Traditionell knapp unter einer Stunde verspätet - also fast
pünktlich -, traf man sich in einem beschaulichem, reichlich mit Gasthöfen gesegnetem
Örtchen nahe einem bei unseren amerikanischen Freunden beliebten Abenteuerspielplatz.
Treffenderweise am Kriegerdenkmal.
Heutiges Ziel sollte die fotodokumentarische Aufarbeitung der schon ein halbes Jahr zuvor nach einer längeren Suchorgie entdeckten Mannsberghöhle sein. Nachdem auch der letzte CaveSeeker eingetrudelt und die ebenfalls traditionelle, verletzungsfreie Begrüßung vollzogen war, enterte die Truppe die Mobile und strebte im Konvoi zielsicher dem Hohlraum entgegen. Gewußt wo eben.
Nach dreizehn minütiger Fahrt schlugen wir dann auch schon
fast vor dem Loch ein. Die zahlreichen Alfageschosse benötigten aufgrund des etwas
schlecht gepflegten Weges 4 Minuten mehr. Schnell die Kampfmontur angelegt, Fotokiste
gepackt und während ein Teil der Gesichter noch darüber Bugelmüllerte, ob man Alfas
alleine auf einer Oberpfälzer Wiese stehen lassen kann, eilte der andere Teil schon
mal dem Hohlraum entgegen.
Die hereinbrechende Dämmerung machte es Herrn Pesahl nicht leicht, diesen fachgerecht abzulichten. Über eine zwei Meter tiefe Stufe in einer nach unten führenden, 0,5 Meter breiten Felsspalte gelangte man ächtzend, aber dann doch selbst für alte Männer mühelos in den Berg.
Der Spalt weitet sich zu einem schmalen, aber
gut vier Meter hohen Raum, an dessen rechter Seite ein niedriger, tunnelähnlicher
Gang, dessen Sohle von Blockwerk bedeckt ist, weiter in die Höhle führt. An den Wänden
vereinzelt feiner, für Franken untypisch sauberer Riffel- sinter. Kamerad Pesahl
gabt sein Bestes und der Kamera saures. Wo sind die Blitzschlampen? Die sind da,
jedoch keine Blitze. Die sind vermutlich noch im Auto. Was wieder einmal beweist,
dass der echte CaveSeeker zwar viel Muskeln und manchmal auch Bauch hat, jedoch wenig
Hirn. Sich des Ernstes der Lage bewußt, opferte sich Herr Klampfl, um zu den Fahrzeugen
zurück zu laufen und die vermissten Höllenfeuer zu holen. Geschätzte 17 Minuten später
und wieder vereint konnte weiter in den Hohlraum vorgedrungen werden.
Eine erste größere Halle, welche zur Hälfte vom
Schutt eines Deckenniederbruches ausgefüllt wird, überrascht mit einigen durchaus
ansehnlichen Sintergebilden, die natürlich gleich fotografiert werden wollten. Diesmal
mit Blitz. Sogar ein Bestäuber hat sich eingefunden. Alles wird gut! Neukamerad Schmolin,
nicht nur als Blitzschlampe begnadet sondern anscheinend auch verwandt mit einem
Wurm, wand sich gekonnt in einen unter das Blockwerk verschwindenden Schluf. Vielleicht
hätten man ihm sagen sollen, das dies eine Sackgasse ist. Egal - ist ja noch jung.
Durch einen nach unten führenden Felsspalt gelangen
wir in den letzten Raum dieser Höhle. Hier hat sich in einer Ecke ein großer Doppelstalagmit
aufgebaut. Auch kleinere Sinterfahnen zieren das Bild. An mehreren Stellen finden
sich Inschriften früherer CaveSeekers, von damals, als Höhlenwände beschmieren noch
schick war. Schnell noch ein paar Beweisbildchen gemacht und dann der geordnete Rückzug
aus dem Loch.
Kurz vor dem Ausgang entdeckten wir noch einen
gar lustigen Siebenschläfer, der uns eindrucksvoll demonstrierte, wie man klettern
könnte wenn man könnte. Kamerad Pesahl quittierte die akrobatischen Darbietungen
des Tierchens mit andächtigen: "Mei is der liab!" und "Is der butzig!". Da aber noch
ein weiterer Hohlraum auf uns wartete und der Siebenschläfer bestimmt auch noch besseres
zu tun hatte, eilten wir nun entgültig dem Ausgang und den Mobilen entgegen.
Der Alfabewachungstrupp hatte unterdessen ein kleines Lagerfeuer geschürt, nicht etwa aus Angst vor Bären oder Wölfen, sondern angeblich einzig der kühlen Witterung wegen.
Fazit: Schöner, übersichtlicher Hohlraum. Ideal für die ganze kranke Familie.