Ein nicht enden wollender Strom beschissener Bilder der guten Schönsteinhöhle wabert durchs Netz - "Generation Facebook" ist damit zufrieden. Nicht aber der CaveSeeker.
An dieser Stelle müsste eigentlich eine kurze Abhandlung zum Thema "Die ganz Alten und ihr Weg ins Grab mit den CaveSeekers über die Geocacher bis zur völlig hirnfreien Facebook-Jugend" stehen. Der Autor ist aber zu faul.
Soviel zur Einleitung. Es wurde bereits im letzten Jahr beschlossen, das Loch endgültig abzulichten. Primärziel der Mission war es also, die nicht schon in Phase A abgelichteten Teile der Schönsteinhöhle so im Netz zu verewigen wie es bei uns Brauch ist. Ein bisschen geschönt - aber durchgehend phantastisch.
Das durchaus nicht sehr ambitionierte Ziel wurde mit - wie immer - grandiosen Bildern vom Interieur des Zielhohlraumes erreicht. Doch zunächst kam Warnick.
Um die Langeweile nicht zu schlimm werden zu lassen - schließlich gibts im Loch nichts zu schlufen oder abzuseilen - beschwerte man sich kurzerhand mit zwei durchaus motivierten aber doch eher ungelenken Neueinsteigern. Beide dick - und einer davon auch noch doof. Ein Mann quasi "Dick und Doof" in Tateinheit. Aber egal. Mit sowas geht man in leicht anderen Ausprägungen ja nun schon seit Jahren erfolgreich um.
Nach anfänglichen Versuchen der beiden, sich nicht dem Diktat und den hohen Qualitätsansprüchen des Herrn Wipplingers zu unterwerfen - manifestiert durch mutwilliges vergessen von mühsam geladenen Akkus oder absichtlich untalentiert gehaltenen Blitzen - wurden die Neulinge aber schließlich doch gefügig gebrüllt und brachten sich schließlich mit Leib und Seele ein, um die gebellten Befehle in die Tat umzusetzen. "Alles fürs Bild. Alles fürs Loch. Alles aus Angst vor dem Wipplinger."
Für den Neuling ist die Schönsteinhöhle durchaus beeindruckend - was der CaveSeeker allerdings nur noch in des Neulings Gesicht erkennen kann. Eigentlich klar, denn das Loch ist beinahe das Beste, was Franken zu bieten hat. Natürlich nach der guten Rostnagel - und die ist in der Oberpfalz und noch dazu unüberwindbar mit mehreren Stahltüren gesichert.
Wichtigster Teil der Schönsteinhöhle ist zweifelsfrei die gute Sintervagina. Leider ist diese nur für denjenigen erreichbar, der bereit ist sich zu bücken. An dieser Stelle bevorzugte es die Mehrheit der anwesenden Helden, lieber vor der Bückstelle zu warten. Nicht so die gut gekleideten Herren Wolfram, Wipplinger und Distler. Aber trotz des mehrere Minuten langen Einsatzes aller Hilfsmittel schlugen alle Versuche fehl, die ausgestrahlte Erotik adequat zu digitalisieren.
Im Anschluß ließ es sich Herr Distler nicht ausreden, bis zum Höhlenbuch vorzudringen, um darin von echtem Wahnsinn zu lesen. Aber was ist echter Wahnsinn im Höhlenbuch im Vergleich zu der Krankheit, die Menschen veranlasst, KOT in das letzte intakte Sinterbecken der Schönsteinhöhle zu befördern. Glücklicherweise konnte das Sinterbecken bereits in Phase A final abgelichtet werden.
Dann leistete der CaveSeeker einen Beitrag zur aktiven Schönsteinhöhlenverschmutzung: Herr Wipplinger versuchte - ungelenk und wie eine siebenjährige - zwei Gummihandschuhe über einen Schlund zu werfen. Leider verfehlten diese ihr Ziel um (immerhin nur) wenige Meter - und vielen in die Tiefe. Es herrschte Panik im Hohlraum. Soll sich jemand hinterherwerfen und dann auf Rettung warten? Soll Herr Härtl angerufen werden? Die Bergwacht? Oder gar der Messias - wir haben seine Nummer - persönlich?
Nach 30 minütiger Diskussion stand fest: Fällt demnächst mal einer auf dem Weg zum Höhlenbuch in das Loch, freut er sich sicher über frische Gummihandschuhe. Eine Mission "Phase B/2" wird demnächst zur Bergung der Handschuhe einberufen werden.
Der Rückweg war geprägt durch Heimreisestress - verbreitet von Herrn Warnick. Satzfragmente wie "8 Stunden Grillen", "vor 3 Stunden bereits zuhause sein sollen", "der Nachbar hat die Schlüssel", "leck mich am Arsch", "wär' ich doch besser mit meinem Opel gefahren" drangen an die Ohren der Kameradschaft - und wurden mit einem extralangen Ausflug zum Burga King Forcheim quittiert. Schön!
Nachtrag: Die Gummihandschuhe wurden zwischenzeitlich von einer Gruppe von frischen Nichtrauchern geborgen. Leider fielen nach Beendigung der schwierigen Bergung zwei andere Gummihandschuhe zusammen mit einer Dose Cola ins Loch - sodass wir weiterhin in der Pflicht sind.