Die Nacht war kurz. Kurz und kalt. Für manche sogar eiskalt. Umso erstaunlicher, dass das Auge schon am frühen Morgen von strahlendem Sonnenschein geblendet wurde.
Die Helden schälten sich aus ihren Zelten und dem kalten Caddy und begannen betäubt mit den kulturbedingten Morgenritualen. Ein freundliches aber verschlafenes "Siktirlan!" ertönte und schon brannte der Gaskocher.
Danach wurden kurz die Zelte im Fahrzeug verstaut - und dann Abmarsch zu Loch Eins.
Zwei Stöcke und siebzehn Steine später stand man an der Doline und schwärmt aus - man liest ja oft von Landminen im Ostblock. Von allen Seiten strebte man der tiefsten Stelle entgegen und stand am Lochportal. Keine Explosionen.
Sofort wurde erkannt, dass bereits Franken im Loch gewesen sein müssen: eindeutige Spuren einer erst kürzlich durchgeführten, recht aufwändigen Grabungsaktion. Kurz darüber gelacht und schon schreitet man in den Hohlraum.
Zunächst dauert es ein wenig, aber nach 30 Minuten (inklusive intensivem Fotografieren) ist klar, dass es sich bei dem Loch nur um eine Halle (mit einem kleinen Wurmfortsatz) handelt.
Also noch ein wenig weiterfotografiert und - fast - Ende. Zum Schluss warf sich der Alte noch ins frisch gegrabene Neuland, hatte Angst ob der abenteuerlichen Abstütztkonstruktion und verkündete "Schicht im Schacht" - bereits nach 5 Metern.