Missionsbeschreibung -

Špirnica

ÖFFENTLICH
Höhle: Link zur Hohlraum-Hauptseite Špirnica
Mission: 497 - Klein von Wuchs und schwach im Geiste
Datum: [Sonntag]
Zeitrahmen: 11:15-22:35 [16:26-22:17]
Nettozeit: 5:51 Stunden
Prozentsatz: 80%
Mobil: Allerlei
Mannschaft: Jürgen WipplingerOliver WolframFlorian SeeleitnerUlrich HenschkerThomas Warnick
Besprechung:

Es weht ein wahrhaft apokalyptischer Wind.

Špirnica - Der CaveSeeker grüsst sich freundlich am Loch mit einer international akzeptierten Geste, die gegenseitige Hochachtung ausdrückt.

Definition "Apokalyptischer Wind": Der Laie stelle sich den Wind vor, der seinerzeit in Stalingrad geweht und schon damals zu nicht unerheblichen Schwierigkeiten geführt hat. Allerdings in etwa 40 Grad weniger kalt - aber mit 5 °C und der bemerkenswerten Stärke noch immer unerträglich.

Zur Bekämpfung des eigenen übervorzeitigen Ablebens werden hastig Plastiktüten über die Köpfe gezogen - jedoch ohne nennenswerten Erfolg. Die Kälte zerrt an den langen Nasen und dicken Bäuchen. Das Einschlazen im Windschatten des Lieferwagens kann aufgrund der Körperfülle nur serialisiert durchgeführt werden, trotzdem wird gemeinsam losmarschiert.

Špirnica - Das Loch.

Stocksteif trifft man nach mehreren hundert Metern Anmarsch über slowenische Steppe am Loch ein. Hier wird das erste 20 Meter Seil locker um einen verdorrten Baum gelegt, und Herr Wipplinger seilt kurz ab, um zu klären, ob ein Seil überhaupt von Nöten sei. Die Kameraden kauern am Loch und versuchen die Stimme des Verschwundenen auszumachen.

Špirnica - Haupthalle vom zweiten Geröllfeld aus betrachtet.Der Wind tobt und kreischt, aber dann ertönt ein leises - we nn auch ein nicht weniger ge kreischtes - "Abseilen! Sofort!" aus dem Loch. Jeder will der nächs te sein, der Wind kühlt die Kameraden unbarmherzig aus. Deshalb versucht der mit erheblichen Massen Biopren ausgestattete Herr Warnick alles menschenmögliche, um sofort ins Loch zu gelangen - muss aber feststellen, dass er mit ca. kg - einfach nicht schwer genug ist, um mit seinem Abseilgerät die extra schlimmen 6 Meter abseilen zu können.

ŠpirnicaIm Loch - nun bereits mit einem Mann weniger - wird zügig festgestellt, dass man Opfer einer weiteren Fehlinformation geworden war - aber erst nachdem man Vorteil aus einer ungewöhnlichen Fügung gezogen hat: Herr Wolfram beschlich Angst. Nur deshalb wird nicht einfach am Schuttkegel hinabgesurft - wie sonst üblich - sondern das gute lange Seil eingebaut. Rückblickend ist klar, dass der CaveSeeker mit einem unfehlbaren Instinkt für Hohlräume ausgestattet ist.

30 Meter über Geröll nach unten. Dann tanzt Herr Wipplinger leichtfüßig mit schweißnasser hoher Stirn weiter, erkennt einen widrigen Abgrund - in welchem das Geröllfeld sein abruptes Ende nimmt - und baut das Seil ungelenk am Abgrund entlang zu einer Gruppe sicher wirkender Tropfsteine auf der anderen Seite des Geröllfelds ein. Ca. eine Tonne Felsen verschwindet währenddessen geschäuschvoll irgendwo im Loch. Die Kommunikation mit den Restkameraden erweist sich über die lange Strecke als beinahe schwierig Abstimmung aber ist hier besonders wichtig, da sonst kühlschrankgroße Brocken auf den sich dem Erdmittelpunkt näheren CaveSeeker prallen können.

Špirnica - Schädel. Mit Knochen.

Der gähnende Rest der Mannschaft kommt zögernd und betont langsam nach. Ein weiteres Seil wird eingebaut, Indiana Wolfram und Jones Wipplinger seilen unsicher wie selten vom Tropfsteinbalkon ein paar weitere Meter ab. Am Ende des Seils angekommen analy siert Herr Wipplinger messerscharf: "Wenn wir noch mehr Seil hätten, würde das hier zum Ableben von zumindest einigen von uns führen. Dummerweise ist aber kein Seil mehr da."

Kurzer Applaus brandet wegen dieser Ansage durchs Loch. Man freut sich. Herr Wolfram zieht sich zurück, schließt sich Herrn Warnick an und genießt - herrlich zweideutig - den Sturm.

ŠpirnicaAufgrund der aussichtslosen Situation wird die Weisung erlassen, beim Rückzug hinter jedem Tropfstein und in jedem Spalt nach Ablichtbarem zu suchen. Und so geschieht es. Sehr langsam und von Angst quasi gelähmt, wird sich zurückgezogen und die abenteuerlichsten Ausreden erdacht, das eingebaute Seil nicht wieder auf dem selben Weg wie beim Einbau ausbauen zu müssen.

Špirnica - Hodensacksinter. Bestens erhalten.Darum wird überraschenderweise die eine oder andere alternative Route gefunden. Mit durchschlagendem Erfolg: Ein nicht ganz so kleines Sinterbecken wird gefunden, an dessen Rändern völlig unbekannte Sinterformen warten. Leider ist dieses Sinterbecken von massiven Tropfsteinsäulen eng umstanden, die es nicht einmal ermöglichen, eine Hand hindurchzustecken. Lediglich ein Spalt erlaubt es Herrn Wipplinger, unter schlimmen Verrenkungen, den Fotoapparat und einen Blitz hineinzumanövrieren. Herr Seeleitner versucht unterdessen, zwischen den "Gitterstäben" hindurchzublitzen. Zeitweise ergeben sich schlimme Verschlingungen zwischen schwitzenden Männern, die in ihrer homoerotischen Art ebenfalls ablichtenswert gewesen wären.

Weiter oben erregt der aufgefundene Sub-Mensch-Schädel das Interesse der Fotografen. Wie in den Weiten des Internetzes zu lesen ist, ist dieser Schädel allerdings schon anderen Kasperaden untergekommen.

Špirnica - Hier hatta schöne Kristalle am Schaft.

Herr Seeleitner bietet sich fast schon freiwillig an, die abgekürzte Strecke in der Schutthalde wieder hinabzusteigen und die Seile und Bandschlingen auszubauen. Die Ausfahrt erfolgt unüblich schnell in die Dunkelheit hinauf, Schweiß kann sich aufgrund der geringen Distanz und des Winds leider kaum bilden. Gestunken wird trotzdem.

Zusammengefasst: Hier sollte man eigentlich nochmal versuchen den Boden zu erreichen. Allerdings überlässt der Studierte dies lieber dem irgendeines wichtigen aus Franken.

Hinweis zum Missionstitel: Bei der Rückfahrt nach Deutschland stand man lange im Stau. Und bei dieser Gelegenheit konnte ein kleiner beobachtet werden, welcher - viel zu klein - in seinem viel zu grossen deutschen KFZ versuchte lässig über das Lenkrad zu schauen. Was ihm aber sichtlich schwer fiel. Stichwort: Psychosozialer Minderwuchs.

Erzeuger: Autor: Jürgen WipplingerAutor: Florian SeeleitnerBilder: Jürgen WipplingerBildassistenz: Florian SeeleitnerBildassistenz: Ulrich HenschkerAnfahrt: Ulrich HenschkerAnfahrt: Thomas Warnick 27.06.2015 - 19:42:21
Speläotheme: Stalaktit [ ]
kaskadierte Tropfsteinkerze [ ]
Sinterfahne [ ]
Kristalstalaktit [ ]
Hodensacksinter [ ]
Kristall [ ]
Sinterkruste [ ]
Schacht [ ]
Sinterröhrchen [ ]
Lebensformen: Mensch [ ]
Bilder: ŠpirnicaŠpirnica - Oberes Geröllfeld.ŠpirnicaŠpirnicaŠpirnicaŠpirnica - Krüppel direkt am Špirnica - Haupthalle vom zweiten Geröllfeld aus betrachtet.Špirnica - Hier hatta schöne Kristalle am Schaft.Špirnica - Unter schwierigesten Umständen entstandenes Bild.ŠpirnicaŠpirnicaŠpirnicaŠpirnica - Hodensacksinter. Bestens erhalten.Špirnica - Schädel. Mit Knochen.ŠpirnicaŠpirnica - Die zweite Abbruchkante am zweiten Geröllfeld.