Streng geheim soll das Loch sein. Eine Art Y-Akten-Höhle. Also
musste sich natürlich auch sehr unauffällig verhalten werden. Somit entschloss sich
das Evamobil von Frau Krannich erst einmal dazu, eine gepflegte Motorpanne hinzulegen,
um in Forchheim den fließenden Verkehr weitgehend unauffällig zu behindern. Doch
Heumann sei dank, wurde das Problem schnell gefunden und fachmännisch gelöst. Hält
wahrscheinlich bis in alle Ewigkeit!
Vier Gesichter aufgeteilt auf zwei sehr unauffällig kleine
Autos fuhren dann sehr unauffällig schnell über gut getarnte Feld- und Waldwege,
beinahe direkt vor’s Loch. Dort parkte man dann erst einmal in einem extra großen
Matschloch, damit bei der eventuell notwendigen Flucht vor der berüchtigten Höhlen-SS
der Spaßfaktor noch ein bisschen gesteigert werden kann. Die nervösen Blicke des
Herrn Heumann waren recht auffällig, jedoch ließen sich die restlichen Kameraden
nicht davon anstecken, sondern diskutierten wie so oft über ungeliebte Parasiten,
deren hohes Vorkommen in fränkischen Wäldern und Wiesen bei manchen CaveSeekern großen
Unmut hervorruft.
Vor der Einfahrt musste zunächst noch fünf Minuten durchs verseuchte
Unterholz gelaufen werden - sogar der Kreuzkrüppel nahm dies ohne Jammern hin. Schließlich
fand man sich in einem fränkischen Waldstück, direkt vor einer fränkischen Felswand
wieder, vor der eine recht unauffällige riesige Steinplatte lag - plus allerlei Holz.
Die Tarnung war perfekt, fast wäre selbst Herr Heumann daran vorbei gelaufen. Schnell
wurde das Tarnmaterial weggeschafft und das eigentliche Loch freigelegt.
Ziemlich klein erschien der erste Hohlraum, auch der zweite
gab allenfalls Platz für zwei Höhlenkriecher her. Trotzdem quetschte man sich zu
viert hinein, um dann festzustellen, dass es in den oberen Etagen nicht weiterging.
Die Enttäuschung war anfänglich groß, sodass man wenigstens mal den wenigen Sinter
fotografierte, der sich in seiner vollen furztrockenen Pracht präsentierte.
Während der Ablichtungsarbeiten, entschloss sich Herr Wipplinger,
den unerschlossenen Schacht direkt unterhalb des Einstiegs zu erforschen. Einige
Schrecksekunden später fand er sich zusammen mit Unmengen Geröll etwa 5 Meter tiefer
in einer größeren Halle wieder. Herr Heumann wurde in der Zwischenzeit ein Seil holen
geschickt, um Herrn Wipplinger später wieder aus seiner Isolation befreien zu können.
Während man sich oben in unbequemer Haltung noch mit dem Fotografieren der wenigen
Sintervorkommen abmühte, kam Herr Wipplinger aus dem Staunen gar nicht mehr raus
und versuchte mit Rufen und Schreien die Aufmerksamkeit der Fotografen zu gewinnen.
Denn vor ihm erstreckte sich eine unfassbar unberührte, nass glänzende Sinterwand
in voller Pracht.
Doch im Eifer des Ablichtens bekamen diese erst einmal nichts
davon mit. So gab er sich aus Verzweiflung dem Töten nichtsnutziger Insekten hin.
Nach gefühlten 2 Stunden kehrte auch Herr Heumann an den Austragungsort zurück, bewaffnet
mit Seil und
. Er schaffte es schließlich alle eine Etage tiefer
zu bringen, wobei vor allem Herr Bugelmüller eine wahre Steinlawine auslöste, die
Herrn Wipplingers und Frau Krannichs Gesundheit zeitweise arg bedrohte.
Unten angekommen war der Auftrag klar, viele perfekte Fotos
mussten her. Gesagt getan, mit hohem Körpereinsatz und perfektester Perfektion wurden
die schönsten Seiten der Höhle digital festgehalten. Währenddessen bekrochen die
Herren Wipplinger und Heumann den Rest der Höhle. Nach etwa einer Stunde wurde die
Mission jedoch von Herrn Wipplinger beendet, da die Höhle auf jeden Fall genug Potential
für eine zweite Mission aufweist. Also wurden die Zelte abgebrochen, die Tarnung
wiederhergestellt und nach Hause gefahren.
Fazit: Wir kommen wieder!