Nach bereits 1400 Metern Anmarsch war das Röcheln einiger Seekers lauter als die einstigen Vorlesungen des nicht anwesenden Verkünders. D.h. selbst wenn er persönlich anwesend gewesen wäre, hätte seine Expertise vermutlich nicht ausgereicht, sich über die allgemeinen Schmerzensbekundungen durchzusetzen.
Der, der vermutlich am lautesten geröchelt hatte, schwang seinen schweissnassen Körper ohne Ansicht der Dinge direkt ins Loch. Ohne schwerwiegende Folgen. Auf minus 4 Metern war die Stimmung gut, und das Warten auf den endgültigen Einbau des Handseils fiel leichter.
Irgendwann war es dann soweit: Alle hatten ihre Korpulenzen nach unten gewuchtet. Als letzter auch Herr Konopac. Ihm wurde von vielen Leidenden bescheinigt, möge doch seine hochgesteckten Ansprüche an Sicherheit und Einseilgeschwindigkeit besser bei einem Höhlenverein seier Wahl an die dortigen Rentner bringen. Auf Gewalt wurde jedoch verzichtet.
Im Loch konnten sich diejenigen, die richtige Höhlen bisher nur auf CaveSeekers.com begutachten konnten, einen kleinen Eindruck von solchen richtigen Höhlen machen. Obwohl das Loch nur aus zwei "Hallen" besteht, gibt es dort mehr Sinter als in ganz Südbayern.
Das Ausstieg wurde noch unkonventioneller gestaltet als der Einstieg: Freies Ausklettern über die eingehängten Stricke - teilweise zu dritt an einem Seil. Nicht wirklich Vorbildlich - aber immerhin schnell.
Die Ersten an der Oberfläche waren dann leider die letzten am Proviantsack - welcher erst mit dem letzten Mann aus der Loch kam, und nur ganz langsam seinen Weg zu denen fand, die wirklich Hunger hatten.
Schlusswort: Eine Stunde Höhlerei, zwei Stunden fressen. Dekadenz am Loch. Passt.