Um kopfloses Umherirren am Austragungstag zu verhindern, wurde bereits in der Nacht zuvor versucht, das Loch - oder zumindest dessen ungefähre Lage - ausfindig zu machen. Gegen 23:43 meldete der Spähtrupp frohgestimmt, den Steinbruch erfolgreich aufgestöbert zu haben.
Am nächsten Tag musste festgestellt werden, dass es beinahe unmöglich ist, den Steinbruch nicht zu finden. Ein flüchtiger Blick genügt - sofern das eigene Augenlicht auf eine Entfernung von ca. zwei Kilometern zuverlässig die wahren physikalischen Gegebenheiten seiner Umgebung ans unbetäubte Hirn meldet. Was jedoch ein klein wenig schwieriger ist, ist das tatsächliche Auffinden des Eingangs zum Loch. Betäubt oder nicht.
Glücklicherweise führten wir einen Veteranen der Italien-Höhlenbefahrung mit, der sich bestens im Terrain auszukennen schien. So wurde weisungsgemäß in alle Himmelsrichtungen ausgeschwärmt, um bei 35 Grad und brennender Sonne, Sandalen und ohne (glücklicherweise) Helm, den Fuß des Berges in der Nähe des Steinbruchs zu untersuchen.
Zwei Stunden später hatten sich alle wieder an den - inzwischen geschickt umgeparkten - Fahrzeugen versammelt. Teilweise mit großflächigen Schürfwunden, oder auch nur streng riechend, hatten alle, die ohne lange Lederhose unterwegs gewesen waren, nur von Fehlschlägen zu berichten. Herr Arendt aber - welcher es im Hinblick auf seine körperliche Unversehrtheit vorgezogen hatte mit einer langen, schweren und schwarzen Lederhose den Berg zu bezwingen - meldete Vollzug. Das Loch war unser.
Bunk voran schmiss man sich der wohligen Kälte entgegen. Ohne größere Reibereien kroch man bis zur ersten nennenswerten Versinterung, die dann zunächst auf alt hergebrachte Weise erfolgreich, und danach mit modernster Technik erfolglos, fotografiert wurde. Eine Stunde später, fand sich das zwischenzeitlich weit auseinandergezogene Feld am Sandsiphon ein.
Ganz CaveSeeker war dort darauf gewartet worden, bis das Fotografierteam - nach der entspannenden Aufgabe des Bilder Gestaltens - auch noch das Freigraben des Siphons übernahm. So stürzten die Herren Zenker und Bunk mit Rückendeckung durch Herrn Wipplinger dem Siphon entgegen.
Ca. 30 Minuten später konnte dann Herr Kreil den Siphon als erster bezwingen. Weitere 30 Minuten später - es war jetzt auch genug Platz für korpulentere Kameraden - kroch der letzte auf der anderen Seite ins Licht des kreilschen Karbidbrenners.
Großräumig, und dennoch unangenehm gings weiter. Unangenehm, weil Bergauf. So unangenehm, dass weitgehend auf das Gestalten von Bildern verzichtet werden musste. Selbst die erheblichen Mengen an völlig transparenten Sinterfahnen konnte nicht wirklich motivieren.
Am zweiten Sandsiphon war dann endlich Schluss. Zurück und raus. Schließlich herrschte draußen perfektes Gardaseewetter.
Fazit: Der Sandsiphon ist recht speziell - allein schon dieser Umstand macht das Loch interessant. Die kleinen, hochtransparenten Sinterfähnchen auch. Wer See-bedingt in der Nähe ist, sollte sich das Loch unbedingt anschauen.