Da die Distlergrotte weder eine Schönheit noch technisch spektakulär und (direkt am Wanderweg "blauer Punkt" gelegen) schon gar kein Geheimtip ist, fanden sich nur wenige zum Fotoshooting ein, aber immerhin waren sie - wie sich das für den CaveSeeker gehört - unpünktlich.
Diese unerschrockene Elite - welche keinerlei Rücksicht auf eigene Interessen nahm - rückte vor dem Loch an, um den Hohlraum standesgemäss in Hochglanz zu erfassen. Mit reichlich Sklavenblitzen und allem anderen Material, was sonst noch Licht und Fotos macht, ausgerüstet, wurde der beschwerliche (ca. 50m lange) Aufstieg zum Hohlraum angegangen.
Nachdem selbst korpulentere Teilnehmer die Schlüsselstelle des Eingangsspalts meisterten, hatte der Rest der Grotte nicht mehr viel Herausforderung zu bieten. Selbst mit kosmetischen Tricks stellte sich das richtige "boah"-Erlebnis nicht ein. Nach einstündiger Arbeit konnten ca. 10 aussagekräftigen Fotos angefertigt werden. Parallel wurden Arbeitsbeschaffungsmassnahmen wie z.B. Steine von links nach rechts zu sortieren, unter dem Vorwand, dass es sicher noch ein weitverzweigtes Gangsystem gibt, das bisher nur niemand fand, angeordnet und unterwürfig durchgeführt.
Als dann trat der - trotz Ermangelung an Versinterung - immernoch gutgelaunte Trupp in die Tiefen des Lochs hinab, wo der Höhepunkt wartete: Ein sehr nett anzuschauender, klarer und kleiner See offenbart sich dem Besucher und hat wohl einige Vorgänger so verzaubert, dass sie vor lauter Freude ihre Bierflaschen darin versenken mussten.
Hier wurde dann solange geblitzt bis selbst der unterbelichtetste Aspirant erleuchtet und das Material für den "CaveSeekers Bildband Distlergrotte" vollendet war.
Da niemand der Mitgereisten das durchaus tiefe Gewässer beschwimmen wollte, bleibt das Pfand wohl auf ewig im Feuchtgebiet, da eine Wiederholung der Befahrung nicht als wirklich lohnenswert erachtet wurde. Allerdings beschäftigt sich Gott ohne G im Augenblick mit der Erlangung eines Tauchscheins. Warum wohl?