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Auswertung Wanderung am Untersberg[TILLENNO] [13.06.2022 - 18:13:06]
[KEINE BBE] [337 X GELESEN]
Höhle: Windlöcher am Untersberg

Lage: Österreich, Salzburger Land, Untersberg

Länge: 2k von uns befahren andere Quellen geben sie mit bis zu 13km Länge an.

Material: Seile, 2x20m + 50m

Verschlossen: Nie

Gesamtzeit: 12h

Bekriecher: tillenno, Höhlenfexxe, Beccacave

Beschreibung:
Am Freitag ging es dann also los unsere insgesamt fünfte Tour auf der Nordseite des Untersbergs, zweimal hatten wir schon erfolglos versucht die alten Eingänge E1-E4 und E5-E13 zu den Windlöchern am Untersberg zu finden und und in zwei drauffolgenden Touren wurden wir einmal vom Schneesturm und zuletzt dann noch von recht alten Karten zurück gehalten und verbrachten eine recht unangenehme Zeit in einer tropfenden Halle mit einer Tunfischdose welche scheinbar noch von Immo und Holvan bei der Vermessung der Höhle zurückgelassen wurde noch die sich sich aus uns nun bekannten Gründen auch seitdem niemand mehr begeben haben kann.
Diese Halle ist zwar an sich recht hübsch jedoch ist es hier kalt, windig und uneben... außerdem gibt es grob über schlagen 500 Röhren welche sich wie von Holzwürmern gefressen in alle Richtungen durch den Stein ziehen. Durch eben diese hatten wir gehofft, von hier die "Schoßleitnerhalle" zu erreichen. Nach etwa 4h kriechen und suchen durch diese Röhren und Ausrufen wie "Ohhh ich sehe eine Halle... und ein Seil...und einen Packsack...das ist unsere Halle..." mussten wir dann also leider enttäuscht und druchgefroren den Rückweg antreten.

Nicht aber dieses Mal, wir hatten uns von Karten in welchen alle Ebenen überlagern in einer labyrinthartigen Höhle verarbschiedet und unsere Ziele neu gesteckt.
Dieses Mal würden wir wirklich dem alten historischen Weg durch die alten Teile folgen bevor wir versuchen würden neue Teile zu entdecken.
Nachdem wir also den alpentypischen 700hm weiten Anstieg überlebt hatten und nun endlich wieder vor den Eingängen standen mussten wir ernüchtert feststellen, dass der geplante Eingang von Steinen verschüttet war.
Als erstes musste also etwas fürs Gemeinwohl getan werden und @Höhlenfexxe und begab sich mit dem vierten Mitstreiter in den E1 um in wieder frei zu räumen.
Währenddessen begaben sich @Beccacave und ich schon zu E7 einem kleinen Schacht welcher an einem Schneeberg endet um sich später besser in der Höhle orientieren zu können.
Nach ca. 90 Minuten war E1 dann wieder frei und wir entschieden uns in den von Anfang an offenen E7 einzusteigen. 90 Minuten scheißtreibendes Steineräumen für nichts... naja hoffentlich wenigstens für Nachfolger.

Durch E7 liefen wir dann erst mal den Verbindungsweg zum E1 ab um diesen auch mal von unten zu sehen und sahen, dass hier auch unten einiges an Verbruch vorhanden ist. Dies war in alten Berichten und Plänen noch nicht so, eventuell sollte dieser einfach aufgrund der Verbruchgefahr nicht mehr genutzt werden.
Wir folgen einigen lustigen Röhren und seilen dann staunend in die erste Halle die "Mörtelhalle" ab. Hier wird erst mal pausiert und eine Alte Strickleiter bestaunt, welche jedoch scheinbar einfach ins Nichts führt. Hatte hier jemand Langeweile und zu viel Energie oder ist auch hier ein alter Zustieg verbrochen?
Wir entscheiden die Strickleiter, Strickleiter sein zu lassen und begeben uns durch eine abwärts führende Röhre im Süden gleich rechts der Leiter an einem Seil weiter. Hier weht wieder ein netter Windzug welcher leider nicht hilft unsere in der Mörtelhalle und davor nassgetropften Schlaze zu trockenen sondern einfach nur daran erinnert warum Windlöcher nun mal Windlöcher sind.
nach ungefär 10-15m rutschen wir aus einem kleinen Fenster gleich weiter in den nächsten Schacht.
Hier ist es allerdings schon deutlich geräumiger (und es tropft nicht) sodass wir kurz an einer Sanduhr eine Vernaufpause einlegen können.
Weitere 10m tiefer und wir erreichen wieder gehbare oder besser gesagt kraxelbaren Untergrund. Wir begeben uns ein wenig Verbruch nach unten und ein wenig Verbruch nach oben und erreichen glücklich die "Schoßleitnerhalle".
Hier wird kurz gerastet und wir finden sogar eine trockene Stelle welche sich für zukünftige Touren gemerkt wird um zu Trockenen oder sogar mal ein Nickerchen zu machen. Hier gibt es sogar Sand als Untergrund und nicht den omnipräsenten Verbruch!
Lange bleiben wir jedoch nicht denn @Höhlenfexxe entdeckt im Süden neben unserem Rastplatz ein Seil und nach Abgleich mit der Karte entscheiden wir, dass dieses aus dem Fuggerdom kommen muss.
Kurzerhand wird also die Pause verschoben und das kurze Kletterstück bewältigt und wir stehen im noch viel größeren Fuggerdom von dessen weit entfernten Decke besagtes Seil baumelt. Hier gibt es 2 Schlote, welche scheinbar erklettert oder auf anderem Wege befahren wurde, jedoch sind wir nicht mehr willens die mindestens 30-40m am frei hängenden Seil aufzusteigen um dann doch nur ein einem der Begleitlabyrithe zu landen...
Stattdessen muss ich muss ich, angestachelt von den Erfolgen dass wir die Hallen gefunden haben noch schnell etwas überprüfen:
Ich hatte gelesen es hätte Grabearbeiten gegeben um den Fuggerdom mit dem nur etwa 2-3m weiter südlich liegenden Hallengang zu verbinden. Und wirklich hinter einem großen Stein sind eindeutig Grabespuren zu erkennen, es gibt viel weg geräumten Verbruch und am entfernten südlichen Rand den Ansatz vieler Schlufe in Richtung des Hallengangs. Und dann nach kurzem Suchen sehe ich ihn, in ca. 1,5m Höhe ist ein Schluf welcher nicht im Lehm zu enden scheint sondern um dessen Ecke man nicht schauen kann, sofort liege ich mit Räuberleiter bäuchlings im Schluf und krieche vorwärts und dann wird aus dem dumpfen Schleifen des Bauchen Plötzlich ein Hallen und mir kommt ein Echo entgegen...
Ich drehe mich auf den Rücken und meine recht dunkle Lampe schafft es nicht mehr bis zur Decke zu leuchten... Ich krieche also hinauf und stehe in der größten Halle die ich je gesehen habe sie ist ca 60m hoch und mindestens 100m mal 100m groß... Der Fuggerdom war schon riesig aber dieser hätte hier wohl 2 Mal Platz.
Alles sieht aus als wäre es für und von Riesen gemacht, denn auch die Spalten und Gänge die von der Halle abgehen sind (nachdem wir die Fotostrahler und hellen Lampen hervor holen) sichtlich größer als vorher. Auch in den Gängen sind die Decken etwa 10-20m hoch und die Gänge sind bestimmt 20m breit.
Wir laufen von hier einem dieser Gänge folgend noch etwa 400m nach Osten um den "Hauptgang" erreichen jedoch finden wir letzlich die Verbidnung nicht und kehren um.
Einige schweißtreibende Jümerstrecken und Kletterstellen später sind wir wieder draußen, glücklich und angespornt wiederzukommen!!!
Schon fangen wir an Pläne zu machen wann es wieder her geht und wie wir dann weiter fortsetzen nachdem wir den Hauptgang und den besagten Biwakplatz in diesem gefunden haben.
Jetzt müssen wir nur noch wieder vom Berg absteigen, aber das verschieben wir dann auf den nächsten Tag.