Wer nicht mit schwer verwirrten Menschen im Karst unterwegs ist, findet sie sofort. Einfach weil sie sehr schwer zu übersehen ist. Wer dagegen mit schwer verwirrten Menschen im Karst unterwegs ist, der irrt gerne mal mehrere Stunden durch den hübsch gewachsenen slowenischen Krüppelforst bevor er endlich an der riesigen Doline steht. Natürlich bereits völlig ausser Atem. Und voller Hass.
Hier fragt man sich dann noch einige Zeit, wie man denn an den Grund der Doline gelange. Scheint dieses Problem dann theoretisch gelöst, versucht man es gewohnheitsmäßig zunächst an der falschen Stelle. Der zweite Versuch gelingt.
Der Boden der sehr großen Doline fällt schräg zum Eingang der Rodiška Pečina ab, und ist mit jungem Laubwerk und Moos bewachsen. Die Höhle liegt an der tiefsten Stelle der Doline am Fuße einer Steilwand und könnte vom Franken schön als Feierhöhle verwendet werden - wäre sie mit Kraftfahrzeugen besser erreichbar. Denn 7h Anfahrt sind indiskutabel.
Der Eingang ist ca. 30 Meter breit und grob 2 Meter hoch. Im hinteren Teil findet der CaveSeeker - nach einigen Laskos und Monster Assaults - eine Bückstelle, welche er gekonnt überwindet. Noch hegt er die Hoffnung auf ein anständiges Loch. Die Voraussetzungen scheinen gegeben.
So krabbelt man ca. 30 Meter weiter durch toten Sinter und einen unansehnlichen - aber manchmal immerhin sehr hohen - Gang.
31 Meter nach der ersten und letzten Bückstelle - also zu dem Zeitpunkt, an dem man denkt, dass jetzt die Zeit gekommen wäre, dass sich die typische Pracht slowenischer Höhlen einzustellen hätte - ist Schicht. Man steht in einem nicht erwähnenswerten Raum sehr überschaubaren Ausmaßes.
Ungläubig schaut man sich um. Ungläubig schwärmt man aus. Ungläubig weigert man sich, den Fotoapperat auszupacken. Kopfschüttelnd will man schnellstens wieder aus dem Loch. Gemeinsam hasst man den "Einbrocker": .
Weil man aber echter Höhlenforscher ist - und keine Befahrung ohne Ergebnisse zu erfolgen hat gestaltet die eine Hälfte ohne jede Freude 16 Bilder, während die andere Hälfte mit erheblich mehr Elan ein weiteres Lasko stürzt.
Fazit: Es existiert kein Grund dieses Loch besuchen zu müssen. Die Doline ist für eingefleischte Dolinefreunde aber eventuell einen Ausflug wert. Alle anderen können ihr Lasko einfacher auch an der Autobahn-Tanke kippen.