus.
Ein weiterer Grabungseinsatz ist unumgänglich um endlich zur Großen Nagel vordringen
zu können. Die zum Ausbau verwendeten Fichtenholzbretter stinken schlimm vor sich
hin und verderben dadurch die wenige vorhandene Atemluft.
Die Große Nagel ist nah!
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