15:15 Uhr, Anruf Herr Heumann: „Ich hab die Schnauze voll! Scheisse! Wo bleibt die Terminmoral? Ich fahr wieder heim.“ Dieses und Ähnliches musste Herr Bugelmüller über sich ergehen lassen - solange bis ein Ohr blutete. Und das alles nur, weil im Alter nicht mehr als ein Termin auf ein Wochenende gelegt werden sollte.
Daher stand zunächst einmal ein Besuch bei einer kulturfreien Lokalität an, um sich ein koffeinhaltiges Heißgetränk zukommen zu lassen. Der Red Bull Trinker ist hier im Vorteil.
Nachdem man sich - respektabel verspätet - am vereinbarten Treffpunkt versammelt hatte, wurde man von einem freudestrahlenden Dr. Heumann empfangen. Die bisherigen zähen Minuten des Wartens schienen spurlos an ihm vorbei gegangen zu sein.
Grinsend hatte er zu berichten, dass es ein Mordsspaß werden würde und deutete auf ein frisch geschossenes Foto des Spalts, durch den Herr in seinen besseren Tagen gerade so hindurchgepasst hätte. Der selbe Spruch wie immer - passt in jeder Situation.
Schnell entschied man sich untereinzuschlazen und mit Sack und Pack den steilen 150 Meter Hang zu erklimmen.
Am Spalt angelangt verstanden auch die bisher Unwissenden, warum denn Herr Heumann sich so sehr freute. Schnell zwang sich der Ranzenmeister in seinen Schlaz und drückte sich als erster quer und in liegender Position in den nach unten abfallenden Spalt. Pressen und drücken weiterer Missionsteilnehmer verhalfen dazu, dass Herr Wipplinger mit einem Plop im Loch verschwand. Die anderen Gefolgsleute taten dem ebenso, nur glich es mehr einem sanftem gleiten...
Zum Glück wurde vorher noch das Seil eingebaut, welches den Abstieg wesentlich erleichterte. Am ersten Absatz angekommen fand man sich erst einmal in einem Kessel Meta Menardis wieder. Das geschulte Auge stellte unmittelbar fest, dass eine der gefräßigen Sechsbeiner sich gerade über den Nachmittagssnack hermachte. Spannend.
Beim Weiterreichen der Ausrüstung entwickelte ein Schleifsack Eigenleben und entfernte sich unerlaubt von der Truppe. Herr Wipplinger stürzte dem Sack kontrolliert hinterher und rieb ihn in einer Tiefe von ca. 6 Metern schnell auf.
Eine kurze Engstelle und einen weiteren kleinen Abstieg folgend, erkannte man, dass man(n) ohne zusätzliches Seil nicht weiterkommen würde. Schnell entschied man sich dafür, die restlichen verbleibenden Meter des bereits vorhandenen Seils zu nutzen und dieses mit diversen anderen Gegenständen zu verlängern. Der gemeine CaveSeeker ist eben überaus kreativ. Leider reichte die mühevoll zusammengeknotete Konstruktion nicht wirklich aus. Nach einigen mühevoll erarbeiteten Metern war deren Ende und damit auch der Motivation sowie der Mission erreicht. Rückzug.
Am letzten Absatz fand man auch noch jene Spinne wieder, die noch immer mit ihrem Schlachtfest beschäftigt war und vermutlich blad zum Abendessen übergehen würde. Die letzten Meter noch schnell erklommen, und schon hockte man schwitzend vorm Eingang.
Noch schnell eine Currywurst in einer fränkischen Gastwirtschaft: Moggst kodzn?
Fazit: Wir kommen wieder - nur eben in völlig anderer Besetzung!