Der geheimissvolle, dunkelhaarige Mann mit dem roten Schlaz und dem kleinen grüngrauoliven GPS - zusammen mit einigen seiner krassen Kameraden - schritten unsicher aber forsch durch den slowenischen Wald. Der zehn Mann starke Troß - trotz Frühstücks zu unchristlicher Zeit - schaffte es dennoch erst am frühen Nachmittag zum Schacht. Zu viele slovenische Unwägbarkeiten.
Zwischen dem Parkplatz und dem Loch mussten einige hundert Meter überbrückt werden - und das tatsächlich zu Fuß! Dieser Umstand war bei der abendlichen Vorbesprechung nicht ausreichend beleuchtet worden, und so wurde bereits am ersten Baum über eine allzu hohe Marschgeschwindigkeit gejammert.
Einige wähnten sich im Urlaub, andere erinnerten sich angesichts des auseinandergezogenen Haufens an eine Wehrübung - mit 15 Meter Abstand untereinander keuchte einer nach dem anderen zum Loch.
Dann aber doch: Zügiges und lockeres Einschwingen an zwei parallelen Seilen - um sich im Dunkeln weiterem Gejammer zu entziehen.
Das Einrücken erfolgte paarweise. Herr Wipplinger und Frau Schnurer zuerst, Frau Tirge und Herr Konopac als nächstes. Unten wurde sogleich eine gefährliche Querung angegangen. Während sich Herr Konopac, ob der akrobatischen Höchstleistungen des Herrn Wipplinger, mit hochrotem Kopf von einer Panikattacke zur nächsten schwang, erreichte der alte Mann unbeschadet die andere Seite.
Als der Rest der Fraktion nach dem professionellen Einbau einer Querung endlich auch die andere Seite erklamm, war bereits klar, dass sich der Aufwand nicht wirklich gelohnt hat - weder der Einbau, noch das Abseilen, geschweige denn der Fußmarsch.
Dennoch erstellte das eingespielte Foto-Team einige ansehnliche Bilder - wo eigentlich nichts zu fotografieren zu sein schien. Zumindest war der Tropfstein schön feucht. Dem Dauerregen sei Dank.