McFried,
Bad Aibling, Bayern,
30.11.2007, 08:53:39
Zur Auslöschung einiger falscher Vorurteile bzgl. des Salzburger Höhlengesetzes.
Immer wieder hört man von desinformierten Quellen, dass im Salzburger Land in Höhlen nur eingefahren werden darf, wenn man als reiner Touri, und eben nicht mit Schlaatz & Co unterwegs ist. Dies ist falsch: Soweit es um die Normhöhle geht (§4 SHG) kann man auch als Ausländer ohne Bewilligung mit normalem Equipment einfahren. Erst dann ist die Stufe des auf Expeditionen schließenden Equipments erreicht, wenn Seilwinden, Leitern, Bohrmaschinen, Taucherausrüstung, Stromaggregate, etc. mitgeführt werden. Aber selbst in diesem Fall bedürfte es keiner Bewilligung, sondern nur einer Meldung. (§9 II SHG)
Und selbst die besonders geschützten Höhlen (§5 SHG) werden auf Antrag meistens zur Befahrung freigegeben; dauert aber bis zu 2 Monaten. Dies sind übrigens zumeist einfach die verschlossenen.
Bewilligungsanträge und Meldungen sind außerdem bei der Landesregierung selbst und nicht bei irgendwelchen Höhlenvereinen "mit freundlicher Genehmigung" zu stellen.
Also: Offene und nicht besonders gekennzeichnete Höhlen können mit Schlaatz, Seil und Co (auch Neo) ganz normal und ohne Anmeldung befahren werden.
Warum ist dann der Zutritt in den Haupteingang der Schwarzbachquellhöhle nicht in Ordnung ?
McFried, 01.12.2007:
...weil diese eine der besonders geschützten ist (§5 SHG). Da brauchst ne Genehmigung.
Besonders geschützt und mit Strafen bedroht sind DERZEIT im SALZBURGER Land alle Befahrungen von: Berger-Platteneck, Bischofsloch am Preber, Brunneckerh, Eiskogel-Tropfsteinhöhle, Eiskogel, Eduard-Richetr-Eishöhle, Gruberhorn, Eisriesenwelt, Entrische- & Heidnische Kirche, Frauenofen, Gfatterhof, Eiskeller, Kühlloch, Lamprechtsofen, Mönchsbergtropfsteinhöhle, Scheukofen (hinterer Teil), Schlenkendurchgang, Schwarzbach, Tantal, Tricklfall und Winnerfall.
Matthias Mansfeld, 02.12.2007:
Scheukofen betreffend kann ich das präzisieren, daß de facto alle Bereiche, die normale, nichttauchende Fußgänger ohne Abhebern des Siphons erreichen können, auch ohne Bewilligung befahren werden können.
McFried, 03.12.2007:
Alles andere würde beim Scheukofen auch keinen Sinn machen. Da ist bereits alles geplündert was irgendwie abgeschnitten werden kann, und ein Foto zu schießen, ohne irgendwelchen Müll mit auf dem Bild zu haben, ist fast unmöglich. Geschützt wird hier nicht die Höhle vor den Touristen, sondern die Touristen vor der Höhle. Im unteren Bereich ist ein Verschlussgitter (derzeit jedoch aufgebrochen): Dahinter ein für Schlulklassen wohl gefährlicher Abstieg und die Siphons, in denen bekannterweise schon welche umkamen (Vertrocknete Blumen weisen die Stelle). Hab reingeschaut und muss zugeben, dass es so uninteressant aussieht, dass ich auch ohne Verbot hier nicht weiter wäre.
Matthias Mansfeld, 03.12.2007:
Das Gitter ist schon seit ich denken kann, weg. Man müßte die "alten Hasen" mal fragen, ob das überhaupt nenenswert lang vorhanden war.
Bismarkgrottenverschluß - was geht da bei euch? weiß darüber einer genaueres? für immer verschlossen oder nur im Winter? (mal abgesehen davon, dass die Gitter eine Verschandelung dieses Naturdenkmals sind und daher dort nichts zu suchen haben)!
Es sind div. Versionen im Umlauf: * das Forstamt hat die Schnauze voll, dass sich immer mehr Veranstalter die Hosentaschen vollstopfen * die organisierten \"Freunde\" haben Ebbe in der Kasse und füllen sie mit Verschlußbauentgelten auf * die Fledermausschützer wollen, angesichts explodierender Fledermauszahlen trotz weiter steigender Begehungsfrequenz, endlich was gegen den exorbitant steigenden Zählaufwand unternehmen: keine Begehungen ---> weniger Fledermäuse ---> kürzerer Zählaufwand ---> längerer Gasthofbesuch danach ---> und vor allem: wo kämen wir dahin, wenn die bösen Winterbegeher endlich eine offizielle Bestätigung der schon lange gehegten \"Befürchtung\" bestätigt bekämen: Fledermäuse stören sich nicht an einer Winterbefahrung und Kurzbesichtigung! ihrer Schlafplätze, solange sie nicht zur Bestimmung abgenommen oder durch Karbidbeleuchtung gegrillt werden
Auf die nun folgende hitzige Diskussion, bei der bestimmt wieder die uralten, niemals verifizierbaren Argumente ausgepackt werden, freu ich mich schon
Urcaveseeker, 26.11.2007:
Der Grund für den Verschluss ist doch offensichtlich: Die Bismarkgrotte war die *erste* Höhle die die Caveseekers je befahren haben (siehe dazu http://www.caveseekers.com/caves/Bismarckgrotte/1/mission.html)!
Wenn man bedenkt wie sich die Seekers seit dieser Zeit gemausert haben (Fledermauskurse, Unterstützung anderer Vereine bei Grabungsprojekten, Vermessungen, usw.) muss doch klar sein, dass man solch einer Konkurrenz, bei der das Hobby auch noch Spass macht, einfach mal einen Denkzettel verpassen muss - wo kämen wir da hin, wenn es auf einmal im Internet vor lauter guten, selbstironischem, Höhlenseiten nur so wimmelt? Wäre doch unvorstellbar!
Wie dem auch sei, es gibt ja zum Glück den weniger bekannten vierten Zugang zur Bismarkgrotte.
leisetreter, 26.11.2007:
Pssscccchhhttt, sonst wird der auch noch verstopft!
Wipplinger, 30.11.2007:
... wie man von den Alten hört, hat ein Förster die Schnauze voll, und daher kurzerhand entschieden das Loch zu verschließen - ohne vorher das Höhlenforscherestablishment zu informieren. Wie man von den Jungen hört, bedeutet dies, das die Besucherströme sich zukünftig in andere Löcher ergießen werden. Z.B. in die Breitensteiner Bäuerin oder gar die Esperhöhle. Zumindest an dem einen Tag, an den die Verschlußeinrichtung noch Touristendicht ist ...
Matthias Mansfeld, 02.12.2007:
Hmmmm, ein Schwarzbau? Im KGM-Forum heißt es, daß die dortigen Vereine und auch der Landesverband auch nix näheres wissen. Mit anderen Worten, Gemeinde anrufen, in deren Gebiet das liegt (welche ist das?). Die wissen zumindest den Eigentümer (Förster = Staatswald?). Wenn die nix wissen, Zuständigkeitshierarchie hochtelefonieren und artig nachfragen. Ich glaube, ich weck da keinen schlafenden Hunde, oder?
IM Bismarck, 03.12.2007:
Kleiner (geänderter) Bericht über Geschehnisse vom Vortag: Unterer Nordeingang und Südeingang (Korkenzieher) sind vergittert, der 3. Eingang sieht von aussen so aus als ob er noch unverschlossen wäre. Nach einer nur ca. 2 stündigen Waldbegehung wieder am Fahrzeug angelangt, fand sich ein Zettelchen am Scheibenwischer. "Die Höhlenbesucher werden gebeten sich beim Forstamt Sulzbach-Rosenberg zu melden, die KFZ Kennzeichen wurden notiert i.A J.M" D.h. selbst das Abstellen eines Fahrzeuges in der Nähe der Bismarckgrotte wird nicht gern gesehen.
McFried, 03.12.2007:
Als ich anfang Oktober die Höhle ohne Verschluss machen wollte, wurde dies genau hier im Forum mit den Argumenten des Fledermausschutzes verhindert. Nun ist ein Verschluss da, der Fledermausschutz vergessen, und die Leutchen steigen gerade wegen Verbotes ein?! So viel zu Sinn und Unsinn.
Matthias Mansfeld, 03.12.2007:
Es ist meines Erachtens Unfug, _jetzt_ am Verschluß vorbei irgendwelche Befahrungen zu machen, das bietet eine Steilvorlage, diese Maßnahme genau mit Fledermausschutz zu begründen, und sei es nur vorgeschoben.
Matthias Mansfeld, 03.12.2007:
... was den Zettel am Scheibenwischer betrifft, bin ich mir nicht sicher, ob das ein Fake ist, ein Forstamt Sulzbach-Rosenberg gibt es seit der Forstreform nicht mehr. Soweit die halbgute Nachricht (Leute, laßt die Fledermäuse da in Ruhe, sonst darf da nie mehr wer rein)
Schlechte Nachricht: Forstbetrieb Schnaittenbach ist zuständig, und die haben auf Drängen der Naturschutzbehörden wegen Fledermäusen und wegen Vandalismus zugemacht, es soll 1.Nov..- bis 1. Mai ganz zu sein, ansonsten nur geführte Besichtigungen; kein Verschluß mit pragmatischer Zugangsregelung wie Todtsburger Höhle und Schacht, erst recht keine reguläre Öffnung im Sommer wie z.B. Alfelder Windloch.
Walter, 11.12.2007:
Bei dieser Maßnahme an der Bismarckgrotte handelt es sich um einen normalen Winterverschluss. Außerhalb dieser Zeit ist die Höhle für jeden zugänglich. Nur Befahrungen die kommerziellen Zwecken dienen,müsen angemeldet werden.
Matthias Mansfeld, 21.12.2007:
Dazu muß man aber sagen, daß ganz ursprünglich von dem betreffenden Forstbetrieb tatsächlich Totalverschluß mit Zugang nur für auserlesene autorisierte Führungen angedacht war (hab's telefonisch), und daß erst u.a. dank Intervention vom Landesverband auf höherer Behördenebene (wo man gar nichts davon gewußt hat) das ganze in einen "normalen" Winterverschluß umgeplant wurde.
Wer den getriebenen Aufwand kennt, der wird eher dazu tendieren uns dem Lager der Hauptsache-nicht-ins-Loch-Müsser zuzuordnen. Der Wahnsinn kennt keine Grenzen.
Wer gestern, Sa 24.11.07, in den Höhlen des Laubensteines unterwegs war, darf sich getrost an den Fledermausohren gezogen fühlen. Hab ich es wohl noch geschafft den lieben McFried von einer Tour abzuhalten, damit die Tierchen Winterschlaf halten können, scheint die Botschaft bei anderen verhallt. Zumindest haben um 21 Uhr besorgte Eltern für eine Alarmierung der Höhlenrettung Südbayern gesorgt und einiges in Bewegung gesetzt. Ich hoffe für die Fledermäuse, dass sich kein Leser dieser Seiten hierfür verantwortlich zeichnet.
Verantwortliches Handeln ist auch ein Beitrag dazu, dass Höhlen offen bleiben.
Nikolaus, 25.11.2007:
ist das ein Zufall dass die Höhlenrettung genau an dem Tag ausrücken muss als jemand hier schon aktenkundiges da hinwollte?
mcfried, 28.11.2007:
Also "der liebe mcfried" wars nicht. Der war nämlich wieder einmal in der Spielberg . Und auf eine Fledermausdiskussion in dieser lasse ich mich nicht ein.
Aber ganz im Ernst: Die Laubensteinhöhlen werden wohl jedes Wochenende von unzähligen Touristen begangen. In den Touristeninformationsbüros liegen kostenfrei und offen Zugangsinfos zu Schlüsseloch und Spielberg aus. Der Münchner Hochschulsport veranstaltet Exkursionen und ein ansässiger Event-Marketing Fuzi schleift da den ganzen Winter große Gruppen rein. Den habe ich nämlich auch schon getroffen. Außerdem: Eltern informieren Rettung? Klingt das nach Caveseekern?
mcfried, 28.11.2007:
Also "der liebe mcfried" wars nicht. Der war nämlich wieder einmal in der Spielberg. Und auf eine Fledermausdiskussion in dieser lasse ich mich nicht ein.
Aber ganz im Ernst: Die Laubensteinhöhlen werden wohl jedes Wochenende von unzähligen Touristen begangen. In den Touristeninformationsbüros liegen kostenfrei und offen Zugangsinfos zu Schlüsseloch und Spielberg aus. Der Münchner Hochschulsport veranstaltet Exkursionen und ein ansässiger Event-Marketing Fuzi schleift da den ganzen Winter große Gruppen rein. Den habe ich nämlich auch schon getroffen. Außerdem: Eltern informieren Rettung? Klingt das nach Caveseekern
Vater Pjotr,
Pensa, Russland,
17.11.2007, 13:47:32
Selbstmord-Sekte verschanzt sich in Erdloch. Aus Angst vor dem drohenden Weltuntergang haben sich 29 russische Sektenmitglieder mit ihren Kindern in einer Höhle versteckt. www.spiegel.de/panorama/0,1518,517882,00.html Ist das auch der Weg der CaveSeekers? Seid ihr etwa eine Sekte und sucht nach einem neuen Domizil, um dem Zugriff des Staates zu entgehen?
Hochverehrter heiliger Vater Pjotr, die Caveseekers haben grundsätzlich keine Angst, sondern nur Schiss oder Müllern halt recht gerne. Jedoch nicht vor nicht vor dem Weltuntergang. Kinder haben sie in der Regel auch keine, da diese meist beim Beschlufen von für Erwachsene unpassierbaren Engstellen verloren gehen. Wenn Du aber eine Sekte aufmachen willst, oder Dich einer bestehenden anschliessen willst, würde ich Dir http://www.religio.de/ empfehlen. Da bekommst du einen Überblick und hast bei einer Neugründung dann im Anschluss auch kein Copyrightproblem. Noch eine kleine Anregung zum Schluss: Gründe doch die Sekte "Freunde des Petzl Stop" - unsere Rentenkassen (und Herr Blaha) werden es Dir danken.
Eiswolfi, 17.11.2007:
Muß schon sagen, Väterchen Pjotr macht einen sinnvollen Vorschlag zur Nutzung der Rostnagelbefestigung. Eventuell rutschen die Fledermäuse für uns zusammen?
Wipplinger, 18.11.2007:
Auch wenns langweilig wird: Einen Prediger haben wir schon! Vielleicht geleitet er uns ins Licht?
Eiswolfi, 18.11.2007:
Stimmt und er war gestern an der Uni auf Fortbildung.
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