Auf dem halben Weg nach Slowenien liegt das Altmühltal. Nach nur etwa 30 Kilomenter weiterer Fahrt über verwinkelte Sträßlein, findet sich das MC in Kehlheim - beliebter Treffpunkt für allerlei Geschmeiß und hin- und wieder auch für schlimme CaveSeekers. Da es unmöglich zu sein scheint, die benötigte Reisezeit nach Kelheim korrekt zu planen, war schon von Anfang an klar, dass der angesetzt Termin um 18:30 nicht wirklich zu halten sein wird. Man tröpfelte ein, tauschte vergnügt Geld gegen Kalorien - und dann, gegen 19:25, tauchte er auf: Herr Härtl.
Einschub: Mancher mag sich fragen, wie man in einem MC 'vergnügt' sein kann. Zurecht. Die Antwort: In Kehlheim wird man doch tatsächlich von Eingeborenen bedient - und deren Dialekt unterscheidet sich doch erheblich von dem, was man sonst so in einem MC - z.b. in Nürnberg - ertragen muss. Alternativ vermag vermutlich auch Alkohol oder andere Drogen zu helfen.
Die Doline war schnell gefunden - am MC grad' aus, dann links, dann rechts, nochmal links, und fertig.
Sofort war Herr Lindner am Zielgestein. Mitgebrachte Technik sollte im Bärenschliff-Verfahren einer unüberwindlichen Engstelle die Unüberwindbarkeit rauben: Jeder reibt mit seinem Ranzen solange an der Engstelle, bis sich eines Tages ein typischer Bärenschliff einstellt. Wird dieses Verfahren nur lange genug angewendet, weitet sich einst der Schluf, und man passt hindurch. Bleibt noch anzumerken, dass Herr Kreil die unüberwindliche Engstelle bereits beim letzten Mal ohne große Schwierigkeiten genommen hatte.
Nach einigen Stunden war es dann soweit: Herr Wolfram war weg. Und gleich wieder da. Schon waren alle anderen auch am Bärenschliff - aber ohne Erfolg. Also weiterreiben.
Gelangweilt begann dann Herr Wipplinger mit dem Ausheben des sich am Boden befindlichen Drecks. Eine eilig eingerichtet Eimerkette wurde verwendet, um die unglaublichen Mengen an Abraum aus dem Loch zu schaffen. Nach ca. 4h war das neue Loch rein optisch genauso groß wie das andere - allerdings ebenso wie dieses - leider noch immer zu eng.
Ein Motivationsschub folgte dem nächsten. Bärenschlifftechnik und konventionelles Graben - gleichzeitig in einem Loch mit einem Volumen von etwa 2qm³. Die Stimmung war bestens. Doch dann:
Ohrenbetäubendes Geschrei dringt von aussen zu den Helden ins Loch vor. Die Russen? Bin Laden? Ganzkörpergänsehaut machte sich breit. Zum Glück war man im Loch, und nicht draussen. Schnell alle möglichen Reaktionen durchgespielt. Ergebniss: Ignorieren.
Da auch nach mehreren Minuten des hartnäckigen Ignorierens noch immer keine Ruhe einkehrte, wurde die Mission abgebrochen, und der finale Durchbruch auf später verschoben, auch wenn Herr Wolfram von einer durchweg uninteressanten Fortsetzung sprach.