Als optischer Höhepunkt der gesamten Slowenien-Aktion
stand zuletzt die Nikkilauda-Höhle auf dem Programm. Da sie ebenfalls nur eine Steinwurfweite
vom Basislager entfernt liegt, schafften es auch die Franken ohne erkennbare Probleme
zum Loch. Ein frisch umgeknickter Baum bot einen optimalen Punkt um das Seil zu befestigen
und Herr Wolfram zwängte sich sogleich in den engen Einstieg. Während der Wartezeit
lernte Herr Seeleitner relativ schnell die bittere Lektion, dass man Herrn Wipplinger
besser nicht um Aufmunterung bitten sollte, falls einem vor dem ungewissen Abstieg
etwas die Muffe geht.
Da die Funkgeräte sinnvollerweise im
Auto gelassen wurden, musste aus vollem Hals ins Loch gebrüllt werden, um mit Herrn
Wolfram zu kommunizieren. So fiel Herrn Wipplinger zu etwas ungünstiger Zeit ein,
dass man noch eine Umsteigstelle hätte einbauen können, aber Herr Wolfram war bereits
zu weit abgeseilt und überlegte nun wieder aufzusteigen. Dem leiser werdenen Gefluche
nach zu urteilen verzichtete er jedoch auf diesen unnötigen Luxus.
Nach einigen weiteren Minuten kam fast unhörbar
"Seil frei" aus dem Inneren der Erde und nun war Herr Seeleitner an der Reihe. Mit
den Worten "ich hab Schiss" verschwand er jedoch relativ zügig im Loch und ward alsbald
nicht mehr gesehen. Innerhalb kürzester Zeit war auch Herr Wipplinger unten angekommen
und klagte ab diesem Zeitpunkt über einen tauben Mittelfinger - angeblich vom Stop-drücken.
Ohne sich groß umzusehen erkletterte Herr
Wipplinger die mittig liegende Halde und eilte zielstrebig dem von der letzten Mission
unbefahrenen Teil zu. Diesmal klappte es erstaunlicherweise auch mit dem Achterknoten
und man seilte sich ins Neuland ab. Eine äußerst diffizile Angelegenheit, denn es
hatte den Anschein, dass hier noch niemand seine lehmige Schuhe an die Wand gesetzt
hatte - alles voll glitzerndem und funkelndem Sinter. Herr Wolfram und Herr Seeleitner
folgten ihren Fähigkeiten entsprechend vorsichtig und unten angekommen wurde endlich
das digitale Equipment ausgepackt und losfotografiert.
Im Rausch des Neuland machens ohne jeden
Aufwand, konnte leider keine weitere Fortsetzung gefunden werden, so kletterte man
nach getaner Arbeit aus dem äußerst eindrucksvollen Kämmerchen wieder nach oben und
begann mit den Großraumaufnahmen.
Auf dem Boden sind desöfteren Trittspuren
zu erkennen und der verantwortungsvolle CaveSeeker verlässt den Pfad kein einziges
Mal, selbst dann nicht, wenn der Blitzmeister seine Sklaven gerne überall anders
als im Bild gehabt hätte. Man begab sich blitzend in den hinteren Teil der Höhle,
verzichtete aus Anstand auf den letzten Raum und zog sich immer noch blitzend wieder
zurück. Herrn Wolfram plagte bald seine Nikotinsucht und er musste aufseilen, um
sie zu befriedigen.
Herr Wipplinger und Herr Seeleitner fertigten
noch weitere geschätzte 500 Aufnahmen an, doch das immer wieder geäußerte "ich will
haam" gewann zusehends an Lautstärke und so folgte man schließlich dem Ruf der Heimat.
Den Ausstieg schaffte Herr Seeleitner ausnahmsweise aus eigener Kraft, der nachfolgende
Herr Wipplinger wurde sogleich mit dieser Leistung konfrontiert, hatte er sich doch
das letzte Mal von Herrn Konopac aus dem Einstieg ziehen lassen. Derart motiviert
schaffte es auch er schließlich selbst und man zog schwitzend aber zufrieden von
dannen.