Mittwochsmission nochmal zum Mordloch. Süddeutschland, Österreich und die Schweiz stöhnen über Hochwasser. Die Anfahrt führt über Augsburg, und damit über eine Brücke, deren Nachfahre ein jämmerliches Opfer der Fluten wurde. Die Alten sind doch die Besten.
Eigentliches Ziel war die Befahrung des Südganges und eines Teils des Nordganges. Aber zuerst kam das Leiden auf unserer liebsten Bundesstrasse. Langsam tukkelten wir dahin. Wer nicht mit Müdigkeit aufgrund von Schlafentzug kämpfte (Kreil) schlief ob der kargen Landschaft und der Geschwindigkeit der Höhlenaudis ein (Wipplinger). Nur Herr Fitzner blieb standhaft.
Am Loch wurde festgestellt, dass der Bach aus der Höhle floss, und es mußte umdisponiert werden. Auf Grund der Hochwassersituation wurde dann die Beta und Gamma-Halle als Minimalziel avisiert.
Die Wasserstandsmarken zeigten eine Verringerung der Schüttung an. So weit, so gut. Von den Erfahrungen der letzten Mordloch Mission zehrend, rüstete man sich aus. Prächtig.
Doch aus dem "kleinen" Loch hinter dem Gitter sprudelte das Wasser wie aus einem überquellenden Kanalgully. Da war kein Durchkommen mehr. Der Bach hatte eine solche Wucht, dass er sogar ein paar Steine mitzog und das Hochklettern/Kriechen zum Gitter sehr wakelig wurde. Beeindruckt von den Verhältnissen - nahezu die ganze Siphonstrecke nach der letzten Leine stand unter Wasser - mit entsprechender Strömung und der immensen Geräuschkulisse, nebst Verlust der Kamera - veranlasste uns zu einer etwas überstürzten Rückkehr.
Geschätzte vorgefundene Siphonlänge: 50m. Zur Beruhigung der Psyche gab´s aber immer noch ein paar Auftauchstellen, die aber natürlich nicht 'benutzt' wurden.
Die Kamera wurde beim Austauchen unversehrt unter der - normalen Wasserstand vorausgesetzt - letzten Auftauchstelle wieder gefunden.
Nach einer Aufwärmpause draußen machten wir uns dann nochmal an einen zweiten Tauchgang, um eine paar Photos zu schießen. Diesmal etwas abgeklärter. Auffallend war hier wirklich, im direkten Vergleich des Austauchens die starke Strömung und der damit verbundene Kraftaufwand, auch die Blubberblasen waren größer.
Die Unterwasserphotos sind fast nichts geworden, weil´s halt leider wieder ziemlich trübe war.
Unsere Taucher-Konfiguration konnte diesmal entscheidend verbessert werden, allerdings wirds wohl erst richtig korrekt mit vollständig eigener Ausrüstung.
Wichtig: Es konnte durch einen Wipplinger-Selbstversuch eindeutig festgestellt werden, dass eine 2 Liter-Flasche genügt, um unter erschwerten Bedingungen (50m) ins Mordloch ein- und wieder auszutauchen. Am Parkplatz angekommen konnten noch weitere 15 Atemzüge aus der Flasche genommen werden. Dies ist jedoch die persönliche Meinung von Herr Wipplinger. Er wird bei zukünftigen Mordloch Missionen mit zwei 2-Liter-Flaschen eintauchen, und sich so viel Stress sparen...
Fazit: Alle wieder gesund und munter zu Hause, voll motiviert fürs nächste mal.