Auf einer unbedeutenden Seite im Netz findet sich der Spruch
„Höhlen für alle“. Da die Masse nach immer neuen Löchern lechzt, war die Mission
klar: Akquise neuer Höhlen, um die Kundschaft noch weiter aufzuklären. Man nimmt
den Bildungsauftrag ernst. Insbesondere am Mottwoch Abend.
So schleppten sich sechs müde Gestalten von deren jeweiliger Arbeitsstätte in die Hersbrucker Schweiz. Der Weg zum Loch war sehr schnell gefunden, sodass man sich pünktlich vor Sonnenuntergang am Waldesrand - gleich neben dem Golfplatz - einfand.
Der letzte einsame Golfspieler ritt gerade auf seinem Caddy
Richtung Heimat, als die CaveSeekers ausströmten, um den bewaldeten Hang nach dem
begehrten Loch abzusuchen. Bald fand Spürnase Schmolin ein verdächtiges Loch, das
sich – wie sollte es auch anders sein – relativ nah am Wegesrand befand. Der fachmännische
Blick des CaveSeekers entlarvte dies recht schnell als mutmaßlichen Fuchsbau und
so wurden alle Missionsteilnehmer erneut zum Suchen ausgeschickt. Nur einer verharrte
vorm Loch, und behielt es genau im Auge. Flucht unmöglich.
Nachdem das Tageslicht im Wald schneller schwindet als man gemeinhin denkt, stolperte man irgendwann nur noch wahllos und blind durch das Halbdunkel. Kurzerhand wurde beschlossen das zu nehmen was eben übrig blieb – der mutmaßliche Fuchsbau.
Schnell wurden die Einsatzfahrzeuge zum Loch gekarrt und
man versuchte sich zum Einschlazen zu motivieren. Die Unentschlossenheit, seinen
von Unzulänglichkeiten geplagten Körper zu solch einer unchristlichen Zeit noch in
den Höhlenschutzanzug zu zwängen, war groß. Während zwei besonders engagierte Kameraden
sofort bereitwillig die Erstbeschlufung des Lochs übernahmen, harrte der Rest der
Gruppe der Dinge. Man vertrieb sich erst einmal die Zeit mit Betätigung der Golfball-Waschanlage,
Muskelcheckung und wilden Kampfeinlagen. Wiederum andere mussten beim Versuch so
zu tun als würden sie sich ebenfalls einschlazen feststellen, dass der Bestäuber
an Inkontinenz litt. Weniger Bestäuber als Bepisser.
Nach ca. 10 Minuten, kam man auf die Idee nach den beiden Erstbeschlufern
zu schauen. Diese waren bereits in den Tiefen des Fuchsbaus verschwunden. Die Enttäuschung
war groß, als man feststellte, dass man sich heute nicht weiter mit Lethargie über
den Tag retten würde können: Das Loch schien größer als ein Fuchsbau. Schnell kroch
einer nach der anderen ins Loch, um sich dann gleich in alle Himmelsrichtungen zu
verteilen. Die Fotoausrüstung war schnell gezückt, während der Rest alle Schlufe
begutachtete. Nach einer ausgiebigen Session und dem Versuch einen beleibten Kameraden
ohne Schmerzen durch ein kleines Loch zu lotsen, machte man sich wieder auf den Heimweg.
Aber nicht ohne noch einige Minuten einen Fallmolch beobachtet zu haben. Seltenes
Tier. Und so doof.