Unser geplanter Ausflug nach Hamberg fiel, wie so oft, aufgrund beständiger Unlust aller angeschriebenen Kameraden, aus. Soweit nichts besonderes. Ausser vielleicht, dass in Zukunft einfach keine Mails mehr versendet werden. Selber Schuld.
Jedoch trumpfte Herr Fitzner - wie ebenfalls schon so oft - mit "seiner" Warm/Kalt-Höhle in Mühlbach auf. 2h nach Ansage, traf man aus allen Himmelsrichtungen (Regensburg, Nürnberg, Ingolstadt) am Austragungsort ein, der just um 16:00 Uhr an christlicher zu explodieren schien. Leider hilft kein Ausrüstungsgegenstand eines Höhlengängers gegen den Lärm von unablässig läutenden Kirchenglocken und extrem falsch singenden Jungchristen.
Von Herrn Fitzner zunächst in die Irre geführt, konnte der Eingang zum Hohlraum dann doch noch gefunden werden. Es beleibt festzuhalten, dass der Bergsteiger, wenn er erst einmal Fahrt aufgenommen hat, oft am Ziel vorbei schreitet...
Apropos Bergsteiger:
Nachfogend die ersten Eindrücke, welche - im wahrsten Sinne des Wortes - mittlerweile
blau sind.
Hallo Nobby, weißt du, was eine kleinräumige Höhle ist? Seit gestern weiß ich es. Einfach pervers. Übelster Versturz, gesichert durch U-Profile. Die können nur 60 Kilo-Mutanten mit 160 cm Körpergröße angebracht haben. Wie gesagt, viele Passagen hart an der Grenze in unablässiger Folge. Am besten den Kopf ausschalten und ganz flach atmen.
Dafür gab´s alte Flaschen, Schaufeln, Vermessungszüge und Karbidreste zu bewundern. Ok auch eine Fledermaus,Tropfsteine, Versinterungen, aber die hat man ja eh immer...
Die Füße vor mir verschwinden langsam im Dunkel "Da vorn geht´s weiter", hallt es irgendwo weit vorn aus dem Nichts. Meine Reaktion: "Hoffentlich bleibt der Arsch bald stecken!" - aber natürlich ganz leise. Und ich mache mich auf den Weg. Und immer flach atmen. Zwischen Panikattacken und Leck-mich-am-Arsch Feeling hin und herschwankend.
Da gibt es ja diese Geschichte aus einer Sandhöhle in Amerika. Die arme Sau war über mehrere Tage bis zu Hals in einem Schluf verschüttet. Die Helfer hatten nicht genügend Platz , um ihn freizugraben. Als dann auch noch der Zugang verstürzte konnte er nach weiteren Tagen durch einen Rettungstunnel nur noch tot geborgen werden. Aber egal.
Es gab aber auch zwei Hallen in denen man aufrecht stehen konnte. Nach der Brotzeit vor dem letzten Platz, wo man noch zu dritt sitzen konnte, wurden aus der vermuteten halben Stunde für den Rückweg deren eineinhalb. Der Schleifsack erwies sich bergan durch die Versturzzone als warer Verschlusskorken, besonders wenn Hr. Wipplinger immer irgendwelche "Abkürzungen" für den Schleifsack fand, die sich dann als echte Glücksgriffe erwiesen.
Ich muß die Truppe um die Mühlbachquellhöhle bewundern, die in dieser Höhle über mehrer Jahre hinweg den Durchbruch in die vermutete und jetzt gefunden Höhle gesucht hat.
Warum tut man sich das an, sag an was ist der Grund: Masochismus?
Auf jeden Fall bleibt festzuhalten, dass auch dieser Hohlraum adoptiert wurde, und bald wieder bekrochen werden MUSS. Fazit: Voller Erfolg.de!