Die Suche nach der Starsi beginnt überraschend erfolglos. Man sucht mit 3.5 Männern (3 plus Seeleitner) ca. 30 Minuten zwei Dolinen ab - wird dabei per Telefon vom italienischen Messias unterstützt - und findet genau garnichts. Es entsteht der Verdacht, es handele sich um Telefonate mit dem echten Messias - und von dem hat noch niemand jemals auch nur ein Sterbenswörtchen gehört. Zumindest nicht ohne streng anliegendem Fieberwahn.
Um dem Drama ein Ende zu setzen wird entschlossen, kurz zum CaveSeekers-Gefechts-MacBook zurückzufahren, um die notwendige Koordinate geheimdienstlich zu ermitteln. Wenige Pausen später ist man wieder am Parkplatz und steuert zielsicher das Loch an. Durch die Nähe zur Strasse ist der Wald bis zum Loch - wie meistens in dieser Gegend - mit allerlei Müll durchsetzt.
Wipplinger ranzt als erster ins Loch. Es geht senkrecht nach unten. Zuerst ist es eng. Wird dann aber schnell enger. Eine herrliche Vollkontaktübung. Eine durchaus unübliche Situation in Slowenien. Aber der Gruppenzwang und die Angst vor dem Gelächter der Kameraden treibt ihn weiter ins Loch.
Schließlich öffnet sich der Schacht, und es kann mit normalen Abseilaktivitäten begonnen werden.
Obwohl das Loch zunächst nicht wirklich hübsch ist, vermittelte es den Eindruck der völligen Unbeschrittenheit. Keine Spuren menschlicher Intervention - ausser ganz unten an dem kleinen gegrabenen Schluf. Keine Fußabdrücke, keine Bänke oder gar Kondome.
Für alle Anwesenden völlig überraschend läßt sich Herr Seeleitner auf die Knie sinken und wirft einen Blick in einen schmalen Spalt am tiefsten Punkt der Halle - und entdeckt eine Fortsetzung! Das erste mal im Leben im Loch gebückt - und schon klappts mit der Fortsetzung. Im Schluf riecht es streng - aber dahinter befindet sich tatsächlich eine weitere kleine Halle. Bestanden mit anständig Sinter.
Die Ausstiegssituation läßt sich aus der Sicht des Authors nur als beklemmend bezeichnen. Industrieklettergurt und zwei Peli-Boxen machen das senkrechte Schlufen sehr schwierig. Insbesondere wenn der Schweiss in den Augen brennt.
Zum Abschluß wurde eine Premiumbandschlinge mit zugehörigem Premiumkarabiner lässig am Höhleneingang vergessen. Zur Selbstkonditionierung danach mit dem Sturm schnell fast nach Koratien - auf eine Pizza. Klar, wenn Italien 2 km entfernt ist, fährt der Deutsche lieber nach Kroatien. Gerade weil Kroatien bekannt ist für - ja für was? - nichts, könnte es ja sein, dass der Kroate Pizza gestalten kann. Er kann es nicht.