Man traf sich an einem wunderschönen Tag, bei herrlichem Wetter - wie soll es anders
sein - am Freibad zu . Alle waren zunächst relativ pünktlich
und stellenweise sogar motiviert. Aufgrund der geologischen Lage des schönen Örtchens
entbrannten jedoch nach kürzester Zeit heftigste Diskussionen,
wie man den Tag am besten gestalten sollte.
Zwei minderschwere Schussverletzungen später: Eine Vormission hatte einst die Koordinaten eines uns noch unbekannten Schachtes ergeben, der zufällig in der Nähe lag. Dieser wurde zum Austragungsort erkoren.
So stand man alsbald vor einem kleinen Loch im Wald und versuchte
sich zu vergegenwärtigen, dass die Körpermasse einiger angereister Kameraden wahrscheinlich
nicht im optimalen Verhältniss zur größe des Eingangslochs stand. Nichts desto trotz
versuchte sich Herr Andrich als Erster und forderte sofort ein Seil an, weil der
Schacht nach der Schlüsselengstelle, direkt am Einstieg, aufzugehen schien. Nach
Aktivierung seines Verstandes - offenbar war noch 'Rest-Brennstoff' im Blut - jedoch,
beschloss Herr Andrich anderen Kameraden den Vortritt zu lassen. Einsatzsignal für
Herrn Kreil: Komplett eingeschlazt, mit Gurtzeug, Abseilachter und Aufstiegsgerödel.
Der Leser schlüpft nun in die Haut des Helden:
"Schlüsselengstelle - eng, sogar scheiß eng. Beine und Hüfte
hängen frei, ein Arm nach oben, den anderen nach unten – klemmt im Schulterbereich.
Mist, also anders. Beide Arme nach oben – besser. Ich rutsche weiter. Habe jetzt
aber keine Hand am Achter – schlecht. Also mit dem linken Fuss das Schlappseil unter
mir an die Wand drücken – es klappt – ich blockiere. Noch ein kleines Stück und durch.
Ok, ich bin drinnen. Ich kombiniere: Einstieg alleine, extrem kniffelig, Ausstieg
alleine, wahrscheinlich unmöglich. Gottsei dank befinden sich direkt über mir sieben
treue Caveseeker, auf die immer verlass ist - schließlich heißt es Keiner
wird zurückgelassen... “
Jetzt versuchte einer nach dem anderen zu Herrn Kreil vorzustoßen, während dieser unten anständig fotografierte.
Nach kurzer Zeit stand fest: Niemand - bedingt durch zu „hohen“ Bodymassindex bzw. die Unfähigkeit den eigenen Verstand auszublenden, würde in der Lage sein die Schlüsselengstelle zu nehmen. Abbruch.
Herr Kreil sah sich nicht in der Lage, aus eigenen Kräften die
Engstelle zu meistern und verlangte deshalb nach dem legendären CaveSeekers-Spezial-Brett.
Nach minutenlangen hängen im Seil kurz unter der Engstelle stand schnell fest, dass
selbst dass ausgeklügelste Aufstiegsgerät nichts nutzt, wenn man nicht mit der Verwendung
vertraut ist. Also zurückgreifen auf alt bewährtes: Alle Kameraden gemeinsam an einem
Strang ziehen lassen und selbst nur ausatmen. Nach einigen hin- und herdrücken, schieben
und vor allem ziehen, konnten oben angekommen - dem CaveSeekers V-Kameraden-Zuges
sei Dank - lustige Bilder vom Hohlraum in Augenschein genommen werden.