Zunächst seilen sich die Herren ungelenk in die falsche Doline ab.
Wenn man mit geistig Schwachen unterwegs ist - was sich beim CaveSeeker offenbar leider nicht verhindern lässt - wird dies aber erst dann durchkommuniziert, wenn alle Alten sich bereits am Grund der Doline befinden. Zwei Stunden später - dann natürlich bereits im Dunkeln - findet der Älteste endlich die richtige Doline - und das erneute Abseilen soll beginnen. Einer ist bereits schwer auf Truthahn und ein anderer ist heißer vom sehr lauten ausstoßen zahlreicher Flüche.
Herrn muss noch ca. 10 Minuten lang einfühlsam dargelegt werden, dass ihm sicher nichts passieren wird. Dies geschieht mit sich steigernder Lautstärke - denn schließlich ist es kalt am Dolinenrand. Schließlich seilt man die gefühlt 5 Meter zum Dolinenboden ab.
Einmal kurz den Rücken krümmen, und schon sieht man ein Loch im Boden. Hier überwindet Herr Henschker sich und die Abseilstrecke von ca. 2 Metern mit gelebter Leichtigkeit als Erster. Die Freude ist groß. So groß, dass sich der Profi - offenbar verwirrt vom - in exakt die Himmelsrichtung wendet, in der die Höhle am engsten und gleichzeitig am unansehnlichsten ist. Und das obwohl vom Gipfel des Geröllbergs aus alles leicht zu übersehen ist: Überall Schwärze - nur nicht dort wohin es den CaveSeeker zunächst zieht.
Die nachfolgenden Bäuche nehmen die Schwärze ebenfalls nicht wahr - und so wird zunächst im uninteressanten Teil des Lochs alles fotografiert was rumhängt. Und es hängt viel herum. Man stolpert ca. 12 mal in ein etwa kopfgroßes Loch im Boden, freut sich jedes mal darüber und lacht. Dann quält man sich in einen unangenehm engen Spalt - allerdings ohne durchschlagenden Erfolg.
Jemand hat einmal mehr ein Erlebnis mit seiner Breiten Brust - will das aber nicht wahr haben, und stellt daraufhin fest, dass er auch ohne weiteres Erlebnisse mit seinem Dicken Arsch haben kann. Schön.
Als das Gelächter diesbezüglich nach ca. 2h ein wenig nachlässt, wird ein Trinker ausgesandt, um nach weiterem zu suchen. Und tatsächlich: Der Hauptteil des Hohlraums wird nicht übersehen. Und so bewegt man sich über das Geröll - schimpfend und lecker verfeinerte Körperflüssigkeiten auswerfend - in Richtung des Haupthallenhöhlenbodens.
Unten angekommen tritt man von der Haupthalle in eine weitere, etwas kleinere Halle, und steht voller Ehrfurcht unter beeindruckenden weißen Sinterzipfeln. Man freut sich kurz und eilt weiter. Es wird keine Fortsetzung in der Halle gefunden - und daher mit der Ablichtung derselben begonnen.
Wenig später steht man wieder am Kraftfahrzeug, welches sich mittem im Karst befindet. Niemand erinnert sich noch, wie es möglich war, das Fahrzeug so tief in den Busch zu fahren - wo doch weit und breit kein tauglicher Weg zu sehen ist.
Vorsichtshalber tritt Herr Wipplinger den Rückweg zur Straße zu Fuß an - hört nach einigen Minuten einen lauten Knall aus dem Busch kommend und wirft sich - geprägt durch schlimme Erlebnisse in der Nürnberger Südstadt - sofort auf den Boden. Dort kauernd wird er Zeuge, wie Herr Henschker das KFZ mit geplatztem Reifen und voll aufgerissenem Kassettenradio an ihm vorbei durchs Unterholz steuert. Echtes Heldentum.
Fazit: Super Loch.