Mission 288: Schnitzelbauch durch Jungfernschluf 20:58-23:48 [20:58-23:48]:
Die Fahrt zum Zwischenziel begann so wie es bei den Reichen und Schönen heute so
üblich ist: Zwei Navis plus zwei Insassen gleich vier Meinungen. Für jede der vier
Himmelsrichtungen wurde lautstark ein Plädoyer abgegeben. Letztendlich hat aber dennoch
weibliche Intuition gesiegt - zumindest reichte es für eine erste, mit überschlagender
Stimme angesagte Richtungsanweisung. Als das erste Ziel erreicht war, lauerte bereits
das nächste Ungemach im schon bereitstehenden Transfer-Service-Mobil-Pendecho: Teile
der Höhlenkluft wurden als noch 'nass' befunden: Inkontinenz kann grausam sein. Doch
Dank kamaradschaftlicher Zweithöhlenkluft konnte auch
diese Hürde genommen werden. Man fuhr weiter. Nach einer
ca. einstündigen und zur Abwechslung mal sehr angenehmen Fahrt ins Zielgebiet, kam
man endlich beim 'Felsenwastl' an. In dieser doch sehr gemütlichen, rustikalen und
empfehlenswerten Wärdschafd, erwartete uns ein - im wahrsten Sinn des Wortes - atemberaubender
Empfang - Totenstille! Zahlreiche Augenpaare - teils von grauem Star, teils von Alkohol
getrübt - alle auf uns gerichtet!
Mission 287: Ranzen unterwegs 19:45-02:23 [21:00-00:31]:
Diesmal waren die Erwartungen eigentlich auch nicht höher als
bei den letzten Missionen. Darum traf man sich wie immer an der Rakete, um bei wolkenverhangenen
Himmel und vertraulichlink -schein erneut sein Glück zu versuchen.
51 Fledermäuse
Guten Morgen, Führerschein und Fahrzeugpapiere bitte! Wo kommen Sie her, wo fahren
Sie hin? Fledermauszählen!? Dann fahren Sie bitte mal rechts raus!
Die erste Fledermauszählung und der erste offizielle Höhlen-Nissan Einsatz: Es wurden
51 Fledermäuse fünf unterschiedlicher Arten gezählt. Eine der Arten,
das Große Mausohr, schien wie ein dicker Hamster an der Decke zu hängen. Auch eine
Mopsfledermaus war gesichtet. Am häufigsten gesehen wurden Kleine Bartfledermäuse.
Diese hingen zum Teil in dicken Paketen an der Decke.
Die Aktion für die Koordinationsstelle Südbayern hat unerwartet viel Spaß bereitet
- nächstes Jahr wieder!
Besuch in der Mühlbachquellhöhle Auf Wunsch der KGM: Keine Bilder und kein Bericht.vertraulichlink
dbreak -- Völlig übermüdet - daher recht frierend - rein in den Neo: 3mm und ein
7mm Oberteil, mein natürlichlicher Biopren reichte nicht aus. Im Zugangsstollen war
es dann sehr warm. Bei einem Querschnitt von etwa 50 cm Breite auf 80cm Höhe ging
es zum Teil schlufend, recht komfortabel auf Brettern rutschend, in die Tiefe. Mit
dem Stollen wurde ein Seitenarm der Quellhöhle angefahren. In diesem gelangt man
teils recht schlammig - zum Abschluß noch über eine abwärtsführende Leiter - in den
wasserführenden Teil. Ein eindrucksvoller Tropfstein ist Torwächter. --dbreak --
--bold --Surreal!--dlob -- Die Höhle wurde erst 2001 entdeckt, das ist sichbar: Unberührte
Sandbänke, zumeist schneeweißer Sinter. Eine Kreuzung aus der Falkensteiner Höhle
und der slowenischen Kreuzberghöhle - Krizna Jama. Die Mühlbachquellhöhle ist überaus
sehenswert. Die Wassertemperatur hatte angenehme 9,4 Grad Celsius. Der Anspruch an
die Befahrung ist dem der Falkensteiner vergleichbar. Wer es dort bis nach den dritte
Siphon geschaft hat, wird auch in der Mühlbachquellhöhle keine Probleme haben. Trittsicher
sollte jeder sein. Fehltritte oder -griffe hinterlassen auf Jahre Spuren. Dies wäre
schade, denn noch stellt sich in der Mühlbachquellhöhle das Gefühl einer Erstbefahrung
ein. Die --bold --Terra Incognita--dlob --, geschätzte 100 einsehbare Quadratmeter
unter einem Schlot ist wirklich noch völlig unbetreten. --dbreak -- In der Höhle
finden sich sprichwörtlich Tropfsteine aneinander gereiht. Spuren von Röhren fossiler
wurmartiger Lebewesen ragen aus der Decke - letzteres ist mir sonst noch nie aufgefallen.
Zwei Wasserfälle wurden überklettert, durch Seen und Pseudosiphone auf dem Rücken
liegend geschwommen. Der Wasserstand war nicht sonderlich hoch, wir hatten meist
10 Zentimeter Luft. Die Sandbänke umgingen wir auf den Außenseiten des Bachlaufes,
denn schon einzelne Fußspuren auf den Sandbänken verändern den Wasserlauf. Teilweise
bestehen die Anschwemmungen auch aus Treibsand - schauen fest aus, sind jedoch nicht
belastbar. Fester Boden befindet sich 2 Meter tiefer. --dbreak -- Unser Umkehrpunkt
war der etwa 5 Meter lange Siphon im Nordgang, dahinter liegt der größte bisher gekannte
Höhlenteil. Der Rückweg - raus, wie rein - gestaltete sich deutlich schneller. Trotzdem
waren wir über 4 Stunden in der Höhle.--Schön!
Memento mori - Kloster Melk
Wenn Österreich mit dem Kloster nur nicht so weit weg wär, es würde sich lohnen öfter
zu kommen. Pater Jeremia, Mitglied im Landesverein für Höhlenkunde in Oberösterreich
(LVH) hat zur Nachlese 2008 eingeladen. Kommen durfte jeder, der sich an den jährlichen
Forschungswochen des LVH im August beteiligt hat. Übernachtungskosten? Man zahlt
das, was man geben kann. Christliche Werte spielen in der kommerzialisierten Welt
von heute kaum mehr eine Rolle, dies wird einem in den Mauern des Kloster bewußt.
Nur Erinnerungen bleiben, Geld wird niemand mitnehmen können.
Neben diesen individuellen transzendenten Gedanken, ging es jedoch weitgehend irdisch
zu. Der Auftakt des Treffen war der Besuch der überaus sehenswerten Mineraliensammlung
des Klosters in einem wunderschönen Saal des Klosters, die in wesentlichen Teilen
wiederentdeckt und durch Zuwendungen und viel Fleiß in den letzten Jahren vergrößert
wurde.
Der Abend bot, neben einem üppigen Essen, viel Zeit zur Unterhaltung im Klosterkeller.
Mir ist vor allem Grete, als jüngste Anwesende, in Erinnerung. Sie
konnte an die 20 Höhlenforscher - annähernd die Hälfte der Anwesenden - dazu animieren
mit ihr händchenhaltend Eisenbahn zu fahren. 'Tut! Tut! Tut! Alleine fahren mag ich
nicht, drum nehm ich den vertraulichlink mit.' So ging es um die Pfeiler.
Mit Sicherheit der herzlichste Höhlenforscher Event, an welchem ich bislang teilgenommen
habe. Sogar ganz sicher!
Bereits vor einigen Wochen wurde am Fuße einer Doline in einer Nacht- und Nebelaktion
vergebens gesucht. Die umherirrenden Caveseekers hatten größte Mühen sich selbst
zu finden. Für das eigentliche Loch blieb nicht viel Suchkapazität übrig. Dank unserer
guten akustischen Wahrnehmung trafen sich die verlorenen Buben und Mädchen aber endlich
wieder, sodass sie am Sonntag, den vertraulichlink unter schwierigsten Umständen
den ersten Vorstoß in den herrlich frisch durchweichten Schlamm wagen konnten. Herr
Bugelmüller war es, der mit seinem Ranzen die jungfräuliche Öffnung des Schachtes
als erster deflorierte, um in ungeahnte Tiefen vorzustoßen. Was er am sprichwörtlichen
Ende von Herrn Härtl´s Seil vorfand, war neben einigem Unrat, ein weiterer Spalt,
der leider zu einem späteren Zeitpunkt erkundet werden musste.
Neujahrsbaden 2008
Erster Januar 2008, 14:00 Uhr. Aktion: 'Zipfel im Eis 2008'. Tradition seit 2005.
Bevor es ans jährliche eisige Vergnügen ging wurde lebensspendende Wärme getankt.
Tropische Edelhölzer aus ostdeutscher Produktion - in Form von stark gebrauchten
Toilettenbrillen, was den vertraulichlink Rauch über dem Sturmweiher erklären
mag - und massive Wohnzimmerschränke im feinsten Gelsenkirchener Barock wurden den
Flammentod übergeben. Die korrekte Brandbestattung überwachte Großinquisitor Wipplinger
persönlich und freudig erregt. Dabei galt sein besonderes Augenmerk der Verhinderung
der Freisetzung von Dioxinen. So wurde die illegale Entsorgung lackierter oder anderer
behandelter Hölzer strickt verweigert.
Es folgte der Ernstfall, ein Härtetest auch für den gestandenen CaveSeeker. Herr
Arendt, gestählt durch langjährigen Aufenthalt in sibirischen Gulags, hüpfte fast
nackig, unter hysterischem Kreischen der anwesenden Damen, in die zipfelgrößereduzierende
Brühe des Sees - er ist eine Art prähistorischer Vorläufer der Chippendales. Herrn
Kreil folgte im 5 mm Neo als Forelle blau. Ganz oben in der Weicheiskala fand sich
- wie erwartet - Herr Bunk. Dieser begleitete die ganze Mission wichtig gschafftelnd
im wohlig warmen Trockentauchanzug.
Die Verschärfung, Tauchen von Loch zu Loch. Um möglichst dekorative Löcher in das
Eis zu hacken wurde das Kriegsbeil des fränkischen Apachenhäuptlings vertraulichlink ausgegraben - ein wenig zweckfremd, jedoch wirksam!
Heroisch stürzten sich sogleich Herr Wipplinger und Herr Bunk gleich fallenden Kirschblüten
oder japanischen Kamikazepiloten an den geschaffenen Zugängen unter die Eisdecke,
wobei Herr Wipplinger seine diesbezüglich langjährige Erfahrung zugute kam. Er war
ohne Bleigurt in der Lage, von unten am Eis entlang zu kriechen. Mit Hilfe eines
handlichen Scheinwerfers, welcher von oben auf die Eisdecke leuchtete, wurden Herrn
Wipplinger und Herrn Bunk der Weg zum nächsten Ausstiegsloch, nach dem Motto 'wenn
du denkst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Caveseeker her', gewiesen. Ein Seil
half ebenfalls. Als nächstes folgte Herr Kreil und konnte als lebendiger Eiswürfel
durchaus überzeugen. Später folgten Herr Wolfram und Herr Härtl zur 'Zipfel-auf-drei-Millimeter-Schrumpfungskur'.
Den spektakulären Abschluss, der schon im letzten Jahrhundert sinnfreien Übungen,
lieferte Herr Wipplinger. Mit dem Gesicht zur Eisfläche, gelotst durch die metaphysische
Leuchtkraft des Geisteswissenschaftlers Herrn Bunk, tauchte er eine Traverse zu einem
weiteren Loch. Die mögliche Einsammlung von 100 Punkten durch ein Hinausstrecken
der Zunge mit gleichzeitigem Testen auf Festfrieren an der Eisdecke wurde nicht wahrgenommen.
Herr Wipplinger tauchte brav am anvisierten Loch auf.
Nach Beendigung der geistigen Unterkühlungstouren folgte der gemütlichere Teil bei
Wein, Weib und Gesang. Brennende Benzinöfen und pyrotechnischen Sprengeinlagen im
Hiroshima-Format von Herrn Kreil wärmten zusätzlich. Während all dem mutierten die
Semmeln, im Feuer unbeachtet, zu Brikett. Eine erotisch anmutende Kakophonie knarrenden
Eises untermalte das Geschehen: Geräusche, welche jeder zumindest einmal im Leben
gehört haben sollte.
Vier Stunden nach Sonnenuntergang wurden sämtliche ausgebrachten Stolperfallen und
Tretminen entfernt. Die Teilnehmer des Spezialeinsatzes machten sich fett und aufgewärmt
auf den Heimweg.
Mission 285: Fümpf Heumänner mit Blitz 22:55-03:31 [0:11-02:27]:
Das Helmloch war bereits das Ziel mehrerer Erkundungsmissionen.
Die aktuelle Gruppe bestand aus drei verschiedenen Untergruppen, die jeweils unabhängig
voneinander, und zu verschiedenen Zeitpunkten (die allerdings alle innerhalb eines
Zeitfensters von einem Monat lagen) bereits im Loch waren. Das Ziel war es, die neue
Fotoschachtel der Division Oberpfalz erstmals im Feld einzusetzen, und Herrn Bugelmüller
zum perfekten Schattenfotografen heranzubilden.
Jahresendfestivität
'Fressen und Saufen bis zum Platzen' war das Motto der diesjährigen Jahresendfestivität
im beschaulichen und unübersehbar fränkischen Obersteinbach.
Untermalt wurde die dekadente Völlerei mit lustigen Bilderchen aus dem CaveSeekers
Nicht-Vereinsleben. Allerdings dauerte es etwas bis die schwerfällige und offensichtlich
museumsreife PC Technik - nach dem Motto 'mit dem Rechner gehts schneller dafür dauerts
ein bisschen länger' - funktionsfähig war. Doch Dank magischer Hände am Gerät verschwand
der üble Geist aus der Maschine. Passend zum Wiener Schnitzel, in einigen Fällen
auch zum gebackenen Karpfen, wurden appetitanregende Bilder von schleimig triefenden
Glühwürmern und käferskelettierter Fledermäuse gezeigt.
Umrahmt von den Geräuschen eines ständig steigenden Alkoholpegels präsentierte Herr
Bunk dann einen feuerfesten, dachschadendichten und sauschweren Rettungskoffer
mit Ambubeutel. Keiner der Anwesenden braucht nun jemals mehr die Angst ausstehen
müssen, sein unter Umständen kotzendes Gegenüber Mund zu Mund beatmen zu müssen.
Herr Bunk stellte den weiteren Inhalt des gestifteten Rettungskoffers
überlang und in epischer Breite vor. Die richtige Anwendung allerlei sensibler Materialien
wurde vorgeführt, exemplarisch sei erwähnt:
eine Amputationssäge
ein Set zur Hodenresektion
eine Playboy-Ausgabe von 1968
ein Skalpell zum Pettiküren verlorener Zehen oder Vorfüße
Den Inhalt des Koffers wurde spontan und generös von Herrn Härtl um eine Ketchupblutkonservenimitation
erweitert. Lediglich Herr Konopac zeigte, besorgt bezüglich der turnusgemäßen Wartung
des Koffers, leichte Anflüge von Vereinsallüren und Überforderungssymptomatiken.
Es wurde auch ein Erinnerungsphoto des Koffers gestaltet, wobei der gestiftete Ambubeutel
rechtsmedizinisch korrekt als Burka-Ersatz diente.
Der Gassenhauer 2007, aka 'Rostnagelhöhle', wurde in seiner gänzlichen Krankheit,
Verwesung, Wiederauferstehung und möglicher Entsorgung von den Herren Arendt und
Wipplinger präsentiert und kommentiert. Anschließend war jeder hautnah bei der Entstehung
des achten Weltwunders dabei als 4 der 8 Rostnagel HD Filme zur Vorführung gelangten.
Herausragend in der Rolle des Geisteswissenschaftlers, hammerschwingend Herr Bunk
.
Der Abend nahm einen weiterhin feuchtfröhlichen Verlauf, wobei in unregelmäßigen
Abständen der langgezogene Ruf ' Buuuunk! ' erklang. Leicht zu sprechen
- auch im Suff.
Auch die Einheimischen fanden zunehmend Gefallen an unserer Anwesenheit und kommentierten
das für sie ungewohnte Geschehen, gottlob zumeist schwer verständlich. Herr Arendt
wurde höflich durch ein 'Ahhh, da Wurzlsepp. Du worsd oba a scho lang nimma beim
Booda!' an den Stammtisch gelockt. Um Verständigungsschwierigkeiten und eine mögliche
Eskalation zu vermeiden wurde er, nach einer Übersetzung ins Hochdeutsche, von jeder
weiteren Konversation mit den Franken abgehalten. Herr Arendt war trotz seinem gefährlich
wirkenden Äusserem im Umgang angenehm, im Gegensatz zu den stark alkoholgefährdeten
Stammgästen.
Diese Vorkommnisse außer Acht lassend, gestaltete sich der Abend weihnachtlich friedlich
in der schönen, hierzu passenden, Dekoration der Wirtsleute.
Jahresendrechnerposing
Wie jedes Jahr, so wurde auch in diesem Dezember die Hardware an die gestiegenen
Ansprüche angepasst.
Acht Kerne, acht Gigabyte RAM - man möchte meinen dies sollte reichen bis Ende 2008.
Mal kuckn.