9 Uhr morgens - 20 Zentimeter fantastischer Neuschnee bei wolkenlosem
Himmel mit brutalem Sonnenschein. So stellt sich der Holländer seinen Skiurlaub beim
Österreicher vor. In Slowenien drückt diese Wetterlage dem CaveSeeker allerdings
stark aufs Gemüt. Es erscheint einfach sehr schwer, eine verlässliche Mutmaßung zum
Thema "Überleben bei schnell steigendem Karstwasserspiegel in slowenischen Löchern"
abzugeben - auch gerade weil Herr Bunk bereits zwei Diplomarbeiten zu diesem Thema
verfasst und erfolgreich hinter verschlossenen Türen verlesen hat.
Kurzerhand wurde entschieden, sich durch den Schnee in Richtung
Süden abzusetzen, um dort ein "Objekt" zu finden und heimzusuchen. Dumm nur, dass
Bakterien - welche bei unter 0 Grad wenig bis keiner ihrer Hobbys nachgehen - bei
Temperaturen über 10 Grad in starkte Geschäftigkeit verfallen. Die Früchte dieser
Aktivitäten werden vom Menschen über seine Nase wahrgenommen - bei sonnenbedingten
15 Grad in der
teilweise auch über die Haut.
Endlich im Zielgebiet angekommen - temporäre
verließen diesen nach ca. 46 Sekunden fluchtartig wieder - machte man Bekanntschaft
mit dem Frühling: Die ersten Blumen blühten, die ersten Zecken reckten ihre Beinchen
und starben als sie der
Die Suche im gar herrlichen Wäldchen verlief zügig und sehr erfolgreich. Allerdings sollte hier nicht allzu kopflos umhergesprungen werden: Manches Loch soll hier eher tief sein.
Der kleine Einsteig der
wurde sofort
von Herrn Konopac in Beschlag genommen. Nach dem ersten Meter im Loch - nur Dreck,
Schnecken und einen unbezwingbar engen Spalt erblickend, kehrte er blass an die Oberfläche
zurück. Enge Spalten sind nicht für jeden gleichermassen geeignet. Wenig ließ darauf
schließen, dass der enge Spalt sich zu einer prachtvollen Halle erweitern würde.
Der schmalste Anwesende wurde als Versuchskaninchen nach unten
geschickt, um festzustellen, ob sich der Aufwand für die Dickeren lohnen würde. Akzentfrei
schallte irgendetwas gänzlich Unverständliches aus dem Loch - es war klar, dass das
Loch nicht allzu klein sein konnte. Später wurde allen klar, dass sich der unattraktive
Schacht bereits nach wenigen Metern zu einem Tropfsteinparadies weitet.
Der Einstiegsschacht endet nach ca. 5 Metern mitten in die Decke der Haupthalle. Weitere 35 frei schwebende Meter tiefer landet man neben einem schimmligen Käfer und ist beeindruckt ob der allgegenwärtigen Pracht.
Hier nannte Herr Wipplinger Frau Bartos erstmals bei ihrem
Namen - quasi ihr Ritterschlag. Dies, zusammen mit der Verteilung von Gummibärchen
aus seinem Geheimvorrat, diente offensichtlich ihrer erfolgreichen Anwerbung als
Blitzsklavin.
Etliche Male konnte man wüste Beschimpfungen hören - die zum Inhalt hatten, man solle doch nicht über bisher unbetretenen Sinter laufen. Allerdings dürfte es nur 2010 Jahre alten Märchenfiguren gelingen, in diesem Loch nichts zu zertreten. Der Sinter ist lauert überall.
Schwer beeindruckt von der Schönheit dieser kleinen Höhle
stieg man wieder aus. Einige ließen sich danach zufrieden ins Konopac-Mobil fallen,
während sich
wünschte, er hätte ein
am Start.