Gekonnt lenkt Herr Warnick das Fahrzeug am Loch vorbei. Ohne dass irgendein Held dessen gewahr wird - denn man vermutet das Loch tief im Wald. Und so übernimmt Collin Mc. Hauselt das Steuer und quält das Fahrzeug durch bist zu 30cm tiefe Schlammlöcher immer weiter einen Weg entlang, den offenbar nur er sehen kann - klar, denn normalerweise soll man nach dem Frühstück nicht mehr fahren.
Schließlich steht das KFZ gut getarnt auf einem Hügel im Wald, und die Männer steigen ungelenkt aus. Man ist sich sicher, dass man sehr nahe am Loch befindet. Immerhin beginnt einen Meter vor dem Fahrzeug eine Doline, einem Meter dahinter eine weitere und dann noch eine rechts davon. Eingekesselt. Nur ohne Polizei.
Weil die Halbalten damit beschäftigt sind, sich gegenseitig ihre neuesten Biene Maya Schlaze zu zeigen - während die schweren Trinker zitternd nach wenigstens einer weiteren Flasche Öttinger suchen - setzt sich Herr Wipplinger ab und sucht den Eingang. Dieser findet sich nicht in der ersten Doline. Und nicht in der zweiten. Aber schon kurz vor der Untersuchung der dritten, erblickt er ein verräterisches Kabel, welches sich durch den Wald schlängelt. Loch gefunden. Direkt neben dem Edmund Stoiber Gedächtnisweg.
Jetzt nur noch ca. 30 Minuten warten, bis der Biene Maja Schlaz ausreichend gewürdigt wurde - und schon verkündet Herr Hauselt, er wäre bei weitem zu exhaustiert, um noch eine Höhle zu beschreiten. Er wolle stattdessen den Sonnuntergang genießen. Im Wald. Mancher atmet kaum hörbar auf.
Es kommt kurz Weinerlichkeit, weil der Baum an den das 10 Meter Seil installiert wird, zu dünn erscheint, um daran einen 25t-LWK abzuseilen. Also wird diskutiert - und es werden Gummibären verteilt - bis alle fest davon überzeugt sind, nicht ganz so schwer zu sein wie besagter LKW. Auch wenn der Biene Maya Schlaz natürlich etwas schwerer ist, als er zu sein scheint. Insbesondere mit Füllung.
Die lange Abseilstrecke wird bezwungen. Während des Abseilens wird man eines grünlich schimmernden Gegenstandes am Boden der großen Halle gewahr und fürchtet sich. Ist Slowenien etwa Atommacht und lagert hier strahlende Werte? Wie sich herausstellt: Nein. Denn das geheimnisvolle Leuchten geht von einer "Höhlenforscher"-Box aus, welche aus wissenschaftlichen Gründen grün leuchtet. Sicher wird untersucht, ob sanftes Licht die - besonders wertvolle - Aufzeichnung der Luftfeuchtigkeit verbessern kann.
Zu dritt stolpert man bergabwärts und ist beglückt ob der Größe der Halle. Unten angekommen stolpert man an einigen Höhlenperlen vorbei und hört Wasser rauschen. Laut. Trotzdem stolpert man weiter. Unaufhaltsam. Bis zum Fluss.
Man folgt dem angetroffenen Strom flussabwärts - nachdem man entschieden hat, dass flussaufwärts mit feuchtem Biene Maya Schlaz verbunden wäre. Glücklicherweise ist dies ohne größere Schwierigkeiten möglich. 25cm Gummistiefel halten die Feuchtigkeit vom wohlig warmen Schweißfuß fern.
Herr Wipplinger wird nicht müde, pausenlos darauf hinzuweisen, dass hier eventuell mit Olmen zu rechnen ist, und diese - selbst bei starkem Hunger - auf keinen Fall gegessen werden dürfen. Er erlässt weiterhin den Befehl, sich äusserst vorsichtig zu bewegen, das Licht zu dimmen und darauf zu achten, wohin man seine Stiefel setzt. Man schleicht durch das Flussbett. Plötzlich schreit Herr Henschker auf: "Olm! Auf 12 Uhr. Weiss.".
Schnell gehen alle Scurions komplett aus. Es wird gedämpft geredet. Niemand versteht den anderen. Dennoch pirscht man sich voller Freude weiter an den Olm heran - und erkennt, dass dieser nicht alleine zugegen ist. Nach wenigen Sekunden ist eine ausreichende Anzahl an Bildern entstanden und man zieht sich schnell zurück.
Das Erstellen der obligatorischen Rückzugsbilder wird dann leider sehr stark durch einen Bums, der nicht von unserer Welt sein kann, erschwert. Plötzlich scheint sich das Wasser in Jauche verwandelt zu haben. Ein Fluß aus zähflüssiger Scheisse. Vermengt mit Erbrochenem. Man blickt sich panisch um, und erkennt die Quelle des infernalischen Gestanks fett grinsend einen Blitz hochhaltend und bester Laune. Die Quelle ist ausgemacht - was aber nichts am Gestank selbst ändert. Denn dieser dringt noch mehrere Minuten aus einem Schlaz und hält die Motivation hoch, möglichst schnell den Ausgang zu erreichen.
Was dann auch fast ohne weitere Probleme gelingt - nur der Biene Maya Schlaz wurde doch noch nass. Denn 30 Meter aufseilen wird von so manchem Körper mit dem Ausstoß von etlichen Litern Schweiß quittiert.