9:00 Uhr. Die Sonne scheint im Wald. Die Protagonisten
erwachen und erfreuen sich bester Gesundheit. Etwas verquollen wird nahezu sofort
mit dem vollständigen Abbruch des Feldlagers begonnen.
10:50 Uhr. Man überschreitet die EU-Außengrenze nach Kroatien. An dieser Stelle soll kurz erläutert werden, dass der Kroate den Namen seines Landes doch tatsächlich mit HR abkürzt. Bestürzend.
11:10 Uhr. Nach nur wenigen Minuten Fahrt über bestens ausgebaute Straßen wird der Caddy am Straßenrand neben einigen Fahrzeugen - deren Verfallsdatum in Deutschland bereits vor Ende des zweiten Weltkrieges abgelaufen wäre - abgestellt.
Nach einer kurzen Überprüfung des Lochzustiegs
in Zivilkleidung, einem kurzen Konflikt mit kleinen Hunden aus der Nachbarschaft
und ein wenig Schafscheiße am Schuh, werden beinahe umgehend die Kasperkostüme angelegt.
Noel-Held Wipplinger springt in die Doline und von dort aus direkt ins Loch. Etliche Minuten später, als ein Seil eingebaut ist und Fe4 sich die drei Meter abgeseilt hat, geht es direkt und ohne jede Motivation weiter ins Loch.
Ein nicht enden wollender Schuttberg bewegt
die Gewaltaktionisten dazu, auf der gesamten Strecke permanente Unmutsäußerungen
abzusondern: Soweit das Auge reicht - alles tot. Sollte der Kroate
etwa so sein wie seine Löcher: hohl, kahl und verschlammt? (Anlehnung an den Franken
, der ebenso ist wie seine Löcher: engstirnig, von kümmerlichem Wuchs, wenig versintert,
dafür aber verkalkt und ungewaschen).
Dann, auf halber Höhe zum tiefsten Punkt, doch
noch ein paar Sinterformationen, die sofort belächelt und fotografiert werden. Weiter
den Schuttberg hinunter. Ganz unten biegt die Kameradschaft, geködert durch ein wenig
Sinter, zunächst links ab, kreiert ein paar Bildnisse und wendet sich dann etwas
unbefriedigt der tiefsten Stelle des Lochs zu: eine kleine "Doline", die an ihrem
Rand "überklettert" werden will.
Die folgende Steigung lässt sich zunächst einfach
erklettern, am Ende liegt aber eine glatte Platte schräg im Hang - mit der Option
zum Absturz in die Doline. Das Wimmern aus Richtung Fe4 wird großzügig überhört -
man schreitet ungerührt voran. Solchermaßen im Stich gelassen, siegt die Faulheit
des Herrn Seeleitner über die Angst und siehe da: Es geht auch ohne Seil - zwar ein
wenig ungelenk, aber immerhin ohne einzunässen.
Das hier vorgefundene Kastenprofil wird kurz
begutachtet und fotografiert. Genauso wie das Ende des Lochs, welches von einem riesigen
Sinterpropfen gebildet wird, der den ganzen Gang bis zu Decke vollständig ausfüllt.
Nachdem sichergestellt war, dass 16 der angefertigten Bilder dem strengen Blick des Herrn Wipplingers standhalten würden, wagt man das sogar das Unfassbare: eine Langzeitbelichtung. Das Ergebnis war erwartungsgemäß katastrophal bzw. noch schlimmer, die Sinnhaftigkeit einer solchen Technik wird laut in Frage gestellt und so entfernt man sich selbst schleunigst aus dem Loch. Aber nicht ohne eine weitere Seeleitner-Show am 3 Meter Einstiegsschacht: Hier wird eine am Höhlenboden vorgefundene Metallleiter angelegt. Die Herren Wolfram und Wipplinger sind mit ihrer Hilfe und ohne Fallgurt in der Lage, die 3 Meter in jeweils 20 Sekunden zu überwinden. Dennoch dauert es 5 Minuten bis man zu dritt am Dolinenrand die sofortige Weiterreise zum nächsten Loch einleiten kann.