- An einem Hochsommertag trafen sich die
Herren Kunz und Philipp, um dem Hinweis eines allwissenden Führers zu folgen. Der
Weg führte direkt über Umwege nach Osterdorf zu den allseits bekannten Höllentrichtern
oder zumindest zu einem adäquaten Parkplatz. Dieser Parkplatz sorgte bei Herrn Philipp
direkt für Verwirrung, da im Vergleich zu einer Luftaufnahme keine Löcher am Waldesrand
erkennbar waren. Dies konnte auch Herr Kunz nicht ändern, als er das Auto abermals
umparkte, um den Zorn der lokalen Land- und Forstwirte nicht auf sich zu ziehen.
Nach erfolgloser Suche zu Fuß griff Herr Kunz
zum kabellosen Fernsprecher, um eine noch wesentlich unfähigere Person mit der Lokalisierung
der Koordinaten zu beauftragen. Da dies überraschend zu einem Ergebnis führte, musste
man ab jetzt nur noch dem Handnavigationsgerät Folge leisten. Dies führte prompt
28 Meter weiter zum Ziel.
Ein kurzer Lagecheck und man konnte sich endlich
vernünftig bekleiden und das SRT-Gedöns vorschriftsmäßig zum Einsatz bringen. Von
mehreren Löchern im Waldboden suchte sich Herr Kunz als erstes das umständlichste
heraus, um die
Seil- und damit verbundene Sicherheitskenntnis
in vollem Maße auszureizen. Letztlich war er es, der irgendwie im Seil hing. Herr
Philipp eilte alsbald hinterher, um festzustellen, dass es einen einfacheren Abseilpunkt
auch gegeben hätte.
Während der Diskussion welcher Schacht der
bessere gewesen wäre, stellte man langsam fest, dass es hier ziemlich aggressive
Mistkäfer gab und der Schlaz in diesem Zusammenhang eine ganz neue Bedeutung bekam.
Folglich seilte man sich wieder auf und wählte ein anderes Loch. Hier war Herr Philipp
als Erster am Abseilen und versuche noch während des Abstiegs frei hängend einige
Bilder zu machen. Herr Kunz sprang hinterher und bemerkte, dass dieser Schacht um
einige Meter tiefer als der Nachbarschacht ist. Auch hier wurde man von allerlei
Kriechtieren geplagt.
Behindert durch die eigene Körpermasse und
die Position, war es nicht möglich einem schmalen horizontalen Schluf zu folgen.
Dieser gab zumindest kurzfristig Hoffnung auf mehr. Interessant zu sehen war die
Arbeit eines vorhergehenden Besuchers, der sämtliche Tierknochen in einem weiteren
Schluf sauber aufgestapeln hatte. Da es langsam aber sicher zu stinken begann, wurde
zusammengepackt und irgendwie aufgeseilt. Hierbei konnte ein kleiner Absatz gesichtet
werden, gefolgt von einer Spalte. Aufgrund mangelnder Motivation oder Zuversicht
wurde dies jedoch ignoriert. Nachträglich kam die Frage auf, was wohl die Population
an Kriechtieren aufrecht erhält. Sollte man irgendwann einmal irgendwelche Tierkadaver
zu entsorgen haben, bieten sich diese Schächte idealerweise an.