Die optisch etwas unglückliche Umgestaltung der zweitbesten Höhlenseite Deutschlands hoefo.de (laut einer Internetumfrage im Jahre 2005) rief unseren Hr. Fitzner auf den Plan. Nach umgehender Kontaktaufnahme und nachfolgenden zarten Anbahnungsversuchen kam man überein, evtl. zusammen ins Mordloch einzufahren, um bei den Dreharbeiten mal Beleuchter zu spielen.
Schließlich kam der große Tag. Sogar der örtliche Lokalmatador der Schreiberzunft war zugegen, um über das Vorhaben zu berichten. Dann kam Diefenbach. Erste visuelle in-Augenschein-Nahme - der erste Eindruck ist oft auch der letzte... Doch hier war alles ok! Den Pressemenschen noch schnell mit ein paar Details gefüttert und schon machten sich alle ans aufrödeln.
"Tauchen oder Nichttauchen?" "Tauchen!" "Jeder nur eine Tonne,
vorne rechts zum Höhleneingang" Die persönliche Ausrüstung, die zwei Beleuchtungstonnen
und los gings. Ziel war der Bettelgang (nach kurzer Demut war aber mehr das Fluchen
angesagt) und das Erreichen des nördl. Endsiphons. Nach dem liebgewonnenen Vollständigkeitsappell
der Ausrüstung in der Betahalle fehlte wie üblich eine Tonne. Es war die zweite Beleuchtungstonne.
Ohne die geht gar nichts. Also zurück mit voller Tauchausrüstung und die Tonne gesucht.
Auch diesmal schwamm sie seelenruhig vor dem Siphon. Und wieder waren die Herren
Schneider und Fitzner beteiligt.
Wie immer säuft die Provianttonne ab. Diesmal mit den Hanutas der Kinder. Dupplizität der Dinge. In Ermangelung von Schauspielern mußte wir diesen Part auch noch übernehmen. Beleuchter, Materialheini, Schauspieler (machnmal sogar mit Text). Im Wasser liegend, es zog sich das Ganze ziemlich in die Länge. Mit der Zeit hatten aber alle einen guten Rhytmus und einen Blick für die Situation entwickelt, so dass der holprige Beginn bald vergessen war. Vielleicht lag´s auch daran, das nach der elend langen Schinderei im Bettelgang wieder aufrecht gegangen werden konnte.
Alle waren mit einem Spass bei der Sache. Dies zeigte sich auch,
als Hr. Diefenbach eine schlammige Umgehungsvariante der Siphonkette vorschlug. Wie
die kleinen Kinder schlitterten und glitschten unsere Protagonisten durch die engen
Schlammröhren. Der Siphon: Unser heutiger Endpunkt. Noch schnell die "50- Watt Funseln"
unter Wasser gehalten und drauflos gefilmt. Zurück ging´s dann durch die sogenannte
Siphonkette, garniert mit kurzen Kopf-unter-Wasser-Passagen, vor allem wenn man mit
offener Beleuchtungstonne den Grund unter den Füßen verliert. Aber was tut man nicht
alles für den Film.
Nachdem jetzt aber wirklich alles im Kasten war, machte man sich gemütlich auf den
Rückweg. Man schlurfte und laschte so durch Pfützen (oder "Untiefen"-so genau wußte
man das vorher nicht), erzählte sich so manche Anekdote und hatte einfach Spass daran.
Im Bettelgang zündeten dann verschiedene Kameraden ihren üblichen Turbo, so dass
sich das Austauchen entzerrte. Die Kameraden waren einfach weg. Die beiden Oldies
im Team brachten aber schlussendlich dann doch auch diesen Höhlenteil hinter sich.
Hr. Kreil hatte draussen schon Feuer entfacht, Hr. Schmidt war am Grill aufbauen und Hr. Schneider bohrte in der Nase. Bei Bier und Lammkoteletts, Würsteln und blöden Sprüchen konnte die Seele baumeln und neue Pläne geschmiedet werden.
Man verabschiedeten sich guter Dinge, die Begeisterung heimwärts traged für die neuen Aufgaben, die da auf uns warten. Vielleicht ja wieder zusammen. Wäre schön!
Nachtrag: Auf Grund der sehr starken Eintrübung des Siphons (Wie ist eigentlich die Steigerung von Null-Sicht?) hatten zwei Kameraden leichte Orientierungsprobleme. Diese konnte sie unter Wasser nicht lösen. Jetzt konnte man aber an dieser Stelle wieder auftauchen. Was wäre aber wenn nicht ... Dies sei nochmal eindringlich erwähnt, vor allem auch an alle, die auf einen Apnoe Tauchgang spekulieren: Es sind beim Raustauchen mehrere Hand-Wechsel der Führungsleine notwendig. Am Anfang die "Wäscheleine" mit der rechten Hand, (Gesicht immer in Fließrichting des Wassers). Wenn das Seil anfängt, drunter durch und Wechsel auf die linke Hand. Sonst kommt man zu weit nach links und verkeilt sich im Unterwasserschluf. Ist man durch die Engstelle durch dann wieder Handwechsel auf rechts, in die erste Auftauchglocke, dann in die Auftauchstelle mit der Hohen Spalte und schließlich die letze "Engstelle" und man ist durch.
Und nochmal: Vorsicht! Mordloch ist nur für Höhlentauchprofis mit mindestens 10-jähriger Höhlentaucherfahrung geeignet - solche Profis wie wir es sind...